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Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Die Erbin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Lowe
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genau das sagen wollt? Seid Ihr Euch wirklich sicher? «
    » Ich bin sicher « , antwortete Korriya unbeirrt. » So sicher, wie man nur sein kann, wenn man Derartigem in fünfhundert Jahren nicht mehr begegnet ist. Das Goldene Feuer erwachte letzte Nacht in dieser Burg, mein Angehöriger und mein Graf. Es kämpfte an unserer Seite gegen den Schwarm. «
    Der Graf schüttelte den Kopf, als ob er nicht in der Lage wäre, das Gehörte zu glauben. » Das sind in der Tat Neuigkeiten « , sagte er schließlich. » Neuigkeiten, die die gesamte Derai-Allianz in Brand setzen könnten! Doch wenn das wahr ist, wo befindet sich das Goldene Feuer jetzt? Warum ist die Burg nicht von seinem Licht durchzogen, wie es früher einmal war? Und warum spricht es nicht direkt mit mir, anstatt mit Euch? Schließlich bin ich der Graf und daher das Oberhaupt unseres Blutes. « In seiner Stimme schwang plötzlich deutliches Misstrauen.
    Korriya schüttelte ihren Kopf. » Es hat mit mir nicht direkt gesprochen. Ich sah es und hörte seine Stimme, ich wurde von ihm umfangen, doch es gab keine direkte Ansprache, wie es in der Geschichte berichtet wird. Ich weiß nicht, weshalb das so ist, da wir jetzt nach so langer Zeit nur noch wenig über das Goldene Feuer wissen. Ich weiß nur, dass es echt war und dass es hier war, wenn auch nur für kurze Zeit. «
    » Als die Not am größten war « , bemerkte Asantir nachdenklich. » Ich glaube, das ist nicht vollkommen beispiellos. «
    » Aber nur, wenn es den Derai außerhalb der Burg geholfen hat « , antwortete der Graf. » Innerhalb der Burgen war das Feuer eine dauerhafte, sichtbare Präsenz. «
    Korriya nickte. » Ich habe dieselben Aufzeichnungen gelesen. Dennoch, je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass die Notlage der letzten Nacht der Schlüssel war. Zunächst war da unsere eigene große Not im Tempel, als wir unter dem Ansturm der Finsterschwinge fielen. Ich nehme ebenfalls an, dass ihre Anwesenheit dem Goldenen Feuer ein Gräuel sein muss. Schließlich hat sie die unbekannte Gedankensprecherin angegriffen. Dann hat das Feuer seinen Gegenangriff gestartet. « Sie hielt inne, beobachtete sorgfältig den Grafen, sagte aber nichts.
    » Ich habe diesen Gedankenruf gehört, Tasarion « , fuhr die Priesterin leise fort, » und er sprach drei bestimmte Namen aus: den Grafen der Nacht, Nhairin und Asantir. Das zeigt, dass die Sprecherin entweder aus dieser Burg stammt oder ihre Bewohner sehr gut kennt. « Sie beugte sich zu dem Grafen. » Wie du weißt, war das Band immer am stärksten zwischen dem Goldenen Feuer und den Derai des Blutes. Jetzt scheint das Feuer sich erhoben zu haben, um diese unbekannte Gedankensprecherin zu beschützen, die die Burg zu den Waffen gerufen hat. Und es gibt im Haus der Nacht außer uns beiden nur eine Person, die dem Blut angehört. «
    Der Graf war weiß geworden. » Malian « , flüsterte er. Dann verzog sich sein Gesicht, und er schlug hart mit der geballten Faust auf den Tisch. Der Hieb war in dem stillen Raum sehr laut, doch der Graf schien weder das Geräusch noch den Schmerz in seiner Hand wahrzunehmen. » Nein! « , sagte er. Seine Stimme war so voller Wut und Abscheu, dass Korriya zurückzuckte. Der Graf fing sich wieder und gewann mit offensichtlicher Mühe die Kontrolle zurück. Eine Weile stand er mit geballter Faust und gesenktem Kopf da. » Nein « , wiederholte er. Seine Stimme war sehr leise, aber die Entschlossenheit darin war noch schlimmer als sein Zorn. » Ich werde das nicht dulden. Nicht noch einmal. «
    Korriya schaute ihn mitleidig an. » Tasarion, es ist nur eine Vermutung. Dennoch … «
    » … muss ich mich auf das Schlimmste vorbereiten « , beendete er schroff den Satz, » angesichts Eurer tadellosen Gedankengänge. Und erinnert mich nicht daran, dass Argumente, mögen sie auch noch so tadellos sein, nicht unfehlbar sind und dass wir uns über nichts sicher sein können, bis die Erbin gefunden wurde. Wobei sie « , fügte er niedergeschlagen hinzu, » wohl nicht die Erbin bleiben wird, wenn Euer Verdacht richtig ist. « Er wandte ihr sein Gesicht zu, das ebenso niedergeschlagen war wie seine Stimme. » Gibt es noch mehr Angehörige? Ihr habt immer noch ein Rätsel, glaube ich. «
    » Wie sind die Angreifer in die Alte Burg gelangt? « , murmelte Asantir. Die Priesterin nickte. Die Erschöpfungsfalten und die Anstrengung auf ihrem Gesicht waren jetzt überdeutlich.
    » Ich glaube « , sagte sie, » dass Euch meine

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