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Die Erbin Der Welt erbin1

Die Erbin Der Welt erbin1

Titel: Die Erbin Der Welt erbin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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Hass ist, es gibt darunter immer noch ein wenig Liebe.
    Ja. Furchtbar, nicht wahr?
    Wenn der Körper angegriffen wird, reagiert er oft mit Fieber. Angriffe auf den Geist können denselben Effekt haben. Deshalb lag ich zitternd und besinnungslos fast drei Tage darnieder.
    Einige Momente dieser Zeit tauchen wie Stilleben in meinem Gedächtnis auf — einige in Farbe und andere in Grauschattierungen. Eine einsame Gestalt steht an meinem Schlafzimmerfenster, groß und angespannt, mit unmenschlicher Wachsamkeit. Zhak- karn. Nach einem Lidschlag erscheint dasselbe Bild als Negativ: dieselbe Gestalt, umgeben von leuchtend weißen Wänden, und vor dem Fenster steht das schwarze Rechteck der Nacht. Nach einem weiteren Lidschlag ist da ein anderes Bild: Die alte Frau aus der Bibliothek beugt sich über mich und schaut mir vorsichtig in die Augen. Zhakkarn steht im Hintergrund und schaut zu.
    »Wenn sie stirbt ...«
    »Dann fangen wir von vorne an. Was sind schon ein paar Jahrzehnte mehr?«
    »Nahadoth wird nicht erfreut sein.«
    Ein raues, bedauerndes Lachen. »Du hast eine großartige Gabe für Untertreibungen, Schwester.«
    »Si'eh auch,nicht.«
    »Da ist Si'eh selbst schuld. Ich habe den kleinen Narren gewarnt, sich nicht zu sehr an sie zu hängen.«
    Vorwurfsvolles Schweigen für eine Weile. »Hoffnung ist nichts Närrisches.«
    Die Antwort ist ein Schweigen, das entfernt schamhaft wirkt.
    Eins der Bilder in meinem Kopf unterscheidet sich von den anderen. Dieses ist wieder dunkel, auch die Wände sind dunkel geworden, und zu dem Bild gehört ein Gefühl. Ich nehme unheilvolles Gewicht und Druck wahr sowie eine sich anbahnende Wut. Zhakkarn steht diesmal nicht am Fenster, sondern in der Nähe einer Wand. Ihr Kopf ist respektvoll gebeugt. Im Vordergrund steht Nahadoth und starrt schweigend auf mich hinunter. Wieder einmal ist sein Gesicht verändert, und ich verstehe jetzt, warum Itempas ihn nur bis zu einem gewissen Grad kontrollieren kann. Er muss sich verändern, er ist Veränderung. Er könnte mich seine Wut, die die Luft schwer macht und meine Haut zum Jucken bringt, sehen lassen. Stattdessen ist er ausdruckslos. Seine Haut ist zu einem warmen Braun geworden, seine Augen sind viele Abstufungen von Schwarz, und seine Lippen rufen in mir die Sehnsucht nach weichen, reifen Früchten hervor. Das perfekte Gesicht, um einsame Darr-Mädchen zu verführen — obwohl das noch besser gelingt, wenn die Augen Wärme ausstrahlen.
    Ich kann mich nicht erinnern, dass er etwas sagt. Als mein Fieber endlich sinkt und ich aufwache, ist er fort und das Gewicht seiner Wut auch — obwohl es nie völlig verschwindet... Auch das kann Bright Itempas nicht kontrollieren.
    Morgendämmerung.
    Ich setzte mich auf, fühlte mich schwer und hatte einen dicken Kopf. Zhakkarn stand immer noch am Fenster und warf mir über die Schulter hinweg einen Blick zu.
    »Ihr seid wach.« Ich drehte mich um und sah Si'eh, der sich in einem Sessel neben dem Bett zusammengerollt hatte. Er faltete sich förmlich auseinander, kam auf mich zu und berührte meine Stirn. »Das Fieber ist gesunken. Wie fühlst du dich?«
    Ich antwortete mit dem ersten klaren Gedanken, den ich fassen konnte. »Was bin ich?«
    Er senkte seinen Blick. »Das ... darf ich dir nicht sagen.«
    Ich schob die Decken beiseite und stand auf. Einen Moment lang war mir schwindlig, weil das Blut erst in meinen Kopf hinein- und dann wieder herausströmte, aber es ging vorbei und ich stolperte ins Badezimmer.
    »Ich möchte, dass ihr beide verschwunden seid, wenn ich hier wieder herauskomme«, sagte ich über meine Schulter hinweg.
    Weder Si'eh noch Zhakkarn antworteten. Im Badezimmer beugte ich mich über das Waschbecken und überlegte unter Schmerzen einige Momente la ng, ob ich mich übergeben muss te. Die Leere in meinem Bauch zog dann aber einen Schlussstrich unter die Angelegenheit. Meine Hände zitterten, während ich badete, mich abtrocknete und Wasser direkt aus dem Hahn trank. Ich verließ das Badezimmer, und es überraschte mich gar nicht, die beiden Enefadeh immer noch vorzufinden. Si'eh hatte seine Knie angezogen und saß auf meinem Bettrand. Er sah jung und beunruhigt aus. Zhakkarn hatte sich nicht vom Fenster wegbewegt.
    »Die Worte müssen als Befehl formuliert werden«, sagte sie, »wenn du wirklich wünschst, dass wir gehen.«
    »Mir ist egal, was ihr tut.« Ich fand Unterwäsche und zog sie an. Aus dem Schrank nahm ich das Erste, was ich sah — ein elegantes Amn-Etuikleid, dessen

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