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Die Erbin Der Welt erbin1

Die Erbin Der Welt erbin1

Titel: Die Erbin Der Welt erbin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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sehr raffiniert. Indem man alle noch so entfernten Verwandten dazu zwang, hier zu dienen, hatte man faktisch eine Armee von Menschen, die man opfern konnte, um den Stein zu benutzen. Selbst wenn jeder ihn nur für einen Moment benutzte, würden die Arameri — wenigstens die von hohem Geblüt, die als Letzte starben — für einen beachtlichen Zeitraum über annähernd die gleiche Macht wie eine Göttin verfügen.
    »Also hat Dekarta mich als diese Sterbliche vorgesehen«, sagte ich. »Warum?«
    »Der Anführer dieses Clans muss die Stärke haben, sogar geliebte Menschen zu töten.« Si'eh zuckte mit den Schultern. »Es ist leicht, einen Diener zum Tod zu verurteilen, aber einen Freund? Einen Ehemann?«
    »Relad und Scimina wussten kaum, dass es mich gibt, bevor Dekarta mich hierher geholt hat. Warum hat er mich ausersehen?«
    »Das weiß er alleine.«
    Ich wurde schon wieder wütend, aber dies war ein frustrierter Ärger, der sich nicht gegen ein bestimmtes Ziel richtete. Ich dachte, dass die Enefadeh alle Antworten hatten. Aber das wäre zu einfach gewesen.
    »Warum zum Mahlstrom habt ihr mich benutzt?«, fragte ich verärgert. »Bringt das Enefas Seele nicht zu sehr in die Nähe derjenigen, die sie zerstören würden, wenn sie könnten?«
    Si'eh rieb seine Nase und sah plötzlich kleinlaut aus. »Nun ... na ja ... das war meine Idee. Es ist immer einfacher, etwas direkt vor der Nase des Betreffenden zu verstecken, weißt du? Und Dekartas Liebe zu Kinneth war allgemein bekannt; wir wussten, dass du dadurch sicher warst. Niemand erwartete, dass er sie töten würde — ganz bestimmt nicht nach zwanzig Jahren. Das hat uns alle völlig überrascht.«
    Ich zwang mich, erneut von dem Blattröllchen abzubeißen. Ich kaute allerdings auf mehr als nur der duftenden Hülle herum. Niemand hatte den Tod meiner Mutter erwartet. Und trotzdem, ein Teil von mir — der immer noch trauernde, wütende Teil von mir — war der Meinung, dass sie es hätten wissen müssen. Sie hätten sie warnen müssen. Sie hätten es verhindern müssen.
    »Aber hör mal.« Si'eh lehnte sich vor. »Der Stein ist das, was von Enefas Körper übrig geblieben ist. Weil du Enefas Seele besitzt, kannst du die Macht des Steins so benutzen, wie es nur Enefa konnte. Wenn du den Stein hältst, Yeine, könntest du das Universum verändern. Du könntest uns so« — er schnippte mit den Fingern — »freilassen.«
    »Und dann sterben.«
    Si eh senkte den Blick, und seine Begeisterung schwand. »Das war nicht der eigentliche Plan«, sagte er, »aber ja.«
    Ich aß das Blattröllchen auf und sah das, was sich noch auf dem Teller befand, ohne große Begeisterung an. Mir war der Appetit vergangen. An seine Stelle trat Wut. Eine Wut, die sich langsam aufbaute und fast genauso heiß und erbittert war wie die Wut über den Mord an meiner Mutter.
    »Du meinst also, dass ich den Wettbewerb auch verlieren soll«, sagte ich leise.
    »Nun ... ja.«
    »Und was bietet ihr mir an? Wenn ich dieses Bündnis annehme?«
    Er schwieg. »Schutz für dein Land während des Krieges, der unserer Freilassung folgen wird. Und unser unendliches Wohlwollen nach unserem Sieg. Wir halten unsere Versprechen, Yeine, glaube mir.«
    Ich glaubte ihm. Und der ewige Segen von vier Göttern war wirklich eine ungeheure Versuchung. Er würde Darr für immer Sicherheit und Reichtum garantieren, wenn wir in der Lage waren, diese schwierigen Zeiten zu überstehen. Die Enefadeh kannten mein Herz nur zu gut.
    Aber dadurch dachten sie, dass sie auch meine Seele kannten.
    »Ich will das und noch etwas«, sagte ich. »Ich werde tun, was ihr wünscht, Si'eh, auch wenn es mich das Leben kostet. Die Rache am Mörder meiner Mutter ist es mir wert. Ich nehme den Stein auf, benutze ihn, um euch freizulassen, und dann sterbe ich. Aber nicht als ein gedemütigtes, geschlagenes Opfer.« Ich starrte ihn wütend an. »Ich will diesen Wettbewerb gewinnen.«
    Seine wunderschönen grünen Augen weiteten sich.
    »Yeine ...«, setzte er an. »Das ist unmöglich. Dekarta, Relad und Scimina ... sie sind alle gegen dich. Du hast keine Chance.«
    »Du steckst doch hinter dieser ganzen Verschwörung, oder nicht? Ich bin sicher, dass dem Gott des Unfugs etwas einfallen wird.«
    »Unfug, nicht Politik!«
    »Du solltest gehen und den anderen meine Bedingungen mitteilen.« Ich zwang mich dazu, die Gabel aufzunehmen und etwas Relish zu essen.
    Si'eh starrte mich an und stieß dann ein zittriges Lachen aus. »Das glaube ich nicht. Du

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