Die Erbin und ihr geliebter Verraeter
sauberer Zitrusduft, der ihn an Zuhause erinnerte.
Sie seufzte. „Da hast du’s. Ich rede schon wieder. Ich weiß nicht, was du an dir hast. Wie kommt es, dass ich, sobald du in der Nähe bist, nicht mehr den Mund halten kann?“
Seine Arme hatte er bereits um sie geschlungen. Er hätte sein Kinn auf ihre Schulter legen können, wenn er sich ein wenig vorgebeugt hätte. Die Geschichten waren alle falsch, aber eines war absolut richtig.
„Das liegt daran, dass ich du an das hier denkst“, sagte er und küsste sie.
Es gab keine gute Weise, eine Frau zu küssen, die vor einem im Sattel saß. Er musste den Hals verrenken, und er musste sie gut festhalten, damit sie nicht vom Pferd rutschte. Aber das war egal. All diese Monate verschwanden – diese langen dunklen Monate ohne sie, in denen er das hier hätte tun können. Sie im Arm halten. Küssen. Ihren Mund Zoll für Zoll erkunden.
Das Pferd, das Olivers mangelnde Aufmerksamkeit spürte, drosselte sein Tempo zu einem langsamen Schritt. Sogar der spitze Gegenstand unter ihren Röcken schien weniger unangenehm. Es gab nichts als sie und die Nacht um sie herum. Grillen zirpten irgendwo, ein Vogel, der noch nicht bemerkt hatte, dass es Nacht geworden war, ließ seinen Ruf erklingen. Er hielt sie fest. Wenn er sie losließ, würde sie am Ende kraftlos zu Boden gleiten.
Wenn er aufhörte, sie zu küssen, musste er am Ende an die Zukunft denken. Er wollte nicht über die Welt jenseits dieser Straße nachdenken, jenseits ihres Kusses. Daher hörte er nicht auf. Er hielt sie einfach im Arm und kostete von ihr.
„Oh“, sagte sie, als er schließlich den Kopf hob und vorsichtig den Hals reckte.
Aber sie stellte keine Fragen. Stattdessen lehnte sie sich mit dem Rücken an ihn. Ihr Haar begann sich aus der schweren Frisur zu lösen. Wenn dies eine Geschichte wäre, würden kleine Löckchen herausrutschen, sich in feinen Strähnen in ihrem Nacken kräuseln. Stattdessen hing bei ihr der ganze Aufbau schief zu einer Seite, erinnerte an einen halb umgestürzten Baum. Immer wieder hob sie eine Hand und versuchte ihr Bestes, das Haarknäuel gerade zu rücken, aber unweigerlich fiel es wieder runter. Wenn er nicht aufpasste, würde er sich an ihren Haarnadeln pieken.
„Ich nehme an“, sagte sie schließlich, „das ist der Ausgleich für deine schrecklich harten Oberschenkel.“
Er lächelte. „Ich würde ja sagen, dass du dein Geld wieder aufgewogen hast, aber das wäre gelogen. Du hast noch einen weiten Weg vor dir.“
Sie schaute ihm über die Schulter in die Augen. „Wie weit?“
„Meilen“, antwortete er. „Meilen über Meilen voller Küsse, in diesem Tempo. Vielleicht werde ich, wenn wir beim ‚Stag and Hounds‘ angekommen sind, bereit sein, aufzuhören.“
Vielleicht würden sie es gar nicht bis dahin schaffen. Vielleicht konnte der Rest der Welt auf Abstand gehalten werden, und sie konnten auf ewig ungestört hier in der Dunkelheit bleiben, nichts anderes tun, als einander zu küssen. Vielleicht war es das, was diese Geschichte war – ein nächtelanger Kuss ohne Morgen.
„Dann müssen wir unverzüglich anfangen.“ Sie drehte sich wieder um, bot ihm den Mund.
Dieses Mal blieb das Pferd ganz stehen. Er hielt sie mit einer Hand um die Taille fest, ließ die andere über ihre Schulter gleiten, streichelte sie sacht, spielte mit der Spitze an ihrem Ausschnitt, dem Stoff darunter. Ihre Haut war warm und weich. Als er die Spitzen ihrer Bürste streifte, entwich ihr ein leises Keuchen.
Himmel, er hatte nicht wissen wollen, dass sie so empfindsam war. Er hatte es nicht wissen wollen, aber jetzt, da er es tat, konnte er sich nicht davon abhalten, sie weiter zu erkunden. Er wollte hören, wie ihr der Atem stockte, wenn er die weiche Rundung ihres Busens erforschte. Wenn er sie so dicht an sich hielt, konnte er ihr beinahe lautloses Stöhnen spüren. Es war ein Vibrieren tief in ihrer Brust, das er unter seinen Handflächen fühlte. Er fuhr mit den Fingern tiefer in ihren Ausschnitt und unter ihr Korsett, bis er die Stelle fand, wo die Haut von weicher Brust in aufgerichtete Brustspitze überging.
Sie keuchte leise.
„Was ich auf einem Pferd tun kann, ist leider sehr eingeschränkt“, murmelte er ihr ins Ohr. „Und vielleicht ist das auch gut so, denn wenn ich dich heute Nacht in einem Bett hätte, denke ich nicht, dass ich verhindern könnte, dass mein Mund meine Hände ablöst.“
Er zog mit einem weiteren Finger einen Kreis um ihre Brust.
Sie strich
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