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Die Erbin und ihr geliebter Verraeter

Die Erbin und ihr geliebter Verraeter

Titel: Die Erbin und ihr geliebter Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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den Händen über seinen nackten Rücken fuhr.
    „Gott, Jane.“ Er war zu keiner zusammenhängenden Äußerung mehr imstande. „Jane. Oh Gott, Jane.“
    Es waren nicht nur seine Stöße, sondern auch ihre. Ihrer beider. Sie beanspruchte sie für sich, genau wie er sie nahm. Ihre eins gewordenen Körper lösten sich auf. Sie spürte, wie sich in ihr eine seltsame Spannung aufbaute. Anders als letztes Mal. Tiefer, seinem Ruf gehorchend. Es kam wieder über sie, füllte ihr ganzes Blickfeld aus.
    Er drang tiefer in sie, als sie ihren Höhepunkt erreichte. Härter und härter, bis seine Bewegungen fast brutal waren. Im allerletzten Moment zog er sich aus ihr zurück, kam auf ihrem Bauch.
    Ein paar Sekunden stützte er sich über ihr ab. Sie schauten einander in die Augen, so gut das in der zunehmenden Dunkelheit möglich war. Alle Kälte vom Regen war fortgewaschen. Er war ihr nah, so nah. Näher, als je ein anderer gewesen war.
    Er löste sich von ihr, aber nur kurz. Er fand ein Handtuch, goss etwas Wasser in eine Schüssel und kam wieder zu ihr. Er sagte kein Wort, säuberte sie behutsam.
    „Und?“, fragte er schließlich leise. „Was denkst du?“
    Jane schüttelte den Kopf, unfähig, Worte zu finden. Es war herrlich gewesen. Wunderbar, erstaunlich, machtvoll, unbeschreiblich. Sie konnte nicht einmal anfangen, es angemessen zu beschreiben. Es war alles, was sie sich vorgestellt hatte – bis auf einen Punkt.
    Sie hatte gedacht, Oliver zu lieben, würde eine transzendentale Erfahrung sein. Eine Erinnerung, die sie behalten und den Rest ihres Lebens hüten konnte.
    Aber das stimmte nicht. Es war nicht genug.

Kapitel 23

    O LIVER ERWACHTE FRÜH am nächsten Morgen. Der Regen hatte aufgehört, und es war erst fünf Uhr, wenn man den Kirchenglocken Glauben schenken durfte. Er dachte nicht, dass er mehr als ein paar Stunden Schlaf gefunden hatte. Jane lag neben ihm, nackt, warm und weich.
    Er legte eine Hand auf ihre Hüfte, versuchte nicht zu denken.
    Wenn er gestern zu vernünftigen Abwägungen imstande gewesen wäre, hätte er es nie getan. Es war zu viel falsch daran. Er könnte eine Liste machen, nur …
    Er wollte es heute Morgen noch einmal tun. Jetzt sofort.
    Er dachte nicht, dass sie irgendetwas von ihm erwartete. Und er war vorsichtig gewesen. Aber ein Teil von ihm – ein schrecklicher, verräterischer Teil – wünschte sich, er wäre weniger umsichtig gewesen. Dass er alles getan hätte, was in seiner Macht stand, dass sie schwanger wurde. Dass er gezwungen wäre, sie zu heiraten, damit er das eine haben konnte, was er sich so verzweifelt wünschte, ohne sich aktiv dafür entscheiden zu müssen.
    Ich liebe dich, Jane. Er strich mit den Fingern über ihren Körper. Aber du bist immer noch mein unmögliches Mädchen.
    Es war ein trauriger Gedanke, besonders unpassend für einen Maimorgen.
    Sie drehte sich um, schlug die Augen auf und lächelte ihn schläfrig an.
    „Guten Morgen“, sagte sie.
    Er hatte gar nicht wissen wollen, wie sie klingen würde – ihr fröhlicher, verschlafener Morgengruß, während sie sich in ihrem Bett zu ihm umdrehte.
    „Guten Morgen“, erwiderte er ernst.
    Sie kniff die Augen zu und schüttelte den Kopf. Als sie sie wieder öffnete, setzte sie sich auf. „Ich fürchte, wir werden das jetzt tun müssen.“
    „Jane …“
    Sie legte ihm die Finger über den Mund. „Lass mich zuerst reden. Ich habe die vergangenen Monate damit verbracht, über meine vielen Fehler nachzudenken. Ich habe dich so verzweifelt begehrt, hatte dich aber praktisch nie.“ Sie schaute fort, schüttelte den Kopf. „Ich hatte Monate Zeit, an dich zu denken, über dich nachzudenken, Oliver. Über den Moment im Park, als ich einfach akzeptiert habe, dass ich, weil du mich nicht heiraten kannst, nichts haben würde. Ich habe es immer wieder durchdacht.“ Sie reckte ihr Kinn. „Du darfst das hier nicht als meinen Ruin sehen. Nur mittellose Mädchen können wirklich ruiniert sein. Und mein Ruf war nie meine besondere Stärke.“
    „Jane.“ Er wusste nicht, warum er ihren Namen sagte, außer um ihn auszusprechen. Ihn auf seiner Zunge zu spüren. Die ganze Welt dachte, Jane habe nur eine Silbe, aber er wusste es besser. Wenn er ihren Namen richtig aussprach – wenn er ihn morgens früh ganz langsam flüsterte, seine Besitzerin nur wenige Zentimeter von ihm entfernt – klang es wie eineinhalb Silben. Ja-ane .
    Er war sich ihrer so verdammt bewusst – ihres Atems, der leichten Wärme der Luft zu seiner

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