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Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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sie ärgert sich darüber ein wenig.«
    »Wollen Sie mit uns zurückfliegen?« fragte Mario.
    »Nein. Das heißt ... meine Anwesenheit hier wird sich noch länger hinausziehen. Es ist zuviel zu besprechen.«
    Cliff sah auf die Uhr.
    »Es wäre reizend, Sie noch einmal – oder mehrmals – zu treffen«, sagte Mario halblaut und mit allem Charme, dessen er fähig war. Er merkte, daß das Mädchen unruhig wurde und zu gehen beabsichtigte.
    »Ich wohne im Hilton«, sagte sie.
    »Ich werde Sie dort anrufen, wenn wir wieder zurück sind. Sollen wir jemandem auf Sahagoon Grüße ausrichten?«
    Sie schüttelte den Kopf, während sie aufstand. Der Versorgungsschiff-Kommandant deutete auf die leeren Gläser, und Cliff machte eine bekannte Geste.
    »Danke, McLane«, sagte McKirkcudbride.
    »Keine Ursache. Wir treffen uns sicher oft.«
    Die Männer schüttelten sich die Hände. Der Frachterkommandant faßte Marion leicht am Arm und brachte sie quer durch das Casino bis zu dem System von Lifts, die hinaufführten nach Groote Eylandt oder an die anderen Ufer des Golfes.
    »Hmmm«, sagte Mario. »Mein Charme wirkte etwa so wie ein leeres Blatt Papier.«
    Cliff nickte bitter.
    »Du hattest wenig Glück, in der Tat. Aber mein Verdacht ist stärker geworden.«
    Er stutzte plötzlich, sein Arm schoß blitzschnell vor, und er hielt das Armband zwischen den Fingern.
    »Wir werden in drei Tagen auf Sahagoon landen ... was ist das?«
    Der Ring war etwa sechs Zentimeter breit, war innen glatt und außen mit einem Raster verziert. Cliff klopfte mit dem Besteck dagegen, es gab einen ungewöhnlich dunklen Ton. Er hatte ein helles Klingeln erwartet, außerdem war der Ring ungewöhnlich leicht. Das rötliche Glühen schien nicht von Farbe zu kommen, sondern stellte eine Eigenart des Metalls dar.
    »Merkwürdig. Wofür hältst du dieses Metall?«
    Cliff schaukelte den Reifen mit einem Finger vor den Augen Marios hin und her.
    »Leichtmetall.«
    »Irrtum«, sagte Cliff. »Das ist eine Stahlsorte. Ich werde sie untersuchen lassen.«
    »Tue das. Ich gehe jetzt. Wir treffen uns bei dir, klar?«
    Cliff blieb sitzen und betrachtete nachdenklich den Metallreifen. Er war überzeugt, einem Geheimnis auf die Spur gekommen zu sein. Aber er wußte nicht, welchem.
    »Ich werde zu Villa gehen«, sagte er schließlich, zahlte und stand auf. Als er langsam auf die Lifts zuging, hörte er die Musik. Tomas Peter: The mysterious planet.
    War dies ein weiteres Zeichen?
     
    *
     
    Villa ließ ihn nicht länger als vier Minuten warten, dann stand Cliff in dem kleinen Büro des Chefs des GSD.
    »McLane!« sagte Villa und schüttelte Cliffs Hand. »Sie machen ein Gesicht, als würden Sie eine besonders unangenehme Sache melden.«
    Cliff setzte sich, zog den Metallreifen aus der Tasche und ließ ihn über die spiegelnde Tischplatte rollen. Villa lächelte und fing ihn auf.
    »Was ist das? Handeln Sie mit Schmuck?«
    »Nein«, erwiderte Cliff grimmig. »Ich finde Schmuck. Und da es mein Schicksal zu sein scheint, ständig mitten in aufregenden Dingen zu schweben, wurde ich mißtrauisch. Ich sage Ihnen erst dann, wo ich das Ding gefunden habe, wenn eine vollständige Analyse vorliegt. Sie haben genügend Labors?«
    »Ja«, sagte Villa unschlüssig. »Die besten, die es auf diesem Planeten gibt. Und wenn sie es nicht herausfinden, schicken wir es nach Springhill. Zufrieden?«
    »Völlig.«
    »Was vermuten Sie?« fragte Villa weiter.
    »Kein Kommentar. Ich berichte alles, aber ich möchte mich nicht mehr blamieren, als es unbedingt nötig ist. Ich fand diesen Gegenstand, und ich bringe ihn mit unangenehmen Dingen in Verbindung. Habe ich Ihr Vertrauen?«
    Villa nickte und lächelte sarkastisch.
    »Noch«, bestätigte er.
    »Eine Frage, wenn ich sie mir gestatten darf, Oberst Villa?« fragte Cliff hart.
    »Bitte.«
    »Trauen Sie eigentlich einem einzigen Menschen in diesem Sonnensystem?«
    Einige Sekunden lang herrschte ein reichlich unangenehmes Schweigen, dann stand Villa auf und fing an, hinter dem Schreibtisch hin und her zu gehen. Er blieb stehen, deutete auf die Projektion der Raumkugel und sagte halblaut:
    »Nein. Ich traue niemandem. Nicht einmal mir selbst, und, wie die Ereignisse gezeigt haben dürften, zu Recht. Ich bin überzeugt davon, daß ein so gigantischer Machtkomplex, wie ihn Terra und die Neunhundert-Parsek-Raumkugel darstellen, dauernd von Gefahren umgeben ist.
    Niemand ist sicher.
    Die Gefahren können aus Dingen entstehen, denen wir im Moment keinerlei

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