Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
Vom Netzwerk:
mit mir über die Ermittlungen zu Georgia Lester sprechen«, sagte Duvall und musterte Fiona mit einem scharfen Blick.
    »Um ehrlich zu sein, je mehr ich es mir überlege, desto mehr glaube ich, ich verschwende wahrscheinlich die Zeit aller Beteiligten«, kniff Fiona. Sie war sich klar darüber, dass ihr gewohntes Selbstbewusstsein etwas gestört war, und fragte sich, ob sie sich tatsächlich von der anderen Frau leicht eingeschüchtert fühlte.
    »Ich werde das dann schon beurteilen«, sagte Duvall. »Wenn Sie mir also alles erklären würden?«
    Fiona begann ganz am Anfang mit Drew Shands Ermordung und legte dann die Hypothese dar, die sie schon Steve erklärt hatte. Duvall hörte schweigend und mit unbewegtem Gesicht zu, auch ihr Körper war so reglos wie stehendes Wasser. Als Fiona am Ende ihrer Theorie ankam, nickte Duvall nur. »Ich verstehe«, sagte sie, nahm ihre Tasse und nippte am Kaffee.
    »Ich glaube keineswegs, dass das eine Zeitverschwendung war«, sagte sie endlich. Sie schaute Steve kurz an. »Kann ich hier offen sprechen?«

    »Fiona weiß, wie wichtig Vertraulichkeit ist«, bestätigte er.
    Duvall nahm ihren Kaffeelöffel und rührte nachdenklich in ihrem Espresso. »Die Hauptuntersuchung zum Verschwinden von Georgia Lester wird von der Polizei in Dorset durchgeführt, da sie sich dort zuletzt aufhielt und man schließlich ihren Wagen dort gefunden hat. Ich bin mit dem Fall befasst, weil ihre Londoner Wohnung in unserem Bezirk liegt. Gewisse Nachforschungen mussten in London angestellt werden, und es wurde beschlossen, diese auf einer höheren Ebene durchzuführen, als bei einer Vermisstenmeldung sonst üblich wäre. Aus Gründen, die Sie sicherlich verstehen werden.« Fiona nickte und war von Duvalls prägnanter und logischer Ausdruckweise beeindruckt.
    »Wie Sie ganz richtig geäußert haben, hat es Überlegungen gegeben, Ms. Lester könnte ihr eigenes Verschwinden als wirksame Publicity-Maßnahme selbst in Szene gesetzt haben.
    Und bis zu einem gewissen Grad haben wir diese Annahme in Betracht gezogen. Ich glaube aber nicht, dass dies der Fall ist.
    Abgesehen von allem anderen hatte sie schon einen Bodyguard verpflichtet, der sie auf ihrer Lesereise begleiten sollte. Das hätte sie nicht getan, wenn sie vorgehabt hätte, aus Gründen der Publicity zu verschwinden. Auch ist der Kummer ihres Gatten offensichtlich echt, und mir ist von allen, die ich befragt habe, versichert worden, dass sie ihm diese Angst bestimmt nicht absichtlich zumuten würde. Wir haben Mr. Fitzgeralds Telefongespräche abgehört und seine Post überprüft – mit seiner Zustimmung –, und es hat keine Lösegeldforderungen gegeben.
    Wenn sie entführt worden wäre, gäbe es aber so etwas inzwischen. Ich glaube, wir können da ziemlich sicher sein.
    Wie Sie sagen, bleibt uns so nur die unangenehme Möglichkeit, dass Ms. Lester tot ist, und zwar nicht durch Selbstmord. Nichts weist auf einen tödlichen Unfall hin. Deshalb verfuhr ich also wie bei den ersten Schritten einer Morduntersuchung. Ich finde das, was Sie zu sagen haben, zugleich beunruhigend und merkwürdig befriedigend, weil es sich ganz mit meinen instinktiven Befürchtungen zu diesem Fall deckt. Ich wünschte jedoch, dass man mir von den Briefen mit den Morddrohungen früher berichtet hätte.« Fiona schien zerknirscht. »Das ist zum Teil leider meine Schuld. Georgia wollte mit ihnen zur Polizei gehen, aber mein Lebensgefährte Kit war dagegen. Er dachte, es seien Briefe von Spinnern, und er wollte nach dem Tod von Drew Shand nicht, dass es so aussähe, als sei er auf Publicity aus. Ich hätte darauf bestehen sollen. Es tut mir Leid.«
    Duvall nickte. Nichts in ihrem Gesicht deutete Verständnis oder den Versuch an, Fiona zu beruhigen. Man sah ihr an, dass sie der Meinung war, Fiona hätte es besser wissen müssen, und Fiona war das nicht gerade angenehm. Aber Duvall sagte lediglich: »Ich möchte sie so bald wie möglich sehen.«
    »Ich lasse sie Ihnen heute noch zukommen«, versprach Fiona.
    »Sie sind in meinem Büro. Es tut mir Leid, ich hatte keinen klaren Kopf. Ich hätte sie mitbringen sollen.«
    Duvall presste in schweigender Zustimmung die Lippen aufeinander.
    »Wie verfahren wir also weiter?«, fragte Steve, der von der gereizten Stimmung zwischen den Frauen zu einem produktiveren Ansatz überleiten wollte. »Ich glaube kaum, dass Sie aufgrund von Fionas Aussage einen Durchsuchungsbefehl für Smithfield Market bekommen.«
    Duvall nahm wieder einen Schluck

Weitere Kostenlose Bücher