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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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geschehen ist, wie er, aber da sei Gott vor, dass die Met momentan mit noch mehr Dreck beworfen würde.«
    »Man wird die Köpfe von Stellvertretern rollen lassen«, bemerkte Fiona zynisch. »Bevor ich dir sage, was ich denke, Steve, musst du mir noch eine Frage beantworten. Obwohl ich mehr oder weniger weiß, wo der Mord geschehen ist, habe ich den Tatort nicht besucht, deshalb war ich in diesem Detail nicht sicher. Gibt es irgendwo in Hampstead Heath eine Stelle, wo jemand den Mord beobachtet haben könnte, ohne von Susan Blanchards Killer bemerkt worden zu sein?«
    Steve runzelte die Stirn und schaute zur Decke, wobei er sich die Umgebung des Tatorts vorstellte. Als er sprach, kamen die Worte langsam und nachdenklich. »Wir fanden die Leiche in einer Art Mulde. Zwischen Susan und dem Weg befand sich eine Reihe von Rhododendronbüschen. Dann ist da die Lichtung, wo sie gefunden wurde. Dahinter steigt das Gelände leicht bis zu einer weiteren Reihe von Büschen an. Ich nehme an, dass jemand, der sich in diesen Büschen versteckt hätte, der Aufmerksamkeit des Mörders hätte entgehen können, denn der war ganz auf sein Verbrechen gerichtet. Der gesamte Bereich wurde aber unter anderem auch nach Fingerabdrücken abgesucht, und ich erinnere mich, dass nichts in den Berichten der Spurensicherung auf die Anwesenheit einer dritten Person hingedeutet hätte.«
    »Du meinst, Blake hat zugesehen?«, mischte sich Kit ein, der nicht mehr an sich halten konnte.
    »Du machst es ja genau wie Horsforth«, sagte Steve.
    »Theoretisieren ohne Fakten. Es hätte genauso gut jemand ganz anderer sein können, der Blake davon erzählt hat. Lass uns hören, was Fiona zu sagen hat.«
    Kit verdrehte die Augen. »Ich hatte das vergessen. Wir müssen ja die ganze Vorlesung hören. Kein Vorblättern zur letzten Seite, um zu sehen, wer's war.« Er schüttelte den Kopf, amüsiert, aber duldsam.
    »Warum sollen wir von der Gewohnheit eines ganzen Lebens abweichen?«, fragte Fiona freundlich. »Also, ich meine Folgendes: Wir wissen von Anfang an, dass wir nach einem selbstbewussten Täter suchen. Wir wissen das, weil Hampstead Heath ein öffentlicher Ort und die Gefahr sehr groß ist, dass die Spaziergänger auf ein Gewaltverbrechen am helllichten Tag aufmerksam werden. Auch die Art und Weise, wie die Leiche hingelegt wurde, weist auf einen Mann, der zumindest in krimineller Hinsicht ein reifer Täter ist. Blakes Vorstrafen sind andererseits trivial und weisen kaum auf eine Eskalation zu einem solchen Verbrechen hin. Das war der erste Grund, warum es mir nicht recht einleuchtete, ihn als den Hauptverdächtigen zu betrachten.«
    »Moment mal«, warf Kit ein. »Nur weil er kaum Vorstrafen hat, kannst du doch nicht behaupten, er hätte keinen Mord aus sexuellen Motiven begehen können. Es kann ja sein, dass er entweder genug Glück hatte oder schlau genug war, sich nicht erwischen zu lassen.«
    »Das stimmt«, gab Fiona zu. »Und deshalb würde ich Blake schon aufgrund dieser Dinge nicht ausschließen. Noch würde ich ihn herausnehmen aufgrund der pornografischen Bilder, die die Polizei in seiner Wohnung gefunden hat. Obwohl sie sadomasochistischer Natur waren, enthielten sie keine Fotos oder Beschreibungen, die zu der Art und Weise passten, wie die Leiche zur Schau gestellt war. Aber noch einmal, dieses Detail gibt mir Anlass zum Nachdenken, weil das Bild irgendwie im Kopf des Killers entstanden sein musste. Wenn nicht durch Pornografie, dann durch einen Vorfall in seiner Vergangenheit aus der Zeit, als er seine sexuelle Identität ausbildete. Und keine von Steves Nachforschungen ergab irgendetwas dieser Art in Blakes Vergangenheit. Also, aus meiner Sicht ist das ein weiteres Fragezeichen zu Blake.«
    Steve beugte sich vor, die Ellbogen auf den Tisch gestützt, und runzelte vor Konzentration die Stirn. Bis jetzt hatte Fiona nichts gesagt, was er nicht schon selbst glaubte. Aber er fand immer, dass ihre überzeugende, übersichtliche Darstellung die Dinge klarer machte. Manchmal ordnete sie die Details anders an, so dass sie ein neues Bild ergaben. Er ahnte, wohin sie steuerte, und fragte sich, ob Kit mit seiner Vermutung zu dem, was kommen würde, Recht gehabt hatte.
    »Außerdem würde ich von diesem Mörder erwarten, dass er als heterosexueller Partner wenig Geschick hat«, fuhr Fiona fort.
    »Aber auch das trifft auf Blake nicht zu. Er hatte eine Freundin und nahm daneben über Anzeigen auch gern mit anderen Frauen Kontakt auf. Wir wissen von

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