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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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möglich.« Der legendär gewordene Analogkäse enthielt denn auch häufig solche Geschmacksstoffe.

Indigotin (E 132)
    Indigotin ist ein blauer Lebensmittelfarbstoff, dessen Name an das natürliche Indigo-Blau erinnert. In sehr seltenen Einzelfällen kann es →allergische und allergieähnliche Reaktionen, wie akute Urtikaria (Nesselsucht), verursachen. Darüber hinaus sind jedoch keine schädlichen Wirkungen bekannt. Der →Farbstoff kann auch →Aluminium enthalten, das im Verdacht steht, Demenzerkrankungen im →Gehirn zu fördern, wie die →Alzheimer- und →Parkinsonkrankheit. Auch die Fortpflanzungsfähigkeit kann dadurch beeinträchtigt werden (→Kinderwunsch).

Industriekost
    Neben der natürlichen Welt der Nahrung aus Karotten und Kokosnüssen, Mandarinen und Mangos, →Kartoffeln, Schweineschnitzeln und Steaks hat sich eine neue Welt von industriell hergestellten Nahrungsmitteln etabliert. Diese Parallelwelt der →Tütensuppen, Fruchtjoghurts, →Hamburgern und Fertigpizzen wird, je weiter sie sich auf dem Globus verbreitet, zu einem wachsenden Gesundheitsrisiko für große Teile der Weltbevölkerung. Die Gesundheitsexperten der internationalen Organisationen sehen in diesem Übergang von der traditionellen zur industriellen Nahrung (→Nutrition Transition) deshalb ein großes Thema auch für die sozialen Sicherungssysteme. Denn die Industriekost ist vor allem auf lange Haltbarkeit, weite Transporte und möglichst billige Herstellung optimiert. Sie enthält viele Stoffe, die der Gesundheit schaden - und viele, die ihr nützen würden, nicht mehr.
    Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen die Gesundheitsrisiken durch die speziellen Inhaltsstoffe der Industriekost. Sie erhöhen vor allem das Risiko für →Übergewicht, aber auch für →Diabetes und Herzkreislauf-Erkrankungen und sogar für Unfruchtbarkeit. Wer mehr →Fast Food und →Fertiggerichte isst, altert schneller und erkrankt mit größerer Wahrscheinlichkeit an →Depressionen. Das ergaben Studien englischer und amerikanischer Forscher. Denn die industriell verarbeitete Nahrung enthält weniger von den Substanzen, die das Wohlbefinden erhöhen, aber mehr von jenen, die die Alterung beschleunigen. Es handelt sich dabei um die sogenannten »AGEs« (»Advanced Glycation End Products«), die im Körper oxidativ wirken, also gleichsam als Rostbeschleuniger. Britische Wissenschaftler fanden heraus, dass diejenigen am wenigsten unter Depressionen litten, die am meisten Obst, Gemüse und Fisch aßen. Am stärksten vom Unglück verfolgt wurde, wer sich vor allem von Weißmehl, süßen Desserts, frittierten Gerichten oder verarbeitetem Fleisch (etwa Burger oder Wurst) ernährte. Nach Meinung der Forscher kann etwa ein Mangel an →Folsäure die Hirnchemie negativ beeinflussen, oder auch an den berühmten →Omega-3-Fetten.
    Leider sind viele dieser glücklich machenden →Fette, Vitamine oder →Antioxidantien nicht lange haltbar und sind deshalb in dauerhaltbaren Supermarkt-Lebensmittel nicht zu finden. Zur Erhöhung der Haltbarkeit setzt die Industrie sogenannte gehärtete Fette ein, eine besondere Form der sogenannten →Transfette. Laut einer 2007 veröffentlichten Untersuchung der renommierten Harvard Medical School in Boston erhöht sich das Risiko für Unfruchtbarkeit um bis zu 73 Prozent, wenn die Frauen nur zwei Prozent mehr von diesen Transfettsäuren essen. Schätzungen zufolge sind diese Fettsäuren in den USA für 30 000 bis 100 000 frühzeitige Herztode pro Jahr verantwortlich.

Inosinsäure (E 630)
    Inosinsäure dient zur Geschmacksverstärkung in Lebensmitteln. Über schädliche Wirkungen bei gesunden Menschen ist bislang nichts bekannt. Da Inosinsäure in Harnsäure umgewandelt wird, können große Mengen bei Harnsäureerkrankungen (zum Beispiel Gicht) die Symptome verschlimmern.

Insulin
    Insulin ist das wichtigste →Hormon bei der Nahrungsaufnahme. Es hat die Aufgabe, die →Kohlenhydrate, insbesondere den →Zucker, aus dem Blut zu entfernen und in die Muskeln zu überführen. Durch die Überfütterung mit Zucker und anderen Kohlenhydraten ist das System zunehmend gefährdet, häufig entsteht die sogenannte Insulinresistenz und die Zuckerkrankheit →Diabetes. Die Insulinproblematik hat auch politische Hintergründe, denn Zucker- und Maisanbau erfuhren in den USA und Europa jahrzehntelang besondere politische Förderung, sie wurden subventioniert und daher für die Nahrungsindustrie in großen Mengen billig

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