Die Ernaehrungsfalle
Frucht- und Gemüseabfälle.« Aufgabe sei die »Integration und Nutzung dieser Abfälle als akzeptable Futtermittelzutat bei der Geflügelproduktion«.
»Der Pfui-Teufel-Faktor ist hoch«, gibt Philip Petry zu, der Präsident der amerikanischen Vereinigung der Futtermittel-Kontrolleure (AAF-CO). Aber dank der wertvollen Inhaltsstoffe, schwärmt er, sorgten die Hühnerexkremente im Futter für einen »wirklich guten Proteinsprung«. Selbst das angesehene Wissenschaftsmagazin New Scientist lobte die Methode. Die Wissenschaftsjournalistin Debora Mackenzie schrieb in der Ausgabe vom 18. März 2000 über preiswerte Futtergewinnung, indem »Exkremente aus Hühnerställen« einfach »direkt an das Rindvieh verfüttert« werden. Sie räumte ein: »Das Vieh mit Müll zu füttern, mag unappetitlich sein«, doch, so meinte sie, »es macht Sinn.«
Knochenschwund
Siehe Osteoporose
Kohlendioxid (E 290)
Kohlendioxid gibt Getränken eine erfrischende Note (Kohlensäure). Als sogenanntes Schutzgas in Verpackungen beugt es Schädlingsbefall vor. Die bei Lebensmitteln eingesetzten geringen Mengen gelten als unbedenklich.
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate hatten bei Ernährungsberatern lange einen guten Ruf, selbst bei →Diäten galten sie als wohlgelittene Sattmacher, die zudem gute Laune verbreiteten (»Nudeln machen glücklich«). Als →Dickmacher galt hingegen das →Fett. Neuere Forschungsergebnisse zeigen allerdings, dass die Kohlenhydrate bei der Entstehung des →Übergewichts eine zentrale Rolle spielen können. Zudem können sie das Risiko für Herzkrankheiten, →Diabetes und sogar Krebs erhöhen. Zu den kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln zählen Reis, Nudeln, →Kartoffeln, →Brot, Mais und →Zucker.
Die Empfehlung der Ernährungsberater zugunsten der Kohlenhydrate könnte womöglich die Menschen erst recht dick gemacht haben, meinte der US-Autor Gary Tauber im einflussreichen Wissenschaftsmagazin Science : »Der Grund für die sich ausbreitende Epidemie des Übergewichts könnte sein, dass die Leute weniger Fett essen und mehr Kohlenhydrate.« Als Gegenbewegung startete in den USA daraufhin die »Low Carb«-Bewegung (»weniger Kohlenhydrate«).
Dabei können kohlehydratreiche Nahrungsmittel, wie Bananen, Müsli oder Vollkornbrot, tatsächlich die Stimmung heben, zumindest kurzfristig. Denn durch sie wird die Produktion von Glückssubstanzen angekurbelt: Da der Körper Kohlenhydrate in Zucker umwandelt, steigt durch die Zufuhr von Kohlenhydraten die Konzentration des Blutzuckers. Prompt schüttet die Bauchspeicheldrüse mehr →Insulin aus, um den überschüssigen Zucker wieder abzubauen. Das Insulin wiederum erhöht die Menge eines Stoffes namens Tryptophan, das via Blutbahn ins →Gehirn gelangt und dort die Serotoninbildung vorantreibt - das »Glückshormon«. Zu viel Insulin erhöht allerdings das Risiko für zahlreiche Krankheiten bis hin zu Krebs, natürlich auch die Zuckerkrankheit Diabetes. Je mehr die Nahrungsmittel industriell verarbeitet werden, desto höher ist ihr →glykämischer Index und desto schneller steigt der Insulinspiegel an. Dadurch kann das gesamte System der Nahrungsverarbeitung entgleisen. Der Zucker, wie er in →Cola, Fanta, Schokoriegeln und Nutella enthalten ist, führt zu einem Zickzack-Kurs beim Blutzuckerspiegel, was für Intellekt und Emotion nicht unbedingt förderlich ist, meint der US-Autor Kenneth Giuffre: »Der abrupte Anstieg des Blutzuckerspiegels führt erst einmal zu aufmerksamem, wachsamem und klarem Denken. Aber wenn der Riegel oder Cracker weg ist, wird das Insulin den Blutzucker absenken, was im Hirn zu verminderter Effizienz und auch dazu führt, dass es die Aufmerksamkeit weniger stark fokussieren kann. Wenn Sie zu viel Zucker oder Kohlenhydrate einnehmen, macht Sie der erhöhte Level von Serotonin schläfrig, lethargisch und führt zu einer verminderten Fähigkeit, Details abzurufen.«
Die Supermarkt-Nahrung enthält dazu auch noch völlig neue Kohlenhydrate. Völlig neue →Designerstoffe, mit denen kein Mensch rechnet. Zum Beispiel die sogenannte →»Modifizierte Stärke«, die sich sogar schon in Kinderprodukten, in Diät-Joghurt und →Tütensuppen findet. Modifizierte Stärke wurde erfunden, weil sie die Belastungen in der Food-Fabrik besser erträgt. Dafür werden Mais, Kartoffeln oder Weizen chemisch behandelt, mit verschiedenen Säuren oder →Enzymen. Modifizierte Stärke hat einen Indexwert von 95, mehr als Marzipan, →Gummi bärchen und
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