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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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für Klinische Ernährung«, finanziert
von der Universität von Florida und Waltham. Führend bei der Kooperation mit der Wirtschaft ist die Veterinärmedizinische Universität Wien. Wenn dort das alljährliche »Royal Canin Waltham-Diätetik-Seminar« steigt, dann wird der Hörsaal zum Showroom: Das Pult ist umrahmt von »Royal Canin«-Stelltafeln und »Royal Canin«-Postern. In Wien gibt es auch schon einen richtigen Firmen-Lehrstuhl, die »Stiftungsprofessur Klinische Tierernährung«. Professor Jürgen Zentek war dort tätig. Den Wiener Lehrstuhl ließ er sich vom Futterkonzern Iams (»Eukanuba«) finanzieren. Seit 2006 lehrt Zentek an der Freien Universität Berlin. Für die Industrie war er häufig zu Diensten: So bekam er beispielsweise Geld von Masterfoods für eine Studie, bei der er Trocken- und Dosenfutter und ihre Auswirkungen am Beispiel von Beagle-Hunden verglich und beim internationalen wissenschaftlichen Waltham-Symposion in Bangkok vom 28. bis 31. Oktober 2003 vorstellte. Zentek ist häufig bei solchen Industrie-Symposien zu Gast, 2005 beispielsweise in Sevilla, und er organisierte auch gern das Royal-Canin-Diätetik-Seminar an der Veterinär-Uni Wien.

Kraftfutter
    Kraftfutter geben die Bauern ihren → Kühen , damit diese mehr → Milch liefern. Das erscheint individuell sinnvoll, hat aber für Kühe und Konsumenten vor allem Nachteile, zuletzt auch für die Bauern. Da es ohnehin zu viel Milch gibt, wird noch mehr Überschuss produziert, sodass die Preise weiter fallen. Überdies wird die Milch schlechter, sie enthält weniger wertvolle Inhaltsstoffe, zugleich breiten sich durch die artwidrige Fütterung weltweit gefährliche Bakterien aus. Doch beim Futter fürs Vieh kommt es in erster Linie auf den Preis und die Leistung an. Daher bekommen die Kühe statt Heu oder Gras, wie es artgerecht wäre, Kraftfutter mit Getreide. Das senkt den Gehalt an wertvollen → Fetten , etwa vom Typ → CLA , oder auch den → Omega-3-Fetten . Die Getreide-Kraftfutter-Mischungen begünstigen auch die Verbreitung von sogenannten → EHEC-Bakterien , etwa vom Typ E.coli 0157:H7.
    Weil Tiere die artwidrigen Futtermischungen ablehnen würden, werden sie ihnen mit industriellen → Aromen schmackhaft gemacht, wie etwa einem Produkt namens HerbaromL: Es »vermittelt den typischen Geruch von frischem Heu einer Kräuterwiese«, so der Prospekt. Industrielles Kraftfutter kann Bestandteile aus der ganzen Welt enthalten, häufig Abfallprodukte von anderen Produktionsprozessen. Aufgrund der undurchsichtigen Lieferketten kommen immer wieder riskante Bestandteile ins Futter, etwa das Supergift Dioxin. Die stammten bei einem Dioxinskandal 1998 aus Brasilien, in späteren Jahren waren dubiose Fettzusätze aus Holland die Ursache für Dioxinverseuchung. Besser fürs Tier und auch für die Gesundheit der Menschen ist die → Grasfütterung .

Krill
    Der Leuchtkrebs Krill ist ein Meeresbewohner, der bisher in der Nahrungskette der Menschen nicht vorkam. Er wurde vor allem von Walen verzehrt. Jetzt kommt er auch bei den Menschen auf den Tisch, im Meeresfrüchtesalat oder auf der → Pizza , allerdings in verwandelter Form als → Surimi . Zudem wird er als Rohstoff für Nahrungszusätze verwendet, etwa die sogenannten → Omega-3-Fettsäuren . Der Krill zählt zu den am häufigsten vorkommenden Tierarten. Frühere Schätzungen reichten bis zu Milliarden von Tonnen, was wohl übertrieben war, heute gehen sie bis zu 900 Millionen Tonnen.

Kruse, Hermann
    Der Kieler Toxikologe Hermann Kruse zählt zu den wenigen Wissenschaftlern im deutschsprachigen Raum, die sich aus unabhängiger Warte mit Nahrungsbestandteilen beschäftigen. Als er sich einmal im Fernsehen mit dem → Süßstoff → Aspartam beschäftigte, wurde er prompt verklagt - vom Gericht allerdings freigesprochen: Die Verdachtsmomente rechtfertigten seine Äußerungen, so die Richter.

    Aspartam ist in vielen kalorienreduzierten → Süßigkeiten enthalten, auch in zuckerfreien Kaugummis und → Soft Drinks . Der Toxikologe Kruse hatte sich über den künstlichen Süßstoff im Mittagsmagazin des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) geäußert. Kruse sagte, dass Aspartam »zum Krebsgeschehen« einen »gewissen Beitrag leisten kann«. Und dass es daneben auch zu »Befindlichkeitsstörungen« kommen könne: wie übermäßige Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Beschwerden im Nackenbereich, die Symptome, die beim Geschmacksverstärker → Glutamat als → Chinarestaurant-Syndrom

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