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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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grundsätzlich verändert, für ihre Bedürfnisse optimiert und den industriellen Abläufen angepasst. Sie müssen den Belastungen in der Fabrik standhalten, die Transporte überstehen und schließlich den oft einjährigen Aufenthalt im →Supermarkt überleben. Die Unterschiede zwischen den Weltgegenden schwinden. In der Parallelwelt der industrialisierten Lebensmittel gibt es immer weniger weiße Flecken. McDonald’s ist fast überall. →Nestlé produziert rund um den Erdball, von China bis Papua-Neuguinea. Coca-Cola wirbt millionenschwer um die Jugend in Sarajewo und Afghanistan, auch in der Südsee, dem Paradies auf Erden.
    Für Paul Zimmet, einen renommierten Diabetesforscher aus dem australischen Sydney und Autor zahlreicher Studien im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation, ist die Ausbreitung von Krankheiten wie Diabetes die Folge einer →»Coca-Kolonisierung« der Welt. In der Südsee lassen sich die Folgen des Übergangs von natürlicher Nahrung zur Industrienahrung studieren. Dr. Malakai Ake, Diabetes-Arzt im Südsee-Königreich Tonga, sorgt sich wegen der neuen Krankheiten, die
die Insulaner bedrohen. »Früher starben die Leute an Tuberkulose, Typhus und Unterernährung«, sagt Dr. Ake. »Heute haben wir uns neue Probleme geschaffen.« Die vier »Top-Killers«, die wichtigsten Todesursachen in Tonga, seien: Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Diabetes, Krebs. Die Insulaner haben die Kontrolle über ihre Nahrung verloren, und auch über ihre Figur. Sie werden, je mehr Importnahrung sie verzehren, immer fetter. »Die Zahl der Übergewichtigen steigt parallel zu den Lebensmittelimporten«, sagt der Arzt. Die Importe stiegen nach den Daten des königlichen »Statistic Departments« allein bei den Instantnudeln von 1996 bis 2006 von 271 auf 664 Tonnen, bei den Snacks, Chips und dergleichen von 99 auf 341 Tonnen. Auch für Mittelamerika haben die Wissenschaftlerinnen Anrie Marie Thow und Corinna Hawkes in einer 2009 erschienenen Studie nachgewiesen, dass die steigenden Nahrungsimporte die Menschen dick und krank gemacht haben.

o-Phenylphenol (E 231)
    →Biphenyle und Orthophenyle sind nur zur →Konservierung von Zitrusfrüchten auf ihrer Schale zugelassen, über schädliche Wirkungen ist dabei bislang nichts bekannt geworden.

Octylgallat (E 311)
    Octylgallat ist ein →antioxidativ wirkender →Konservierungstoff. In großen Mengen aufgenommen, können solche Gallate, insbesondere bei Kindern, zu einem Mangel an roten Blutkörperchen und Sauerstoffmangel führen. Daher ist die Anwendung in Kinder- und →Säuglingsnahrung verboten. Gallate können bei Kontakt mit der Haut →allergische Reaktionen, wie Ekzeme oder Nesselsucht, hervorrufen.

Omega-3-Fettsäuren
    Die sogenannten Omega-3-Fettsäuren haben es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht wegen ihrer fast universellen Bedeutung für den menschlichen Körper. Sie sind wichtig für Herz und Kreislauf, für die Knochen und die Augen, fürs →Gehirn, die Intelligenz, ja sogar für Verhalten und Psyche. Ein Mangel an diesen Fetten fördert die →Alzheimer- Krankheit, die Hyperaktivität bei Kindern (→ADHS), den Autismus. Auch bei der Multiplen Sklerose scheint das →Fett eine tragende Rolle zu spielen.
    Fisch enthält viele dieser Omega-3-Fettsäuren, vor allem fette Fische wie Thunfisch, Makrele, Lachs. Besonders viele Omega-3-Fettsäuren enthält →Leinöl. In der modernen Industrienahrung fehlen diese Fette häufig, weil sie nicht sehr lange haltbar sind, daher sind sie bei den →Supermarktketten eher unbeliebt. Denn sie sind sehr empfindlich: »Alle Produkte mit diesen sehr langkettigen Fettsäuren verkürzen die Haltbarkeit«, monierte das Fachmagazin Agro-Food-Industry High-Tech . Heute herrscht daher oft Mangel an den guten Fetten; 80 Prozent der Amerikaner sind nach Schätzungen mit dem hirnwichtigen Stoff unterversorgt. Die Pharma- und Food-Firmen verkaufen deshalb künstliche Omega-3-Fette, Fischöle und Omega-3-verstärkte Nahrungsmittel - was die Lebensmittelkontrolleure etwa vom →Bundes institut für Risikobewertung (BfR) kritisch sehen, weil Überdosierung zu schlechteren Blutwerten, Immunstörungen und mitunter sogar zu Herzrhythmusstörungen führen könne.
    Auf diese Fette sind Wissenschaftler aufmerksam geworden, weil Eskimos aus Grönland so gesund sind und selten an Herz- und Kreislauf-Krankheiten leiden: Sie verzehren viel Hering und Makrele, fette Fische mit vielen Omega-3-Fettsäuren. Michael Crawford vom Institut für

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