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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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viel Sport betreiben sowie reichlich Calcium und →Vitamin D zu sich nehmen. In einer Studie von Wissenschaftlern des schwedischen Universitäts-Hospitals in Uppsala senkte bereits eine mäßig erhöhte Vitamin-A-Zufuhr von 1,5 Milligramm täglich die Knochendichte im Oberschenkelhals um zehn Prozent, das Risiko für Brüche im Hüftknochen verdoppelte sich. Der Grund: Vitamin A beschleunigt den Knochenabbau, außerdem wirkt es als Gegenspieler zu Vitamin D. Je höher also die Aufnahme von Vitamin A, desto weniger kann Vitamin D dabei helfen, Calcium in die Knochen einzulagern.

Östrogen
    Östrogen ist ein weibliches →Geschlechtshormon. Wie Östrogen wirken auch viele Nahrungsmittel oder →Zusatzstoffe, etwa die Fläschchennahrung für Säuglinge auf →Sojabasis, auch →Pestizide, →Plastikhormone aus Verpackungen sowie das →Aluminium in →Süßigkeiten, wie etwa →Schokolinsen (→Hormonstörer). Die Folge: vorzeitige Geschlechtsreife. So können sich bei Mädchen im Alter von drei Jahren erste Anzeichen von Brüsten und Schamhaaren zeigen. Das sei heute »gar nicht mehr so ungewöhnlich«,
sagt Marcia Herman-Giddens, Gesundheitsforscherin an der Universität von North Carolina. Sie hat schon viele solcher frühreifen Mädchen gesehen. Als Ursache für die frühe Reife gilt der vorzeitige Kontakt mit dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen über die →Säuglingsnahrung auf Sojabasis.
    Bei einer Untersuchung von 17 000 amerikanischen Mädchen, an der die Forscherin Herman-Giddens mitwirkte, zeigten ein Prozent aller weißen Dreijährigen und mehr als 14 Prozent der weißen Achtjährigen erste Anzeichen körperlicher Reife. In der Schweiz kam das Thema an die Öffentlichkeit, als die Boulevardzeitung Blick von einem »Busenwunder« berichtete: Denn die jungen Eidgenossinnen benötigten immer größere Körbchen, so konstatierten die Büstenhalterhersteller im Lande. Viele von diesen Mädchen kommen verfrüht in die Pubertät. Das kann gefährlich werden. Denn: Je früher die Pubertät einsetzt, desto höher ist das Risiko, später an Brustkrebs zu erkranken. »Krebs aus der Küche?«, titelte die New York Times im Dezember 2009. Der Artikel berichtete über Erkenntnisse aus dem örtlichen Mount-Sinai-Hospital über stark steigende Raten an solchen Gesundheitsstörungen: Immer jüngere Mädchen bekämen Brustkrebs, darunter schon ein zehnjähriges Mädchen aus Kalifornien.
    Die künstliche →Hormonfracht aus der Nahrung kann nicht nur das Risiko für verfrühte Pubertät, sondern auch für Asthma und sogar Leukämie in der Kindheit erhöhen. Bei Mäusen können die hormonaktiven Stoffe aus der Soja-Babynahrung das Immunsystem stören, nach einer Studie amerikanischer Forscher der Universität von Illinois, die im Frühjahr 2006 veröffentlicht wurde. Die Pflanzenöstrogene aus Soja können auch auf das →Gehirn und das Verhalten wirken - angesichts wachsenden Sojakonsums ein »Thema von steigender öffentlicher Bedeutung«, so die 2005 veröffentlichte Untersuchung eines Gesundheitsforschungszentrums im US-Bundesstaat North Carolina.
    Stoffe, die wie Östrogene wirken, tauchen auch an völlig unvermuteter Stelle auf: etwa in Schokolinsen wie Smarties, M&Ms und anderen
Süßigkeiten. Das liegt an einem Inhaltsstoff, der auf dem →Etikett gar nicht erwähnt wird: Aluminium. Das Leichtmetall kann nach neuesten Erkenntnissen wie ein Geschlechtshormon wirken, wird von Forschern daher zu den sogenannten »Metallöstrogenen« gerechnet.
    Die frühe Östrogenzufuhr verändert offenbar auch das Verhalten der Jungs. Die Wissenschaftlerin Shanna Swan von der Universität von Rochester im US-Staat New York hatte in einer 2009 veröffentlichten Studie nachgewiesen, dass durch Plastikhormone Jungs verweiblicht werden, was sich am Spielverhalten zeigte: Sie bevorzugten Puppen und Puzzle statt Panzer und Pistolen. Die Forscherin wurde dafür vom Amerikanischen Verband der Chemieindustrie (ACC) heftig attackiert. Was verweiblichend wirkt, kann auch dick machen: Der US-Forscher Jerrold J. Heindel vom National Institute of Environmental Health Sciences (NIEHS) in North Carolina glaubt, die Plastikhormone seien aussichtsreiche »Kandidaten« als Mitschuldige an der weltweiten Epidemie des →Übergewichts. Denn: »Die Fett-Zellen und ihre Vorläufer haben Rezeptoren für Östrogene«, schreibt Heindel. Die Hormonstörer aus dem →Supermarkt, die häufig wie weibliche Geschlechtshormone wirken, könnten dort andocken

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