Die Ernaehrungsfalle
(→Kinderwunsch) auch das Zusammenspiel der Körperorgane gestört werden könnte. Sie können zu zahlreichen Gesundheitsschäden bis hin zur Unfruchtbarkeit führen, vor allem bei den betroffenen Landwirten, aber auch bei Konsumenten. Im →Bio-Anbau werden solche chemisch-synthetischen Gifte nicht eingesetzt.
Kritiker etwa aus der Umweltorganisation Greenpeace monieren die möglichen Gesundheitsschäden durch erhöhte Mengen und Kombinationen von Giften. Pestizide werden von Experten zu jenen →Hormonstörern gerechnet, die immer mehr als Ursache für vielerlei Krankheiten in den Blick geraten. So werden Störungen des Immunsystems, Schäden im Knochengerüst und auch bestimmte Krebsarten damit in Zusammenhang gebracht. Chronische Leiden, wie die Zuckerkrankheit →Diabetes, könnten durch hormonelle Fehlsteuerung bedingt sein. Selbst beim →Übergewicht stehen die Hormonchemikalien im Verdacht, neuerdings auch bei der Schüttellähmung →Parkinson.
Ein für Erdbeeren und →Wein zugelassenes Agrargift namens »Vinclozolin« sorgte im Juni 2005 für Aufregung unter Hormonforschern: Eine im renommierten US-Wissenschaftsjournal Science veröffentlichte
Studie wies nach, dass dieses Gift (wie auch ein weiteres namens »Methoxychlor«) bei Ratten über vier Generationen hinweg für Veränderungen sorgen kann. Rückstände von solchen Agrochemikalien gibt es im →Supermarkt immer wieder: So fand die Zeitschrift Öko-Test in einer Untersuchung von 2007 hormonaktive Gifte in zahlreichen Erdbeerproben. Am giftigsten und mit »ungenügend« bewertet waren die Proben von Edeka und Lidl, Penny und Real, Plus und Rewe. Auch Amtskontrolleure werden immer wieder fündig. Vor allem Paprika ist oft belastet, so stellten baden-württembergische Prüfer fest. Jede dritte Probe enthielt 2007 sogar Rückstände von illegal eingesetzten Giften. Nach einer Greenpeace-Untersuchung von 2008 war nur die Hälfte der untersuchten Obst- und Gemüseproben in deutschen Supermärkten frei von chemischen Rückständen.
Direkt betroffen sind die Landwirte und Arbeiter, aber auch die Wohnbevölkerung, insbesondere die Kinder in den ländlichen Gebieten. Etwa in Südspanien, der Region, in der viele Früchte für die Supermärkte in Mitteleuropa produziert werden: Der Mediziner Nicolas Olea von der Universität in Granada hat in einer 2007 veröffentlichten Studie bei allen 220 jungen Männern aus der Gegend dort, die er untersuchte, Pestizide im Blut und im Fettgewebe gefunden. Bei 150 schwangeren Frauen fand sich sogar Gift in der Plazenta. Je mehr die Frauen im Leib hatten, desto stärker waren ihre Kinder geschädigt. Die Mediziner stellten unter anderem Anomalien an den Geschlechtsorganen fest, etwa Fehlbildungen der Harnröhre im Penis kleiner Jungen. Die amerikanische Forscherin Shanna Swan, Leiterin des Instituts für Fortpflanzungs-Epidemiologie an der Universität von Rochester im US-Bundesstaat New York, fand schon 2002 heraus, dass die Spermaqualität bei Männern im ländlichen Raum deutlich schlechter war als bei Städtern. Die amerikanische Anthropologin Elizabeth Guilette hat in Mexiko beobachtet, wie die Lernfähigkeit von Kindern, die mit Pestiziden in Kontakt kamen, abnahm. Die Vierbis Fünfjährigen fingen Bälle ungeschickter, zeichneten krakeliger und erinnerten sich bei Gedächtnistests schlechter an die Farbe von
Luftballons als Kinder einer Vergleichsgruppe, die in einer unbelasteten Region aufgewachsen waren.
30 000 Tonnen Pestizide setzen die Farmer allein in Deutschland pro Jahr ein, in Europa sind es 300 000 Tonnen. Der Weltmarkt für Pflanzenschutzgifte liegt bei rund 40 Milliarden Dollar. Vier Fünftel des Marktes teilen sich die Großen des Geschäfts, wie BASF, Bayer, →Monsanto und Novartis. Dabei verteilen sich die Gifte rund um den Globus, selbst menschenleere Gebiete fernab landwirtschaftlicher Hochrisikogebiete sind betroffen, bis hin zur Arktis. Nach Messungen im Rahmen des »Arctic Monitoring and Assessment Programme« sind die Bewohner der Nordpolregion sogar Mitteln ausgesetzt, die in vielen Industrieländern längst verboten sind, DDT und Lindan beispielsweise. Kinder dort sind mit bis zu zehnmal so hohen Konzentrationen dieser Gifte belastet wie ihre Altersgenossen in den südlichen Zonen Europas. Bei Eisbären, Fischen und Vögeln wurde Konzentrationen gemessen, die zu Immunschäden und Fortpflanzungsstörungen führen können.
Pflanzenkohle (E 153)
Pflanzenkohle ist ein schwarzer
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