Die Ernaehrungsfalle
lieber als eins von Nestlé.« Überdies bemängelt er das Fehlen von Langzeitstudien zu langfristigen Auswirkungen der künstlichen Zufuhr von Bakterien. Auch seien die Wirkungen nicht zweifelsfrei belegt - Vorwürfe, die der Nestlé-Konzern freilich zurückweist: Pro Natal berge »keinerlei Risiko«, Langzeitstudien seien entbehrlich, da die Bifidusbakterien nur im Kindesalter von Bedeutung seien.
Propandiol (E 1520)
Propandiol wird als Hilfsmittel bei der Kaugummiproduktion verwendet. Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt.
Propionsäure (E 280)
Propionsäure und Propionate sind →Konservierungsstoffe. Sie können zu Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsstörungen und Lernschwächen bei Kindern führen (→ADHS).
Propyl-p-Hydroxybenzoat (E 216)
→Benzoesäurehaltige PHB-Ester, wie E 216, dienen zur →Konservierung von Lebensmitteln. Sie können in sehr seltenen Fällen →allergische Reaktionen auslösen. Für Katzen sind mit Benzoesäure konservierte Lebensmittel extrem giftig.
Propylen-Glycol-Ester von Speisefettsäuren (E 477)
Propylen-Glycol-Ester von Speisefettsäuren dienen als →Emulgator in Nahrungsmitteln. Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt.
Propylenglykolalginat (E 405)
→Alginsäure und Alginate sind lösliche Ballaststoffe. Sie machen Lebensmittel cremiger, binden auch Suppen und Saucen. Alginsäure und Alginate können die Aufnahme lebenswichtiger Spurenelemente im →Darm behindern; Mangelerscheinungen können die Folge sein.
Propylgallat (E 310)
Propylgallat ist ein →antioxidativ wirkender →Konservierungsstoff. In großen Mengen können Gallate, insbesondere bei Kindern, zu einem Mangel an roten Blutkörperchen und Sauerstoffmangel führen. Daher ist die Anwendung in Kinder- und →Säuglingsnahrung verboten. Gallate können bei Kontakt mit der Haut →allergische Reaktionen, wie Ekzeme oder Nesselsucht, hervorrufen.
Pseudoallergien
Siehe Allergien
Pudel, Volker
Der Göttinger Professor Volker Pudel († 2009) zählte zu den einflussreichsten deutschen →Ernährungspäpsten . Der ehemalige Präsident der →Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) war Berater der deutschen Bundesregierung, gefragter Interviewpartner der Medien, er kooperierte mit Rundfunkanstalten und Firmen. Pudel hat auch Wissenschaft und
wirtschaftliche Interessen früh verbunden, so unter anderem als Förderer des mittlerweile zum →Nestlé-Konzern gehörenden Abspeckunternehmens →Optifast an seiner Hochschule. Pudels Hauptthema war das →Übergewicht; er war einer der führenden Vertreter des Kampfes gegen das →Fett, galt als »Fettaugenexorzist« ( Der Spiegel ). Er vertrat die These »Nur Fett macht fett« noch zu einer Zeit, als unabhängige Fachwissenschaftler dies längst als Irrglauben widerlegt hatten.
Zugleich kommt ihm das Verdienst zu, die schädlichen Effekte des →Zuckers noch zu einer Zeit geleugnet zu haben, da wissenschaftliche Belege für dessen Rolle bei der Entstehung von Übergewicht, der Zuckerkrankheit →Diabetes, ja sogar Krebs kaum zu übersehen waren. Wegweisend war ein Kongress im Jahre 1998 in Freiburg zur Verteidigung von Zucker und →Süßwaren , der »mit freundlicher Unterstützung des Lebensmittelchemischen Institutes der Deutschen Süßwarenindustrie« veranstaltet wurde. Pudel verkündete dort, es gebe »überhaupt keinen Hinweis, dass der Verzehr süßer Nahrungsmittel mit dem Übergewicht in Beziehung steht«. Im Gegenteil: Dicke Menschen nähmen gerade wenig Süßes zu sich, so Pudel. Er war ein großer Freund des Süßen. Pudels Kernsatz war der von den →Gummibärchen: »Wer abnehmen will, kann so viel Gummibärchen essen, wie er will.« Oder: »Wenn man sich nur von Gummibärchen ernähren will - no problem.« Denn, so die eigenwillige Begründung: Gummibärchen enthielten kein Fett und könnten deshalb gefahrlos genascht werden.
Pudel war bis zum Frühjahr 2007 außerplanmäßiger Professor an der Universität in Göttingen, er war aber auch Mittelpunkt eines kleinen privaten →Diät-Imperiums. So war Pudel der Erfinder der sogenannten »Pfundskur«. Bei dieser Abspeck-Kampagne der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und Rundfunkanstalten treffen sich Hunderttausende beim Kampf gegen den Speck in kleinen Zirkeln »zum Gruppenwiegen und Fettaugenzählen« ( Der Spiegel ). Der Hochschullehrer schlug in einem Buch die Werbetrommel für Xenical, die →Schlankheitspille des Pharmariesen Hoffmann-La Roche: »Weg mit dem
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