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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Arpad
    Arpad Pusztai ist einer der wichtigsten Kritiker der →Gentechnik im Agrarbereich. Der gebürtige Ungar war von 1968 bis 1995 am Rowett Research Institute der Universität Aberdeen in Schottland tätig und forschte an gentechnisch veränderten → Kartoffeln. Er beobachtete zu seinem großen Erstaunen unerwartete Eigenschaften bei einer genmanipulierten Kartoffelpflanze. Er hatte der Knolle ein Gift-Gen eingebaut, das aus dem Schneeglöckchen stammte, um damit die Kartoffelpflanzen besser gegen Schädlinge zu wappnen. Als er die neuen Kartoffeln dann an Ratten verfütterte, wurden diese krank: Ihre inneren Organe schrumpften um zehn Prozent, es kam zu Entzündungen in Magen und →Darm sowie Schäden am Immunsystem. Seltsamerweise zeigten die Ratten diese Effekte nicht, wenn sie das reine Schneeglöckchengift bekamen, sondern nur, wenn sie die genmanipulierten Kartoffeln fraßen. Forscher Pusztai verkündete daraufhin am 10. August 1998 im britischen Fernsehen: »Hätte ich die Wahl, würde ich gentechnisch veränderte Lebensmittel nicht essen, bevor ich nicht vergleichbare experimentelle Beweise gesehen habe, wie wir sie mit unseren gentechnisch veränderten Kartoffeln produziert haben.« Er verlor daraufhin seinen Arbeitsplatz am Rowett-Institut. Sein Labor wurde geschlossen, Wissenschaftlerkollegen und auch die Medien überschütteten ihn mit Spott und Häme. Erst im Februar 1999 stellten sich ihm 23 internationale Wissenschaftler zur Seite und forderten seine Rehabilitierung. Dabei ist Pusztai keineswegs als Gentechnik-Kritiker angetreten, sondern als ein Befürworter, der nur die - eigentlich bescheidene
- Forderung erhob, dass die Sicherheit der genmanipulierten Erzeugnisse durch Fütterungsversuche im Labor überprüft wird, bevor diese an Menschen verabreicht werden. 2005 erhielt Pusztai den Whistleblower-Preis der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW), 2009 wurde ihm und seiner Ehefrau Susan Bardosz der Stuttgarter Friedenspreis verliehen.

Pyridoxin
    Siehe Vitamin B 6

Quillaia Extrakt (E 999)
    Quillajaextrakt dient zur Unterstützung der Schaumbildung in Getränken. Über schädliche Wirkungen in den üblichen Dosierungen ist bislang nichts bekannt.

Quorn
    Quorn ist ein Fleischersatz, dem bislang nur mäßiger Erfolg vergönnt war. Er hatte in Deutschland nur ein ganz kurzes, unerfreuliches Dasein, wurde in einigen bayrischen Testmärkten eingeführt und dann wieder abgezogen. Denn die deutschen Medien hatten Unschönes über das Produkt berichtet: Das Erzeugnis, von einem englischen Chemie-Multi entwickelt, wird aus Schimmelpilz-Kulturen (Fusarium venenatum) gewonnen. Später gab es Quorn-Produkte auch in Köln und Aachen, doch nur bis Ende August 2009 in den sodann aufgegebenen Filialen der belgischen Supermarkt-Kette Delhaize.
    Die Briten hingegen, einem verbreiteten Vorurteil zufolge bei Tisch ohnehin nicht sehr verwöhnt, störten sich nicht so sehr an dem Schimmelpilz-Image. Britische Schulkinder, so brachte das Öko-Blatt Natur in Erfahrung, hielten Quorn »für Putengeschnetzeltes«. In der Schweiz gibt es den Schimmelpilz-Fleischersatz unter dem Markennamen
Cornatur in der Supermarktkette Migros. Außerdem ist Quorn in kulinarisch bescheidenen Ländern wie Belgien, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten von Amerika, Dänemark, Schweden und Norwegen erhältlich. Eiweißersatz ist nach Auffassung von Kritikern unnötig, weil kein Mangel herrscht, sondern ohnehin zu viele Proteine verzehrt werden.

Raucharoma
    Raucharoma kann sich in vielen Industrie-Produkten verbergen. Nicht nur in Würstchen und Fisch in Form von sogenannten →Flüssig rauch , sondern auch in geräuchertem →Käse, Tofu, in →Kartoffelchips und Crackers, in →Pizza, →Suppen , Fleischmarinaden, Salatsaucen, Baked Potatoes, Saucen, Dips, Ölen. Die Raucharomen können ohne jede Zulassung und Gesundheitsprüfung eingesetzt werden. Als die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit →EFSA diese Geschmacksstoffe 2009 erstmals untersucht hat, äußerte sie gesundheitliche Bedenken vor allem angesichts der breiten Einsatzfelder. Leider haben weder Aufsichtsbehörden noch die Herstellerfirmen einen Überblick, wo die bedenklichen →Aromen überall eingesetzt werden. In Tierversuchen hatten sie zu Lymphknotenerkrankungen und Erbgutschäden geführt. Die Effekte seien, so die EFSA, zwar erst in höherer Dosis aufgetreten, doch angesichts der weiten Verbreitung der Stoffe seien Gesundheitsbedenken

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