Die Ernaehrungsfalle
Prozent billiger angeboten hatte als die Konkurrenz.
Apfelsäure (E 296)
Apfelsäure dient der Säuerung oder Säureregulierung von Lebensmitteln. Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt.
Appetit
Der Appetit ist fürs Essen von zentraler Bedeutung: Er regt zum Essen an, und er bestimmt, was verzehrt werden soll. So ist er von kaum zu überschätzender Bedeutung für die Zufuhr der überlebensnotwendigen Nahrungsinhaltsstoffe. Er sorgt dafür, dass der Körper bekommt, was er braucht - und er schützt auch vor Überdosierung.
Verhängnisvoll ist, wenn der Appetit manipuliert wird. Viele Inhaltsstoffe der →Industrienahrung sind geeignet, die Appetitsteuerung zu stören. Klassisch sind die Ergebnisse der kanadischen Kinderärztin Clara →Davis aus dem frühen 20. Jahrhundert. Sie legte Kindern eine breite Auswahl von Nahrungsmitteln vor, sie durften essen, worauf sie Appetit hatten. Ergebnis: Von manchen Lebensmitteln futterten die Kleinen zu manchen Zeiten überraschend viel, und dann wieder sehr wenig. Ganz nach ihrem individuellen Bedarf. Den kleinen Versuchsteilnehmern tat das Experiment offenbar gut. Denn das Ergebnis war, so die Ärztin: »Lachende, aktive, glückliche Kinder.« Der »Trick« bei der appetitgesteuerten Nahrungswahl sei, meinte Davis, dass die Speisen möglichst unverfälscht dargeboten würden. Die Lebensmittel waren naturbelassen, teils roh, teils gegart, aber immer ungemischt und ungewürzt. Bei komplizierteren Nahrungsmitteln oder industriell verarbeiteten Speisen kann der Appetit hingegen auch »irren«. Das hat weitreichende Folgen.
Im →Gehirn, im sogenannten limbischen System, sitzen die Kontrolleure, die darauf achten, dass der Mensch das Richtige isst, dass er seinen Bedarf an Nährstoffen deckt, dass er auf das Appetit bekommt, was fehlt: →Äpfel oder Ananas, Sushi oder Sauerbraten. Im Gehirn ist gespeichert, welcher Geschmack für welche Nährstoffe steht. Maßgeblich beteiligt sind die körpereigenen →Hormone und Botenstoffe. Sie können durch viele Bestandteile der industriellen Nahrung in die Irre geführt werden: durch die sogenannten →Plastikhormone, die →Aromen, den Geschmacksverstärker →Glutamat . Französische Wissenschaftler etwa fanden heraus, dass von einer Fleischpastete größere Mengen verzehrt
werden, wenn sie Glutamat enthält. Die Versuchspersonen essen schneller, kauen weniger, machen kürzere Pausen zwischen den Bissen.
Glutamat hat auch Auswirkungen auf die Appetithormone, etwa den →Leptin-Wert . Glutamat kann schon in der Schwangerschaft und während der Entwicklung des Kindes den →Hypothalamus beeinflussen und den Appetit ansteigen lassen. Auch der industrielle Fruchtzucker →Fruktose wirkt auf dieses System, er verändert das Zusammenspiel der Hormone aus der Appetit-Abteilung. Fruktose lässt →Insulin weniger ansteigen. Dadurch kommt auch Leptin nicht hervor. Die Folge: anhaltender Appetit. Vor allem Diätprodukte werden häufig mit Fruktose gesüßt.
Argon (E 938)
Argon dient als Schutzgas zur →Konservierung von verpackten Lebensmitteln. Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt.
Aroma
Aroma ist die Leitsubstanz der Nahrungsindustrie. Ohne den Geschmack aus dem Labor wären viele Erzeugnisse im →Supermarkt unverkäuflich. Aroma ist nötig, um geschmacklose Rohstoffe aufzuwerten, es ist wichtig, um den unangenehmen Beigeschmack der Lebensmitteltechnik zu übertünchen (ihn zu →maskieren , wie das in der Fachsprache heißt). Aroma wird gebraucht, um die Haltbarkeit der Supermarkt-Nahrung zu verlängern - auch wenn der echte Geschmack längst verflogen ist. Das »natürliche« Aroma eines Supermarktlebensmittels muss mit dem echten Geschmack von Erdbeeren, Vanille oder Himbeeren nichts zu tun haben, es kann etwa aus →Sägespänen hergestellt werden. Die Auswirkungen auf den menschlichen Körper sind ungeklärt.
Die meisten Aromen gelten als gesundheitlich unbedenklich. Sie können allerdings zu →Übergewicht führen. Der →Dickmacher-Effekt hängt damit
zusammen, dass der Körper durch die Geschmacksillusionen in die Irre geführt wird. Die Aromen mussten niemals ein Zulassungsverfahren durchlaufen, können nach Belieben eingesetzt werden. Erst nach jahrzehntelangem Einsatz begannen die Behörden, mögliche Gesundheitsfolgen zu untersuchen. Die Kontrolle der Substanzen ist jedoch aufgrund der Unübersichtlichkeit des Angebotes schwierig, klagen staatliche Lebensmittelprüfer.
In der
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