Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
Vom Netzwerk:
→Kinderwunsch.
    Die Ursachen für diese Entwicklung sind unklar. Eine Rolle spielen möglicherweise die hormonell wirksamen Stoffe in Nahrung und Umwelt (→Hormonstörer). So können etwa die →Plastikhormone aus den →Verpackun gen der Nahrungserzeugnisse eine Rolle spielen. Und manche →Zusatzstoffe können ebenfalls das Spiel der Geschlechtshormone manipulieren. Schließlich hat sogar das →Fett in der Nahrung überraschenderweise eine wichtige Funktion in der Chemie der Fortpflanzung. Die beliebten →fettarmen Milchprodukte beispielsweise können offenbar die Fortpflanzung
beeinträchtigen. Auch die industriell erzeugten →Transfette sowie die sogenannten Metallöstrogene können die Sexualsysteme stören, etwa das in →Süßigkeiten oft zu findende →Aluminium .

Aspartam (E 951)
    Der →Süßstoff Aspartam (E 951) zählt zu den umstrittensten →Zusatzstoffen. Er besteht aus Asparaginsäure und einem Stoff namens →Phenylalanin, zwei auch in der Natur vorkommenden Aminosäuren. Werden sie verbunden, entsteht ein Stoff, den es in der Natur nicht gibt, ein synthetisches, künstliches Produkt. Aspartam steht im Verdacht, bei besonders empfindlichen Menschen ähnliche Symptome wie beim sogenannten →Chinarestaurant-Syndrom auszulösen: Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl im Nacken, Gliederschmerzen und Übelkeit. Die Sicherheitsbedenken gegenüber Aspartam zielen insbesondere auf die Effekte im →Gehirn. Besonders kritisch sehen unabhängige Fachleute die Auswirkungen in der Schwangerschaft. Außerdem sei der künstliche Stoff an der Entstehung bestimmter Krebsformen beteiligt. Es gibt Studien, die solche Auswirkungen nahelegen und andere, die dem widersprechen. Im Streit um die Sicherheit stellt sich indessen die →Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) auf die Seite des Süßstoffs, etwa in →Soft Drinks: »Speziell bei Erfrischungsgetränken können mit Süßstoff gesüßte Varianten eine Alternative sein, um hohen Zuckeraufnahmen über gesüßte Getränke vorzubeugen.«
    Aspartam ist einer der erfolgreichsten Zucker-Ersatzstoffe. Neben →Saccharin und →Cyclamat zählt er zu den Klassikern der künstlichen Süßung. Aspartam ist in Europa und den USA der Marktführer unter den Süßstoffen. Weltweit werden jährlich über 15 000 Tonnen produziert. Zwei Drittel davon werden allein in den USA in Getränke und Lebensmittel gemischt. Etwa 3500 Tonnen Aspartam kommen jährlich in der europäischen Lebensmittelindustrie zum Einsatz. Seine Süßkraft beträgt etwa das 200-Fache des normalen Haushaltszuckers. Produziert wird Aspartam heute nicht nur synthetisch, sondern auch
biotechnologisch. →Gentechnisch manipulierte Kleinstlebewesen, wie etwa die normalerweise im Darm tätige Bazille Escherichia coli, produzieren die Grundstoffe Asparaginsäure und Phenylalanin.
    Eine ernste Gesundheitsgefahr stellt Aspartam für Menschen mit der seltenen Krankheit Phenolketonurie dar. Bei diesen Patienten kann das in Aspartam enthaltene Phenylalanin nicht abgebaut werden und in der Folge unter anderem schwere Hirn- und Nervenschäden verursachen. Deshalb muss auf dem Etikett der Satz stehen: »enthält eine Phenylalaninquelle«. Zwar verweisen die Herstellerfirmen regelmäßig auf die Zulassungen in zahlreichen Ländern und die Studien, die die Unbedenklichkeit der Chemikalie attestieren; unabhängige Wissenschaftler fordern aufgrund der möglichen gesundheitlichen Risiken jedoch, den Zusatzstoff vom Markt zu nehmen. Die Behörden halten die Sicherheitsbedenken für nicht ausreichend, um ein Verbot zu rechtfertigen.
    Im Juni 2005 veröffentlichten Krebsforscher der renommierten Ramazzini-Stiftung im italienischen Bologna eine besorgniserregende Studie zu Aspartam. Das Ergebnis: Insbesondere die weiblichen Ratten der Studie erkrankten an Leukämie, Lymph- und Blasenkrebs. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (→EFSA) und die US-Behörde FDA sahen indessen keinen Grund, die Zulassung zurückzunehmen.
    Aspartat, das im Körper aus Aspartam gebildet wird, kann wie →Glutamat ab einer bestimmten Dosis den Gehirnzellen schaden. Es gilt daher wie Glutamat als Risikofaktor für neurodegenerative Erkrankungen, neben →Alzheimer auch →Parkinson, Multiple Sklerose, auch →Depressionen und epileptische Anfälle. Aspartat blockiert auch den Eintritt von Glukose ins Gehirn - und damit den wichtigsten Energieträger für die Hirntätigkeit. Zudem kann Aspartam dazu führen, dass →Aluminium ins Gehirn

Weitere Kostenlose Bücher