Die Ernaehrungsfalle
aufhören«, schrieb der Autor Roland Griffiths in seiner Untersuchung.Vor allem Kinder litten unter starken Stimmungsschwankungen, die sogar ihre Leistungen beeinträchtigen könnten, wenn sie ihr Lieblingsgetränk nicht mehr bekämen. Die National Soft Drink Association, der zuständige Lobbyverband, konterte, die Studie sei unwissenschaftlich und die Schlussfolgerungen seien deshalb nicht zulässig.
Cola könnte auch mitverantwortlich sein dafür, dass neuerdings überraschend häufig junge Menschen zu Fachärzten für → Osteoporose kommen - wegen Knochenschwunds, jener Krankheit, die ehedem vor allem bei alten Frauen verbreitet war (»Witwenbuckel«). Als Ursache für Knochenschwund bei jungen Menschen gilt die Phosphorsäure in der Cola, die als »Calciumräuber« bezeichnet wird und den Knochen die Stabilität nehmen kann. Nach einer amerikanischen Studie aus dem Jahr 2000 steigt vor allem bei Mädchen das Risiko für Knochenbrüche mit zunehmendem Colakonsum. Die Untersuchung der renommierten Harvard Medical School in Boston an 460 Mädchen ergab, dass jene Teenies, die Cola trinken, fünfmal so viele Knochenbrüche hatten wie jene, die Mineralwasser tranken. Eine Studie aus Mexiko zeigte 1999, dass Frauen, die eine oder mehr Flaschen Cola am Tag tranken, nach den Wechseljahren eine geringere Calciumkonzentration im Blut haben - und damit ein erhöhtes Risiko für Osteoporose.
Die Phosphorsäure kann auch, wenn regelmäßig oder gar täglich Cola getrunken wird, zur Zerstörung des Zahnschmelzes beitragen, was vor allem bei Kindern zu schweren Zahnschäden (sogenannten Erosionsschäden) führen kann. Coca-Cola indessen fühlt sich nicht
verantwortlich: »Bei Phosphorsäure (E 338) handelt es sich um einen europaweit zugelassenen Zusatzstoff. Die gesetzliche Unbedenklichkeit als Zusatzstoff ist somit amtlich verbürgt«, verlautbart die Firma. Im Übrigen müsse auch kein Mensch so viel Cola trinken, dass es ihm schade. Von Phosphorsäure nehmen viele Kids indessen schon im jüngsten Alter fast das Doppelte dessen zu sich, was noch akzeptabel wäre: Nach einer Studie der EU-Kommission aus dem Jahr 2001 lag die Spannbreite bei Kleinkindern mit einem Körpergewicht von bis zu 15 Kilogramm bei 53 bis 172 Prozent - mithin bis zu beinahe dem Doppelten der täglich akzeptablen Menge.
Die Harvard Medical School schlug aufgrund der Schäden durch den Soft Drink Alarm und forderte politische Maßnahmen gegen den riskanten Cola-Konsum. Auch Coca-Cola ist auf diesem Felde aktiv: So ist die Firma ein regelmäßiger Teilnehmer an den Sitzungen des → Codex Alimentarius , jenes Gremiums der Vereinten Nationen, das die globalen Regeln für die Nahrung festlegt und bei Gesundheitsrisiken einschreiten könnte.
Cola hat mitunter auch völlig überraschende Effekte. So waren um das Jahr 1980 herum einige F-111-Bomber der australischen Luftwaffe aus unerklärlichen Gründen abgestürzt. Der britische Lebensmittelwissenschaftler Richard Beyer, der damals bei der australischen Air Force für die Verpflegung der Soldaten zuständig war, untersuchte die Vorkommnisse - und fand heraus: Die Piloten hatten, bevor sie zu ihren kurzen Übungsflügen starteten, Mars-Riegel und Coca-Cola als kleinen Imbiss zu sich genommen. Die zuckrigen Snacks trieben den → Insulinspiegel der Bomberbesatzung in die Höhe. Als dann der Blutzuckerspiegel kurz darauf absackte, ließ die Konzentration der Flugzeugführer nach, und das Flugzeug stürzte vom Himmel. Beyer fand einen simplen Weg, um derlei zu verhindern: Er ließ den Piloten Äpfel und Orangensaft reichen. Das Problem war gelöst: »Danach ist das nie wieder passiert«, sagt Beyer.
Auf anderen Feldern hat Coca-Cola auch sehr nützliche Wirkungen: Die amerikanische Hausfrauenratgeberin Mary Ellen empfiehlt
es beispielsweise als WC-Reiniger: »Nachdem es ein bisschen gewirkt hat, wird das WC-Becken strahlend sauber sein.« Tatsächlich ist Coca-Cola ziemlich aggressiv, es kann ein Stück Fleisch binnen weniger Stunden vollkommen auflösen. Wissenschaftler verwenden es, um Bodenproben aufzulösen.
Convenience-Kost
Siehe Fertignahrung
Curcumin (E 100)
Curcumin dient als gelber Lebensmittelfarbstoff und als Würzmittel. Es kann in sehr seltenen Einzelfällen bei → Allergikern , besonders im Rahmen des sogenannten Beifuß-Sellerie-Gewürz-Syndroms, Schnupfen und Asthmaanfälle, Nesselsucht und Neurodermitisschübe auslösen. Bei direktem Hautkontakt kann es ebenfalls in Einzelfällen
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