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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Streitfällen etwa über → Hormone stets auf die Beschlüsse der Codex-Alimentarius-Kommission. Denn in Zeiten des freien Welthandels kann kein Land Einfuhren verhindern etwa mit dem Argument, ein Orangensaft oder eine
Dose mit Ananas oder ein Tiefkühlrind sei nach nationalen Bestimmungen übermäßig mit Gift belastet: Selbst demokratisch gewählte Regierungen können über das, was in ihrem Land auf den Tisch kommt, nicht mehr frei entscheiden; theoretisch könnte ein Land zwar eigene Gesetze erlassen, wenn es aber am Welthandel teilnehmen will, muss es Importe zulassen, die den Codex-Standards entsprechen. So wurde der Codex Alimentarius gewissermaßen zur informellen Weltregierung in Sachen Lebensmittel. Ihre »Empfehlungen« werden gleichsam zu Global-Erlassen, sie füllen dicke Wälzer und Handbücher.

Coenzym Q10 (Ubichinon, Ubiquinon)
    Das Coenzym Q10 ist ein prominentes → Nahrungsergänzungsmittel und wird heftig beworben. Tatsächlich spielt der Stoff eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung menschlicher Körperzellen und schützt sie vor oxidativer Zerstörung durch freie Radikale. → Gehirn- und Herz muskelzellen reagieren besonders anfällig auf einen Coenzym-Q10-Mangel.
    Kritiker sind skeptisch gegenüber den Wirkversprechen der Hersteller von Q10-Präparaten. Q10 zählt im strengeren Sinne nicht zu den Vitaminen, weil es vom Körper selbst gebildet werden kann, sogar in großen Mengen. Die wissenschaftliche Literatur bezeichnet Q10 denn auch als »Vitaminoid«, mithin als einen Stoff, der vitaminähnlich ist. Doch in der populären Literatur und im Sprachgebrauch der Apotheken und Drogerien wird aus Q10 oder Ubichinon schließlich doch ein Vitamin. Und so wird das Proenzym - ähnlich wie die »echten« Vitamine - als Heil- und Vorbeugemittel gegen alle möglichen Erkrankungen angeboten. Der geschätzte Tagesbedarf eines gesunden Menschen liegt bei etwa 30 Milligramm. Sardinen, Rindfleisch, Schweinefleisch, Geflügel, Olivenöl und gekochter Brokkoli enthalten Coenzym Q10 und die Coenzyme Q1 bis 9, die in der Leber zu Coenzym Q10 umgebaut werden können.

    Q10 gilt als relativ sicher. Eine Studie des Danish Nutrition Council in Soborg kommt zu dem Schluss: »Tägliche Q10-Zufuhren von 200 Milligramm über sechs bis zwölf Monate und 100 Milligramm über sechs Jahre brachten keine nennenswerten Nebenwirkungen.« Bei einer Studie an Sportlern, die man mit Q10 verköstigte, zeigten sich allerdings deutliche Hinweise auf Zelluntergänge. Sportphysiologen der Universität Stockholm verabreichten Sportlern, die im anaeroben Bereich arbeiteten, also dort, wo man stark aus der Puste kommt, 120 Milligramm Q10 pro Tag. Nach einigen Tagen zeigte sich in deren Blutplasma ein deutlicher Anstieg eines bestimmten → Enzyms (»Plasma-Kreatinase«), das dort nur anzutreffen ist, wenn es zum massiven Untergang von Körperzellen gekommen ist. Die Schlussfolgerung: Q10 kann auch als Zellkiller wirken.
    Bei Kranken hingegen könnten offenbar positive Wirkungen eintreten: Eine Studie aus Kalifornien ergab, dass sich bei → Parkinsonpatienten durch hohe Coenzym-Q10-Einnahmen (300-1000 Milligramm pro Tag) die Entwicklung der Krankheitssymptome im Frühstadium erheblich verzögern lässt.

Cola
    Colagetränke sind bei Kindern beliebt, bei Eltern weniger. Mediziner sehen sie sehr kritisch. Denn der → Zucker kann zu → Übergewicht führen, und die → Phosphorsäure kann Knochen schwächen und Zähne schädigen. Marktführer Coca-Cola verteidigt seine Zutaten und verweist auf die gesetzliche Zulassung etwa des → Zusatzstoffes Phosphorsäure.
    Cola ist nach Auffassung von Experten nicht nur, wie andere zuckerhaltige → Soft Drinks, ein veritabler Dickmacher. Die braune Brause kann auch noch diverse andere Nebenwirkungen haben. So hat Cola Studien zufolge den Effekt, Durst auf mehr Cola zu erzeugen. Ratten, die vier Wochen lang Cola trinken durften, konsumierten nach einer Studie von 1997, zwei- bis dreimal so viel davon wie Vergleichstiere, die nur Wasser erhielten. Auch Forscher der Johns Hopkins University
School of Medicine in Baltimore fanden einen gewissen Suchteffekt, den sie darauf zurückführen, dass die Hersteller Koffein beimischen. Zudem berichtet die Johns-Hopkins-Untersuchung auch von Entzugserscheinungen bei Cola-Abhängigen: »Wir wissen, dass Kinder und Erwachsene physisch und psychisch abhängig werden von koffeinhaltigen Soft Drinks und Entzugserscheinungen verspüren, wenn sie damit

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