Die Ernaehrungsfalle
Konsens: Forscher mit anderer Meinung waren erst gar nicht eingeladen. Die Tagung in Freiburg wurde übrigens »mit freundlicher Unterstützung des Lebensmittelchemischen Institutes der Deutschen Süßwarenindustrie« veranstaltet.
Den Versuch der Weltgesundheitsorganisation, Empfehlungen für eine Begrenzung des Zuckerverzehrs auf zehn Prozent der täglichen Energieaufnahme zu verabschieden, hatte schon eine »Konsensuskonferenz« im Jahre 1996 zurückgewiesen, weil dafür »mehr denn je eine wissenschaftliche Grundlage fehlt«. Mittlerweile ist jedoch auch den zuständigen Wissenschaftlern klar geworden, dass der Zucker bei der Ausbreitung des Diabetes eine zentrale Rolle spielt.
Die →Industriekost fördert die Verbreitung von Diabetes aber auch, weil sie zahlreiche weitere Inhaltsstoffe mit hohem →glykämischen Index enthält, bei denen der Level des Zuckerverarbeitungshormons →Insulin besonders schnell steigt. Der glykämische Index gibt das Tempo an, in dem der Zucker ins Blut geht. Erdbeeren und Kirschen liegen beispielsweise bei 30 Index-Punkten, Vollkornbrot bei 40, Spaghetti bei 45, Kartoffeln bei 70, Kellogs Rice Crispies bei 82. Einen extrem hohen Insulin-Ausstoß haben →Pommes Frites wie auch Kartoffelchips. Sie kommen je nach Messmethode auf einen Indexwert von bis zu 95. Die →Supermarkt-Nahrung enthält dazu auch noch unerkannte Insulin-Treiber: völlig neue →Designerstoffe, mit denen das Insulinsystem konfrontiert wird, zum Beispiel die sogenannte →modifizierte Stärke.
Diäten
Diäten sind das Dauerthema vor allem für viele Frauen, und natürlich auch für Frauenzeitschriften. Die zahlreichen →Diätprodukte sind zumeist von fragwürdigem Wert. Auch die Diäten selbst sind umstritten. Sie führen nach Expertenansicht in der Regel nicht zu dauerhaftem Erfolg, weil sie zeitlich begrenzt sind und nach Abschluss der Diät wieder die normalen →Dickmacher-Nahrungsmittel verspeist werden.
In der Regel beruhen die von Frauenzeitschriften propagierten Diäten auch auf wissenschaftlich veralteten Lehren, etwa vom →Kalorienzählen oder Fettsparen. Nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen kann gerade das den Diäterfolg gefährden. Zudem enthalten viele Produkte der →Abspeckindustrie zwar wenig →Fett und →Zucker, aber dafür zahlreiche anderer Dickmacher, etwa →Aromen, Geschmacksverstärker, wie →Glutamat, oder umstrittene →Süßstoffe, wie etwa →Aspartam. Viele dieser Zusätze sind geeignet, die →Appetitsteuerung des Körpers zu stören und dadurch erst recht zu übermäßiger Nahrungsaufnahme zu führen. Die neueren Erkenntnisse über Gewichtsregulation zeigen, dass es vielmehr darauf ankommt, die natürlichen Mechanismen von →Hunger und Sättigung zu berücksichtigen, den Körper mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen, ohne ihn zu überfüttern. Die meisten Diäten und Diätnahrungsmittel aber sind in dieser Hinsicht untauglich. Denn das Fett ist gerade bei der Gewichtsregulation sehr wichtig, weswegen nach neueren Studien Menschen, die fetter essen, häufig schlanker sind als die anderen.
Die Aufnahme neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Diätlehren wird erschwert durch den Umstand, dass die Wissenschaftler, die auch häufig als Experten für Medien fungieren, mit den Interessen der Abspeckindustrie verbunden und daher nicht mehr zu unabhängigem Urteil imstande sind. So hatte etwa der einflussreiche Ernährungsexperte Professor Volker →Pudel († 2009) eng mit Firmen wie dem Pharmakonzern Roche oder dem Nahrungskonzern →Nestlé kooperiert und deren Abnehmprodukte propagiert.
Diätprodukte, Diabetikerprodukte
Angesichts zunehmender Zahlen von →Übergewichtigen und →Diabetikern erfreuen sich Diät- und Diabetikerprodukte großer Beliebtheit. Es ist allerdings sehr umstritten, ob die versprochenen Erfolge auch wirklich eintreffen. Denn viele der Diät-Drinks und Abnehmprodukte enthalten →Fruktose. Und gerade dieser industrielle Fruchtzucker kann Übergewicht und Diabetes erst recht fördern.
Der industrielle Fruchtzucker kann nach neuen Untersuchungen die →hormonellen Steuerungsabläufe im Körper so stören, dass man nach dem Essen nicht satt wird - und mehr isst als nötig. Zugleich können sich die Blutwerte verschlechtern. Das Risiko für die Zuckerkrankheit Diabetes kann dadurch steigen, die Leber kann verfetten und die Produktion von Körperfett angeregt werden. Dabei sollen diese Produkte der Zuckerkrankheit eigentlich gerade
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