Die Ernaehrungsfalle
Kartoffelstärke, Aromen. Für McDonald’s Deutschland werden 20 Millionen Hühner pro Jahr geschlachtet, allerdings verwendet das Unternehmen nach eigenen Angaben nur das weiße Fleisch, der Verbleib des Resthuhns ist schwer zu ermitteln.
Der Transformationsprozess hat zur Folge, dass die verschiedenen Teile des Hähnchens unterschiedlichen Verwendungszwecken in verschiedene Weltgegenden zugeführt werden. Das Brustfleisch und vielleicht die Keulen verzehren die Deutschen, die Füße gehen nach Asien, wo sie als Delikatesse gelten, und der Rest des Tieres nach Afrika, wo sie zum Ruin der lokalen Geflügelzüchter beitragen. Spezielle Geflügelverwerter schlachten die übrigen Teile aus. Etwa die niedersächsische Firma GePro. GePro ist eine führende Firmen für die Verwertung von Hühnerresten. Sie macht das zu Geld, was übrig bleibt, wenn zum Beispiel Marktführer Wiesenhof die Brüste aus dem Huhn gelöst und verkauft hat. GePro hat daraus »Flavours« fürs Katzenfutter entwickelt. Man kann der Katze dann jedes beliebige Futter vorsetzen, und sie verspeist das gern. Denn, so die GePro-Werbung: »Die trockenen Flavours verstärken die Akzeptanz von trockenem Katzenfutter, unabhängig des jeweiligen Katzenfuttergrundgeschmacks.«
Eine ganz besondere Aufwertung erfährt das → Fett : Das bekommen nicht die Katzen und auch nicht die Menschen, sondern GePro macht daraus preisgekrönten → Hühnerdiesel für die Lastwagen der Geflügelindustrie.
Hamburger
Der Hamburger ist das Symbolprodukt der → globalisierten Nahrungsindustrie . Die Herkunft der einzelnen Teile ist nicht zu erkennen, für Haltbarkeit und standardisierte Qualität sorgen Chemikalien. Der Hamburger gilt vielen als Inbegriff ungesunden Essens, begründet wird dies mit wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Gesundheitsfolgen der Zutaten und regelmäßigen Verzehrs von → Fast Food .
Ein Hamburger ist ein komplexes Kunstprodukt mit einer Fülle von Zutaten. Das sorgt unter anderem für Unbehagen bei → Allergologen , weil sie im Falle von Reaktionen oder gar einem → anaphylaktischen Schock die Quelle schwer ausmachen können. Dabei ist der Kern des Hamburgers eigentlich eine simple Sache: Er besteht beim Marktführer McDonald’s nach Unternehmensangaben aus 100 Prozent Rinderhackfleisch. Doch hinzu kommen weitere Zutaten. Etwa fürs → Brötchen : Weizenmehl, Wasser, Invertzuckersirup und Saccharose, Hefe, Sojaöl, fraktioniertes Kokosöl auf Glycerin, Salz, Sojamehl, Malzmehl, Dextrose, → Emulgatoren : E 472e (→ Mono - und Diglyceride von Speisefettsäuren, verestert mit Genusssäuren), E 471 ( → Mono - und Diglyceride von Speisefettsäuren), E 481 (Stearolyllactylate); E 300 (Ascorbinsäure), E 516 (→ Calciumsulfat ), E 262 (Natriumacetate), Backenzyme. Auch der Ketchup ist ein komplexes Gebilde. Er besteht aus Tomatenmark, Wasser, Glucosesirup, Branntweinessig, Salz, Gewürzmischung (Sojaöl, Knoblauchextrakt, Nelkenextrakt, Zimtextrakt, Zwiebelextrakt, fraktioniertes Kokosöl). Und sogar die Gurkenscheibe ist weit mehr als bloße Natur: Sie besteht aus Gurken, Branntweinessig, Salz, → Konservierungsmittel : E 210 (→ Benzoesäure ), Säureregulator: E 327 (→ Calciumlactat ), Gewürzmix (Sonnenblumenöl, Pfeffer, Knoblauch, Dill, Curcuma), Zwiebel.
In den USA kann der Verzehr von Hamburgern unter Umständen die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. Bei einem achtjährigen Jungen können täglich zwei Hamburger reichen, um den Hormonspiegel um bis zu zehn Prozent ansteigen zu lassen, schätzte der US-Umweltmediziner Samuel Epstein von der University of Illinois. Die Hormonforscherin Shanna Swan hatte im Jahr 2007 eine Studie veröffentlicht, der zufolge die Spermaqualität von Männern umso mehr abnahm, je mehr Rindfleisch ihre Mütter gegessen hatten. Ursache: Die in den USA übliche Mast mit → Hormonen .
Die Komplexität des Hamburgers hat auch zur Folge, dass bei Erkrankungen die Ursache für Infektionen nur schwer festzustellen ist, etwa mit den sogenannten → EHEC-Bakterien etwa vom Typ E.coli 0157:H7, die 1982 zum ersten Mal in einem Hamburger von McDonald’s festgestellt wurden. Sie können im Extremfall zum Tode führen - doch wie sie in den Hamburger hineingeraten sind, lässt sich oft kaum noch feststellen. Denn das Fleisch für den Hamburger wird zerhackt, vermengt, neu vermischt, schließlich geformt und verschickt. Da ist vom Ur-Rind im Endprodukt kaum noch eine Spur zu finden. So kommt es
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