Die Ernaehrungsfalle
Patienten in Krankenhäusern verpflegt.
Die Konzentration in der Großküchenbranche hat zur Folge, dass bei einem kleinen Fehlgriff oder einem hygienischen Missgeschick gleich Hunderte, ja Tausende darunter leiden müssen.
Schon 1993 hatte der → Codex Alimentarius , die Welt-Lebensmittelbehörde der Vereinten Nationen, Hygienestandards »für die Großverpflegung im Cateringbereich« erlassen. Denn, so die Erkenntnis: »Die epidemiologischen Daten zeigen, dass viele Ausbrüche von Lebensmittelvergiftungen durch Lebensmittel verursacht werden, die in der Massenverpflegung hergestellt wurden.« Und: »Großflächige Catering-Einrichtungen sind aufgrund der Lagerungs- und Handhabungsbedingungen der Lebensmittel besonders gesundheitsgefährdend.«
Guanylsäure (E 626)
Guanylsäure und ihre Salze dienen der Geschmacksverstärkung in industriellen Nahrungsmitteln. Über schädliche Wirkungen bei gesunden Menschen ist bislang nichts bekannt. Bei → Stoffwechselkrankheiten , wie Gicht, können große Mengen die Symptome verschlimmern, da Guanylsäure in Harnsäure umgewandelt wird.
Guarkernmehl (E 412)
Guarkernmehl dient zur Andickung und Gelierung von Nahrungsmitteln. In größeren Mengen aufgenommen, kann es zu Bauchkrämpfen und Blähungen führen. Beim Einsatz als → Zusatzstoff sind → Allergien nicht bekannt geworden, von entsprechenden Reaktionen wird nur beim Kontakt mit größeren Mengen von Guarkernmehl berichtet.
Gummi Arabicum (E 414)
Gummi Arabicum dient zur Andickung und Gelierung von Nahrungsmitteln. In sehr seltenen Fällen kann der → Zusatzstoff → allergische Reaktionen , wie Schnupfen, Asthma, und Hautekzeme, hervorrufen.
Gummibärchen
Gummibärchen zählen zu den beliebtesten Leckereien vieler Kinder. Sie haben ein gutes Image, selbst Ernährungsexperten sahen sie bislang als völlig harmlos an. Mittlerweile gelten sie aufgrund ihres → Zuckergehaltes als mögliche → Dickmacher . Hinzu kommen problematische → Zusatzstoffe , wie etwa → Zitronensäure. Und schließlich können Gummibärchen für → Allergiker zum Problem werden.
Jahrelang war beispielsweise der Göttinger Professor Volker → Pudel († 2009) ein vehementer Befürworter der Bären. Pudels Kernsatz: »Wer abnehmen will, kann so viel Gummibärchen essen, wie er will.« Denn Gummibärchen enthielten kein → Fett und könnten deshalb gefahrlos genascht werden. »Wenn man sich nur von Gummibärchen ernähren will - no problem«, verkündete Pudel locker. Mit der veränderten Beurteilung des Süßen und insbesondere des Zuckers gerät diese Einschätzung allerdings ins Wanken. Gummibärchen enthalten davon immerhin bis zu 70 Prozent. Hinzu kommen die Zusatzstoffe, ohne die auch die süßen Bärchen nicht auskommen. Ihre Basis ist eine erhitzte Zuckerlösung (Glukosesirup), der zur Verdickung und Verfestigung Mehrfachzucker (zum Beispiel → Agar-Agar, → Pektin , → Gummi Arabicum , dünnkochende Stärke, Amylopektin) oder Gelatine zugesetzt wird. Gummibärchen werden mit → Aroma- und → Farbstoffen (natürliche Lebensmittelfarben) oder Fruchtsaft hergestellt. Im Handel sind auch sogenannte »vegetarische« Gummibärchen erhältlich, die ohne Gelatine hergestellt werden, stattdessen aber das Verdickungsmittel Agar-Agar enthalten.
Gummibärchen enthalten auch Zitronensäure. Sie kann die Zähne zerstören, zu sogenannten Erosionsschäden führen. Sie kann aber auch dazu beitragen, dass → Aluminium ins → Gehirn transportiert wird. Gummibärchen können auch Auslöser von schweren allergischen Schocks werden, wie im Fall eines zweijährigen Mädchens aus der Schweiz. Sie bekam plötzlich einen Asthmaanfall, am ganzen Körper Ausschlag, ihre Augen und Lippen schwollen an, schließlich brach sie zusammen. Den Auslöser fanden ihre Eltern schnell: Das Kind hatte,
nur eine Viertelstunde zuvor, Haribo-Gummibärchen gegessen. Der Zürcher Allergologe Professor Brunello Wüthrich, zu dem das Mädchen gebracht wurde, nachdem die Symptome abgeklungen waren, schrieb an die Herstellerfirma und bat, ihm die Bestandteile zu nennen und Proben zu schicken, um damit die üblichen Allergietests zu machen. Doch Haribo bedauerte: »Leider« sei es »nicht möglich«, Proben zu schicken, weil die Produkte und ihre Zusammensetzung »äußerst vertraulich behandelt werden« müssten - ein in der Nahrungsindustrie gängiges Verhalten, da die verwendeten Inhaltsstoffe und Rezepturen als Betriebsgeheimnis betrachtet
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