Die Ernaehrungsfalle
regelmäßig zu gigantischen Rückrufaktionen wegen der Killer-Bazille. 1997 fand der bisher größte Rückruf statt: Die Herstellerfirma musste 25 Millionen Pfund Fleisch zurückrufen - 100 Millionen Hamburger-Klopse.
Weil der Hamburger ein Image als globalisiertes Kunstprodukt hat, unternimmt Hersteller McDonald’s einiges, um die Natürlichkeit der Zutaten in großen → Werbeaktionen zu vermitteln - und musste dabei auch schon mal eine Kampagne stoppen, weil er es mit der Wahrheit nicht so genau genommen hatte: McDonald’s hatte behauptet, das Hamburger-Brötchen sei pure Natur, hatten dabei aber leider versäumt, auf die → Backmittel und die darin enthaltenen chemischen Zutaten hinzuweisen.
Hefeextrakt
Hefeextrakt ist ein beliebter Ersatz für den umstrittenen Geschmacksverstärker → Glutamat . Vor allem → Bio-Industrieprodukte wie → Tütensuppen , Brühen, Würzwürfel enthalten das Erzeugnis, das in der freien Natur nirgends zu finden ist. Das Produkt enthält von Natur aus Glutamat und kann daher nach Herstellerangaben bei empfindlichen Personen ähnliche Reaktionen hervorrufen, etwa das sogenannte → Chinarestaurant-Syndrom .
Heimtierfutter
Glaubt man den → Werbeversprechen der Hersteller für Heimtierfutter, dann servieren sie für Hunde, Katzen, Hamster nur das Feinste, in goldenen Schälchen. In Wahrheit sind es Abfälle aus der Nahrungsproduktion für Menschen, versetzt mit Chemikalien, die die Produkte haltbarer und schmackhafter machen sollen. Aufgrund dieser industriell hergestellten Tiernahrung steigen nach Auffassung von Kritikern die Erkrankungsraten bei den Haustieren und nähern sich denen ihrer Besitzer an. → Übergewicht , selbst Krebs und die Zuckerkrankheit → Diabetes breiten sich bei Tieren aus.
Das Futter für die Haustiere wird seit je zum großen Teil aus den Abfällen der menschlichen Nahrungsproduktion erzeugt. In Zeiten der industriellen Massenproduktion werden dabei allerdings zahlreiche chemische Zusätze eingesetzt, auch Rohstoffe aus zweifelhaften Quellen. Denn Haustierfutterproduzenten beziehen ihre Rohstoffe auch bei Lieferanten, die bei großen Skandalen in Misskredit geraten waren. Eine Firma namens Rendac beispielsweise, die jahrelang Tausende Tonnen Klärschlamm zu Tierfutter verarbeitet hatte, liefert Rohmaterial für alle Großen der Branche: Masterfoods, Nestlé Purina, Royal Canin.
Seit dem → BSE-Skandal ist die Verarbeitung von → Schlachtabfällen stärker reglementiert. Die Abfälle wurden in drei Kategorien eingeteilt. Fürs
Heimtierfutter ist nur noch Abfall der Kategorie 3 zugelassen. Zur Kategorie 1 gehören nach der Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 die richtig riskanten Abfälle: die sterblichen Überreste von Tieren etwa, die unter BSE-Verdacht standen oder vergleichbare Krankheiten übertragen könnten, außerdem die Kadaver von Heim-, Zoo- und Zirkustieren, von Versuchstieren und von Wildtieren, wenn der Verdacht besteht, dass sie mit einer übertragbaren Krankheit infiziert sind, und schließlich Küchen- und Speiseabfälle aus öffentlichen Verkehrsmitteln. Kategorie 2, das sind zum Beispiel »Gülle sowie Magen- und Darminhalt«, ferner Schlachtmaterial, das Arzneimittelrückstände enthält. Kategorie 3 sind gewissermaßen die feinsten Abfälle. Dazu gehören »Schlachtkörperteile«, die eigentlich noch »genusstauglich« wären, jedoch aus »kommerziellen Gründen nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind«. Also Knochen, Fette, Schwarten und dergleichen. Darunter fallen aber auch »Schlachtkörperteile, die als genussuntauglich abgelehnt werden«, auch wenn sie noch »keine Anzeichen einer übertragbaren Krankheit aufweisen«. Und schließlich Häute, Hufe und Hörner, Haare und Pelze, Schweineborsten und Federn, auch Eierschalen. Daraus wird das Futter für die Heimtiere gemacht.
Das Material ist laut Gesetz »unverzüglich abzuholen«, um es dann »als Rohstoff in einem zugelassenen Heimtierfutterbetrieb zu verwenden«. Doch bis das Futter im Fressnapf landet, gilt es Raum und Zeit zu überbrücken: Die Schlachtabfälle müssen in die Tierkörperbeseitigungsanlage gebracht werden, dann in die Tierfutterfabrik, schließlich in den → Supermarkt . Dort bleibt es eine Zeit lang im Regal, um dann endlich bei Hund oder Katze zu landen. Solch lange Zeiten kann kein Naturprodukt unbeschadet überstehen. Die Tierfutterhersteller müssen daher diverse Chemikalien verwenden, die unangenehme Gerüche und Geschmacksnoten →
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