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Die Ernte

Die Ernte

Titel: Die Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Hempel
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Hilfe zu winken. Nachdem Dave endlich gesehen hatte, was los war, nachdem Dave die Fassung verloren hatte, aber sein Angelgefährte nicht, und es geschafft hatte, Fay ein Seil zuzuwerfen und sie und die Kinder, eins nach dem anderen, einzuholen.
    Nach wenigen Minuten prahlten die Kinder, und Fay – sie ist nicht die Art Frau, die weint – war ihrem Ehemann Dave gegenüber schnippisch geworden. Fay bildete Pferde aus und Dave hatte einen Forstbetrieb, und aus Fays Sicht war es eine Schande, Schwäche zu zeigen, selbst wenn der Stärkere eine bizarre Meereswelle war.
    Wir feierten die Rettung unserer Freundin an diesem Abend mit einer Party, obwohl das Barbecue eigentlich schon in der Woche zuvor geplant worden war, um einen hochstehenden Vollmond auszunutzen. Wir wählten einen Sandstreifen zwischen dem Meer und einem Teich, der von den örtlichen Naturschützern als das Zuhause von Reihern ausgeschildert worden war.
    Anstelle von Bäumen transportierte Daves Laster Grills. Jeder von uns wurde beauftragt, etwas beizutragen; Caitlin brachte Hotdogs mit, was eine Diskussion über mögliche frühere Leben auslöste. Caitlin war Fays rechte Hand im Stall und die meiste Zeit ihres dreißigjährigen Lebens eine lautstarke Vegetarierin gewesen. Im Frühsommer aber war sie durch einen Hellseher zurückgeworfen worden. Er hatte Caitlin erzählt, dass sie in einem früheren Leben ein Fuchs gewesen war. Als Caitlin am nächsten Tag ausritt, sah sie in einem Feld ein Kaninchen springen. »Meine Güte, sieht das nicht gut aus?«, dachte sie, sagte sie, und ertappte sich dabei, zum Abendessen ein Hähnchen zu grillen.
    Während Dave die Kohlen anheizte, ging Dr. Bob mit den kleineren Jungen und Netzen zum Teich. Als es gerade dunkel wurde, begannen die Jungen, Fische zu keschern – winzig und flitternd wie Silberdollars.
    »Meine Mutter hat immer alles frittiert, was sie finden konnte«, erzählte Dr. Bob den Jungen. »Sie hat hundert von diesen hier in die Pfanne geworfen, aber alles hat immer nur nach Bacon geschmeckt«, sagte er.
    Die Drückeberger fingen ein Volleyballspiel an, während Pete und ich das Lagerfeuer in Gang setzten. Trotz des Feuers mussten wir noch Pullover anziehen, eine Notwendigkeit, die bei Pete schon Vorfreude auf den Herbst auslöste. »Beim ersten Kälteeinbruch«, sagte er, »steig’ ich in mein Auto und fahr’ nach Süden, bis ich die Fenster runterkurbeln kann.«
    Ben studierte das Steak, das er für Jeff Taylors Date außen kross und innen rosa zubereiten sollte: eine Frau, die Kunden durch Immobilien führte und ihre Nägel in Schuss hielt. Sie hatte eine vom lokalen Bäcker gebackene Boysenbeerentorte dabei und, unerklärlicherweise, einen Beutel Candy Corn-Süßigkeiten, von dem ich manche von uns weiß-orange-gelb und andere gelb-orange-weiß abbeißen sah. 2
    Zwei Grills weiter wendete Dave Hamburger und erduldete den Humor der Kinder, der sich in zwerchfellerschütternden Rätseln wie diesem bekundete: Was hat man, wenn man vierzehn Orangen in einer Hand und acht Pampelmusen in der anderen Hand hat?, und das kreischende Gelächter der Kinder übertönte die Antwort beinahe völlig, die, glaube ich, »große Hände« war.
    »Ich liebe Barbecue-Soße«, sagte Dave, »besonders wenn sie selbst gemacht ist.«
    »Ja, genau«, sagte Fay. »Ich hab sie nur in diese Kraft-Dosierflasche getan, weil es praktischer ist.«
    Fay wandte sich einem aus Dr. Bobs Tross zu. »Wie viel willst du auf das Hühnerbein, Will?«
    »Nicht zu viel«, sagte Will und hielt seinen Pappteller hin. »Nur genug viel.«
    Das Feuer zog da schon einige Aufmerksamkeit auf sich. Jeff Taylor, ein Spaßvogel, bei dem man sich zur Weihnachtszeit auf Geschenke wie Untersetzer mit der Aufschrift »Essen, trinken, wieder Heiraten« 3 verlassen konnte, kündigte an, dass wir uns später am Abend um das Feuer versammeln und eine Jungfrau opfern würden, und korrigierte seine Bemerkung nach der erforderlichen Pause zu »eine alte Jungfer opfern«.
    So spät in der Saison hatten wir das Timing raus. Wir waren beispielhaft tüchtige Nachbarn und füllten gesittet unsere Teller, um uns dann im Sand um Plätze nahe dem Feuer zu drängen.
    Dr. Bob winkte Dave und Fay zu einem Topf mit Sandklaffmuscheln hinüber.
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie Sandklaffmuscheln mitgebracht haben«, sagte Dave. »Ich warne euch, ich bin verrückt danach!«
    »Keine Sorge«, sagte Fay und sicherte sich ein paar von den Muscheln. »Ich kann aufrecht stehen

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