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Die Ernte

Die Ernte

Titel: Die Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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war vielleicht nichts anderes als der Spielball für den schwefelgelben Bastard, der versuchte, über die Welt zu herrschen. Der zumindest versuchte, ein wenig Elend auf dem goldenen Weg, der zum ewigen Leben führte, zu verbreiten.
    Aber wenn der Teufel Nettie verletzt hatte, dann würde er sie in der Hölle rächen. Denn Bill würde in die Erde kriechen und den ziegenbärtigen Trottel beim Hals packen und würgen. Denn niemand würde Nettie etwas antun, solange er lebte und beten konnte.
    Entschuldige, Herr. Ich habe ein wenig übertrieben, aber wenn ich an Nettie denke, passiert mir das, falls du es noch nicht gemerkt hast. Aber wenn es Dein Wille ist, dann führe uns bitte zusammen. Zu Deiner Ehre.
    Er schaute auf die Hauptstraße. Vier Uhr morgens und nichts war los. Er wollte zwar seine Aufgabe erledigen, aber er konnte nicht länger hier auf seinen vier Buchstaben sitzen und nicht wissen, was Nettie über den heutigen Nachmittag dachte. Die Polizei konnte ja hier alles überwachen. Er konnte nicht länger warten.
    Bill entschied sich, zur Kirche zu fahren, in der Nettie heute Nacht noch arbeiten musste. Er wusste, dass es viel zu tun gab, so kurz vor dem Osterfest. Aber auch die Fleißigen mussten manchmal schlafen. Und Nettie hätte ihn angerufen, wenn sie keine Zeit für ihre Verabredung gehabt hätte. Oder etwa nicht?
    Oder war sie plötzlich der Meinung, dass jemand, der bereits in einer Ehe gescheitert war, ihrer doch nicht mehr wert war? Oder dass Bill ein verdammter Lügner war, der seinem eigenen Verlangen eher diente als dem Herrn?
    Er startete den Motor. Die Wege des Herrn und die der Frauen waren unergründlich.
     
    ###
     
    Crosley lenkte sein Fahrzeug über den Wohnwagenabstellplatz. Seine Reifen knirschten auf dem Kies. Jemand hatte angerufen und einen Herumtreiber gemeldet und Crosley wollte der Sache persönlich nachgehen.
    Wahrscheinlich nur ein Betrunkener, der spät nachts nach Hause stolperte, aber das gab ihm wenigstens etwas anderes zu tun, als nach Leuten Ausschau zu halten, die nicht gefunden werden wollten. Soviel er wusste, vögelte Emerland gerade diese Leon und Mull schlief gerade seinen Kater in irgendeinem billigen Bordell aus. Er wollte lieber mit etwas Einfachem und Lösbarem zu tun haben, wie einem Einbrecher, den man einsperren musste, oder einem Teenager, der einen Joint rauchte.
    Mit keinem Menschen, der in der Sonne wegschmolz, keinem großen Fragezeichen. Er konnte der Bürgermeisterin keinen Vorwurf machen, dass sie ihm die Geschichte nicht abnahm. Zum Teufel, er selbst konnte es kaum glauben, obwohl er es mit eigenen Augen gesehen hatte.
    Er strich sich über seinen Bauch und überlegte, ob er sich nicht noch einen Schluck aus der Flasche unter seinem Sitz gönnen sollte. Aber er war schon knapp an der Grenze der erlaubten Promille. Und er hatte das Gefühl, dass Speerhorn nur auf eine Gelegenheit wartete, seinen fetten Arsch aus dem Polizeirevier zu schießen. Trunkenheit am Steuer war gerade kein Kavaliersdelikt für jemanden, der sich um die öffentliche Sicherheit kümmern sollte.
    Aber schau dir mal die Öffentlichkeit hier an. Weißarschige Idioten, die der Wind wegblasen würde – genauso wie den geschmolzenen Mann -, wenn sie nicht ihre Arbeitslosengelder erhalten würden. Nur ein Drittel des Geldes wurde tatsächlich für Lebensmittel ausgegeben. Der Rest ging für schwarzgebrannten Alkohol und Speed oder Marihuana drauf. Für irgendetwas, das ihnen ein paar Stunden das Denken ersparte.
    Einer seiner Onkel lebte hier und das drehte ihm den Magen um. Das größte Problem war, und das ging ihm wirklich auf den Sack, dass sich die Leute wie die Karnickel vermehrten.
    Egal, wie viele gratis Kondome sie verteilten, egal, wie oft man ihnen etwas über Geburtenkontrolle erklärte, diese Bauerntölpel hinterließen nichts außer einem Haufen Kinder. Und alle hatten die gleichen leeren Augen, den gleichen hängenden Mund, knurrenden Magen und das angeborene Verlangen, auf jede erdenkliche Art und Weise high zu werden.
    Crosley fuhr langsam an den dunklen, stummen Wohnwagen vorbei und stellte sich das Leben der Menschen in diesen besseren Sardinendosen vor. Wahrscheinlich träumen sie gerade von ihrem nächsten Scheck. Hoffe, dass keiner von denen unser Blütenfest stören wird. Aber wahrscheinlich blieben sie das ganze Wochenende hier, tauschen Ehefrauen und Starterkabel aus.
    Er sah keine Herumtreiber. Hier gab es ja auch nichts zu stehlen. Er entschied sich, zur

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