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Die Ernte

Die Ernte

Titel: Die Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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nickte mit seinem großen Kopf und kratzte seinen dunklen Stoppelbart. Er hatte sein Hemd ausgezogen und unter seinen rotgebrannten Schultern kam eine bleiche, behaarte Brust zum Vorschein. Reggie reckte seinen Hals und konnte den Rest des Zimmers sehen. Peggy war mit einem Mann im Bett, der auf einer Seite seines Rückens eine Südstaatenflagge tätowiert hatte.
    Mit wie vielen anderen Typen muss ich sie denn noch teilen?
    Dann sah er ihr Gesicht. Ihre Wangen waren nass von Tränen, ihr schönes blondes Haar war auf dem Polster ausgebreitet und ihre Augen starrten auf die Zimmerdecke. Sie lächelte das eingefrorene Lächeln eines ungläubigen Kirchenbesuchers, dem der Pfarrer gerade sagte, dass jemand für seine Sünden gestorben ist. Ein unechtes Lächeln, in dem unschwer zu erkennen ist, dass du eigentlich ganz wo anders sein möchtest.
    Wenn sie mit ihm schlief, lächelte Peggy nie so. Sie kicherte normalerweise und biss vorsichtig in sein Ohrläppchen. Ihr Atem fühlte sich dabei so frisch an wie eine Brise am Morgen. Und sie streichelte dabei immer seinen Rücken und schlang ihre Arme und Beine um ihn wie einer von diesen achtarmigen Buddhas. Aber jetzt lagen ihre Arme einfach an ihrer Seite, die Handflächen zeigten nach oben und ihre Finger waren leicht eingerollt, so als ob sie etwas über sich ergehen ließ.
    Was auch immer der Idiot mit ihr anstellte, sie kämpfte nicht dagegen an. Aber sie genoss es auch nicht. Vielleicht war sie ja wirklich nur in ihn verliebt, wie sie es schon öfter gesagt hatte. Und er hoffte, dass sie ihren speziellen Tricks nur für ihn aufhob. Reggie konnte sich nicht beklagen, dass auch andere Männer ihren Spaß mit ihr hatten. Immerhin war sie ja verheiratet. Aber er wusste, dass sie ihm im Herzen treu sein würde.
    Der eine Typ stand jetzt auf und ging weg von ihr. Und der andere legte sich zu ihr ins Bett. Er nickte noch immer, aber Peggy blinzelte nicht einmal. Sie zuckte nur kurz zusammen, als er in sie eindrang. Als er anfing, bewegte sich ihr Kopf vor und zurück, aber ihre Augen waren immer noch auf die Zimmerdecke geheftet.
    Reggie konnte eine heiße Schwellung in seiner Hose spüren, besonders dort, wo er den Stoff gegen das Schuppendach presste. Vielleicht sollte er warten, bis die Typen weg waren, dann würde er Prinzessin Peggy für sich alleine haben. Er würde ihr sagen, wie sehr er sie liebte und er könnte ihr auch seine Liebe demonstrieren.
    Aber auf der anderen Seite befürchtete er, dass Mack nach Hause kommen könnte und es dann Junior erzählen würde. Verdammte Scheiße, warum musste immer irgendetwas dazwischen kommen. Liebe sollte nicht so kompliziert sein.
    Er rutschte verkehrt von dem Dach und stellte sich auf einen dicken Ast. Dann sprang er auf den Boden und blickte vorsichtig um die Ecke des Schuppens, um dann schnell wieder in den Wald verschwinden zu können. Aber da kam gerade noch jemand.
    Ein verrunzelter alter Mann mit einer Augenbinde kam aus dem silbrigen Wohnwagen, der gleich neben Peggys stand. Er taumelte ein wenig, so als ob seine Knie nicht mehr ganz mitmachen würden. Der Mann ging zu Peggys Tür und klopfte sanft. Dann legte er seine Fledermausohren an die Türe und lauschte. Er lächelte wie ein geiler Bock, als er die Türe öffnete und den Wohnwagen betrat.
    Der alte Trottel sieht aus wie achtzig. Wenn der noch einen hochkriegt, dann kann Peggy Wunder vollbringen. Aber so lange bleibe ich nicht, um zu sehen, ob hier Wunder geschehen.
    Reggie musste sich bei dem Gedanken, dass der Alte seine schmutzige Hose herunterließ, schütteln.  Ihm war schlecht und er ekelte sich vor sich selbst, weil er sich zu jemandem hingezogen fühlte, die für alles, was sich gerade noch bewegen konnte, die Beine öffnete. Er wollte gerade mit Tränen in den Augen davonlaufen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Er drehte sich um und fiel in die Arme seines neuen Liebhabers. Einer, der ihn Peggy Mull schnell vergessen lassen würde.
     
    ###
     
    Sylvester war einige Kilometer unterwegs gewesen. Aber Entfernungen spielten jetzt keine Rolle mehr für ihn. Ebenso wenig für die Mutter-Kreatur.
    Entfernung wurde nur durch Zeit gemessen und Shu-shaaa hatte ewig Zeit. Ewig, um zu dem hellen Zentrum des Ursprungs zurückzukehren, wo das Universum begonnen hatte. Ewig, um das All zu durchqueren und sich mit den Ihrigen in einem weißen Quell voll Energie zu vereinigen.
    Ewig, um gemeinsam Samen zu sammeln, die Samen, die durch die kataklystische

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