Die Ernte
Explosion am Beginn des Chaos im All verstreut wurden. Ewig, um diese Explosion, die die Sterne und Masse und Atome und Galaxien über den schwarzen Nebel des Nichts verstreut hatte, wieder rückgängig zu machen.
Sylvester glühte vor Eifer der Mutter-Kreatur, kochte in den reinigenden Säften der Perfektion und wuchs in den heilenden Strahlen der Sonne über sich hinaus. Deren Wärme überflutete seinen Körper und der süße Atem der Bäume sang ein wunderschönes Lied in seine Ohren, als seine Finger die Erinnerung des Türschlosses ertasteten. In seinem Gedächtnis wurden Worte laut, aber Worte hatten auf seinen blühenden Lippen keinen Platz. Er erkannte den Wohnwagenabstellplatz wie durch einen dichten Nebel und diese weiße Metallbox, die für ihn einst eine Bedeutung hatte, zog ihn wie magisch an.
Er war noch immer zu menschlich, menschlich genug, um zu wissen, dass es Namen gab. Menschlich genug um sich an Sylvester Mull und die Existenz von Schmerz zu erinnern. Menschlich genug, um zu wissen, dass es viele verschiedene Arten von Hunger gab. Und der Hunger der Urmutter trieb ihn zur Ernte.
Er packte den Jungen an der Schulter, sah, wie sich seine menschlichen Augen weiteten, als er ihn mit dem Segen der Mutter-Kreatur versah. Sie wuchsen zusammen, Mund an Mund, und Sylvester schmeckte Speerhorn und seine von Marihuana geschwängerten Säfte, all die verrückten Bilder in seinem Kopf, als ihre Flüssigkeiten ihre genetischen Mutationen austauschten. Dann ließ er den Jungen los, überließ ihn seinem eigenen Auftrag und näherte sich weiter der weißen Metallbox, die einmal sein Zuhause gewesen war.
Er wünschte, er könnte etwas sagen. Er wünschte, die Urmutter würde ihren grünen Schleier heben, sodass er sein allzu menschliches Herz offenbaren konnte. Aber seine Wünsche blieben ungehört. Seine Zunge gehorchte ihm nicht mehr.
Egal. Das war seine Türe und Türen waren dafür gemacht, um durchzugehen.
Die Urmutter verlangte nach Nahrung.
Und er war zuhause.
Shu-shaaa .
VIERZEHNTES KAPITEL
Emerland ärgerte sich über die enge, kurvige Straße und verfluchte dabei die dummen Bauern, die nicht einmal alle Baumstümpfe entfernt hatten. Die Zweige, die auf beiden Seiten der Straße herunterhingen, kratzten an dem apfelroten Lack seines Mercedes. Bei dem kratzenden Geräusch der hölzernen Fingernägel zuckte er zusammen.
Ganz ruhig. In ein oder zwei Jahren ist da hier eine zweispurige, asphaltierte Schnellstraße. Vielleicht schon im Herbst. Diese kurvigen Wege können begradigt werden und die Berge werden wir so zurechtstutzen, wie wir das wollen.
Er fuhr aus den Bäumen heraus in den Sonnenschein des Nachmittags. Vom plötzlichen Licht geblendet, hätte er fast den SUV übersehen, der da vor ihm im Straßengraben lag. Er verriss das Lenkrad nach rechts und hoffte, dass seine Räder nicht in die gleiche tiefe Spurrille rutschen würden wie die des Pathfinders. Mit seinem Auto hoppelte er auf ein flaches Stück Gras und konnte um das Wrack herumfahren.
»Was zum Teufel ist da los?«, rief er zur leeren Beifahrerseite seines Mercedes. Die einzige Antwort, die er bekam, war das leise Purren des Dieselmotors.
Nachdem er den Unfallort sicher umrundet hatte, bremste er und blickte in den Rückspiegel. Eine dünne Staubschicht bedeckte das Auto, das auf dem Dach lag. Der Kühler und die Stoßstange waren von grünem Schleim bedeckt. Ein dünnes Rinnsal von golden schimmerndem Öl floss in der Spurrille. Er konnte nicht sagen, ob der Unfall vor einigen Stunden oder erst vor wenigen Minuten passiert war.
Er konnte sich das alles nicht erklären und das beunruhigte Emerland. Jemand, der sich einen neuen SUV leisten konnte, konnte auch für einen Abschleppwagen bezahlen. Und warum war jemand mit einem neuen Auto hier im Wald? Oder war das Mulls Wagen, den er sich mit DeWalts Geld gekauft hatte? Und wo war der Fahrer?
Er konnte die Mull-Farm ein paar hundert Meter weiter unten sehen. Ein alter Pickup war in der Nähe der Veranda geparkt. Sein Kühler und die Scheinwerfer schienen ihn anzugrinsen. Das Bauernhaus war seitlich durch einige Pfosten gestützt und durch große Steine abgegrenzt. Ein altes Haus, das noch vor allen Bauvorschriften gebaut worden war. Emerland sah, dass Mull eine Strom- und Telefonleitung hatte, aber weder Kabelfernsehen noch eine Satellitenschüssel. Wahrscheinlich hatte sich der alte Idiot mit Händen und Füßen gegen das einundzwanzigste Jahrhundert gewehrt,
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