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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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Francisco Hernandez von Cordoba, dem Entdecker dieses Landes, von der Fahrt des Juan von Grijalva hierher, von unserer Landung auf Kozumel, von unserer glücklichen Befreiung des Geronimo von Aquilar und von anderem mehr. Wir erzählten von unseren bisherigen Verhandlungen mit König Montezuma, von seiner Macht und seinem Reichtum. Ferner war von der Größe des Landes, seiner Bevölkerung, seinen Künsten und Sitten und dem Götzendienst der Eingeborenen die Rede, von denen wir vier zur Probe mitschickten, die wir in Cempoalla in einem Holzkäfig aufgefunden hatten, wo sie zum Opferschmaus gemästet werden sollten. Schließlich kamen wir auf uns selber zu sprechen, auf uns 450 Kriegsleute inmitten so vielem kriegerischen und feindseligen Volk, und daß unser Feldzug, der einzig und allein Gott und Seiner Majestät zu Ehr und Ruhm geschähe, einen Feldherrn an seiner Spitze erheische, der das Land kenne und zu dem das Heer Vertrauenhabe. Deshalb bäten wir Seine Majestät alleruntertänigst, unserem Generalkapitän Ferdinand Cortes den Oberbefehl bis auf weiteres in Gnaden zu belassen und keinem anderen uns fremden Obristen zu geben. Diese Bitte stützten wir mit großen Lobesworten für Cortes, dessen Treue und Ergebenheit zu Seiner Majestät wir in die Wolken hoben. Dieser Brief, der mit viel Überlegung abgefaßt und in Kapitel eingeteilt war, ist von allen dem Cortes getreuen Offizieren und Mannschaften eigenhändig unterschrieben worden.
    Wie dies fertig war, begehrte Cortes das Schriftstück zu lesen, und als er alles so wahrhaftig aufgesetzt und sich selbst so hochgepriesen fand, da war er vergnügt, dankte uns herzlich und versprach uns goldene Berge.
    Die Briefschaften wurden den genannten Boten eingehändigt. Dabei ward es ihnen zur Pflicht gemacht, in keinem Falle vor Havana zu landen und ebensowenig an der Marien-Bucht, wo Franz von Montejo eine Besitzung hatte. Velasquez sollte keine Kunde von ihnen bekommen. Sie versprachen es zwar, aber, wie man sehen wird, hielten sie nicht ihr Wort.
    Nachdem alles zur Abreise fertig war, las der Pater Barthel von Olmedo die Messe. Wir alle empfahlen die Abgehenden der Obhut des Heiligen Geistes. So gingen sie am 26. Juli 1519 in San Juan de Ulloa unter Segel und gelangten ziemlich schnell vor Havana. Hier nun ließ Montejo dem Obersteuermann Alaminos keine Nuhe, bis er die Richtung gegen die Küste nahm, wo Montejo seine Farm hatte. Unter dem Vorwande, frische Lebensmittel, Brot und Schweinefleisch einzunehmen, fand die Landung statt, obwohl Puerto-Carrero dagegen war. In der Nacht schwamm einer der Matrosen heimlich an das Land und lief zu Velasquez, dem er Briefe seiner Anhänger brachte. Dadurch erfuhr der Statthalter alle Vorgänge.
    Als Velasquez von dem großen Geschenk vernahm, das wir Seiner Majestät sandten, ward ihm gar übel zumute. Erstieß die schwersten Flüche gegen Cortes, Duero und Lares aus. Sodann ließ er schleunigst zwei kleine tüchtige Segler fertig machen und sie mit so viel Geschütz und Mannschaft versehen, als in der Eile auszutreiben waren. Diese Schiffe wurden unter den Befehl von zwei Offizieren gestellt, Gabriel von Rosas und Guzmann, mit der Anweisung, das Schiff mit unseren Boten samt allem Gold abzufangen.
    Die beiden Schiffe erreichten in ein paar Tagen die Bahama-Straße und erkundigten sich emsig bei Fischern und Küstenfahrern, ob sie nicht ein größeres Schiff gesehen hätten. Alle Nachrichten, die sie erhielten, deuteten einstimmig darauf hin, daß das Schiff die Straße bereits durchfahren haben mußte. Sie kreuzten noch einige Zeit zwischen der Straße und Havana, ohne irgendwelche andere Spuren zu entdecken, und kehrten dann nach Santiago zurück. Wenn Diego von Velasquez schon bei der ersten Nachricht niedergeschlagen war, so ward er es erst recht, als er einsah, daß ihm der gute Fang mißglückt war [53]

Kleinere Ergänzungen zu den Berichten des Cortes
    von Guicciardinl, Acosta, Bernal Diaz, Las CasaS und Clavigero
I
    Spanien im Jahre 1513
    nach Guicciardini
    Hispanien ist schwach bevölkert. Man findet darin wenig Städte und Burgen, und zwischen einem großen Orte und dem anderen trifft man kaum ein Haus. Es gibt ein paar schöne Städte wie Barcelona, Zaragoza, Valencia und Sevilla. Für ein so großes Reich und ein so ausgedehntes Land ist das gering. Die anderen Städte sind im allgemeinen elende Nester mit häßlichen Gebäuden.
    Das Land ist fruchtbar, denn es bringt mehr Getreide hervor, als es braucht; ebenso

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