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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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machte also einen Umweg von 1000 km. Dafür erweiterte er aber seine Kenntnis des Landes ganz beträchtlich.
    Der Marschweg im einzelnen ist nicht klar erforscht. Prescott (II, 356 - 372) zum Beispiel irrt sich in seinen Angaben vielfach. Cortes, der am 12. Oktober 1524 von Mexiko aufgebrochen war, ging etwa um die Mitte des Dezember vom Koazakualko über Kopilko (heute Cupilco) und Chilapa bis an den Rio Usumacinta, wo Iztapa lag, etwa 30 km von seiner Mündung entfernt. Nach einigem Aufenthalt daselbst, währenddem Cortes mit seinen Karavellen (in Xikalanko) Verbindung gewann, setzte er den Marsch stromauf fort, etwa bis zu dem heutigen Orte Jonuta. Von dort ist er vermutlich geradenwegs, nicht am Strom, nach Balankan marschiert; dann nordöstlich weiter, in der allgemeinen Richtung auf die Himmelfahrts-Bai. Die Lage von Izansanak ist uns nicht bekannt. Der Ort muß wohl südwestlich von Santa Cruz de Bravo gesucht werden. Hier erreichte den unglücklichen Guatemozin sein Schicksal.
    Es sei an dieser Stelle eingefügt, daß Cortes bald nach seiner Rückkehr aus Honduras der Witwe des hingerichteten Fürsten, Doña Isabel, der ältesten Tochter Montezumas, die Stadt Takuba und andere Orte zum Geschenk gemacht hat, wie aus der erhaltenen Schenkungsurkunde vom 27. Juni 1526 hervorgeht. Offenbar war der Eroberer ein Verehrer ihrer Schönheit. Sie hat später den Don Thoan Cano, einen kastilischenEdelmann, geheiratet, der mit Narvaez ins Land gekommen war. (Er ist auch in der Anmerkung 35 erwähnt.)
    Der Weitermarsch ging an der Ostküste von Yukatan hin. Die Stadt des Fürsten Kanek ist wohl auf einer Insel im Bacalar-See anzunehmen. Erst unweit von Nito (am Golfo dolce), wo Cortes Ende April 1525 eintraf, erfuhr er das inzwischen an Olid vollzogene Strafgericht. Da der Vorfall so recht den Geist jener Zeit und jener Männer widerspiegelt, sei er in der Darstellung des Bernal Diaz nacherzählt:
    Franz von Las Casas war, hinlänglich bevollmächtigt, mit 100 Mann auf fünf Schiffen von Verakruz unter Segel gegangen. Er hatte eine glückliche Fahrt und langte binnen kurzem in der Bai Triunfo de la Cruz an, wo Olids Flotte lag und selbiger eine Siedelung gleichen Namens gegründet hatte. Da er die Friedensflagge aussteckte, wußte Olid nicht recht, was Las Casas eigentlich bei ihm wollte. Gleichwohl glaubte er, auf der Hut sein zu müssen, und befahl, zwei Karavellen mit vieler Mannschaft und reichlichem Geschütz sollten auslaufen und den unbekannten Gästen die Einfahrt verwehren. Wie Las Casas, ein entschlossener und mutiger Mann, diese feindseligen Anstalten sah, ließ er alsogleich seine Boote ins Meer, bemannte sie mit tüchtigen Leuten und war gewillt, die Einfahrt zu erzwingen. Es kam zu einem hitzigen Gefecht, wobei Las Casas eine der beiden Karavellen in den Grund schoß, vier Mann tötete und viele verwundete.
    Christoval von Olid merkte, daß die Sache ernst ward. Es kam ihm darauf an, Zeit zu gewinnen, um seine gesamte Streitmacht zu vereinen. Er hatte gerade wenige Tage zuvor zwei Kompagnien gegen einen gewissen Gil Gonzalez von Avila ausrücken lassen, der am Pechin-Fluß Eroberungen zu machen begann. Daher bot er dem Franz von Las Casas Unterhandlungen an. Dieser ging insoweit darauf ein, daß er von der Landung abstand und auf der See blieb. Vermutlich wollte er in einer anderen Bucht landen. Das war aber sein Unglück.Denn in der Nacht erhob sich ein heftiger Nordwind, der in jener Gegend sehr gefährlich ist. Alle seine Schiffe scheiterten, die ganze Ladung ging verloren und 30 Mann ertranken. Die übrigen irrten zwei Tage in Regen und Kälte und ohne Nahrung umher, bis sie allesamt gefangengenommen wurden.
    Olid war über diese Wendung höchst erfreut. Jetzt hatte er den Las Casas in seiner Gewalt. Er setzte ihn in Haft und ließ seine Mannschaft auf sich vereiden. Kurz danach trafen auch die beiden Kompagnien wieder ein, die gegen Gil Gonzalez ausgezogen waren. Dieser war Befehlshaber am Golfo dolce und hatte eine Stunde vom Hafen eine Siedelung angelegt, die er San Gil de Buena Vista nannte. Er verfügte nur über geringe Streitkräfte, denn die Indianerstämme am Pechin waren dazumal friedlich. In San Gil wohnten 40 Hispanier, 4 Hispanierinnen und 2 Mulattinnen. Olid hatte diese Siedelung überfallen wollen, aber die Sache war nicht so leicht, wie er sich dies vorgestellt hatte. Die Besatzung verteidigte sich mit allem Nachdruck, wobei acht Mann fielen, darunter ein Vetter des Gonzalez. Gil Gonzalez

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