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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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gefunden, daß seine Untertanen, unsere Vorfahren, neue Städte gebaut, sich mit den Frauen des Landes verheiratet und Kinder und Enkel um sich geschart hatten und längst hier heimisch waren, so daß sie nicht mehr wollten mit ihm in die ferne alte Heimat ziehen. Und dieweil sie ihn nimmermehr als ihren Herrn und Gebieter anerkannten, so ist er allein wieder gegangen, indem er bei seinem Abschiede verkündet hat, er werde dermaleinst wiederkommen, entweder er selber oder ein anderer in seinem Namen, mit einem tapferen Kriegsvolk und mit gewaltiger Macht, um sich dies ganze Land dienstbar und gehorsam zu machen.Ihr wißt auch, daß wir ihn allezeit erwartet haben. Aus allem nun, was uns der fremde Feldherr, der hier vor uns steht, von seinem großmächtigen Kaiser berichtet, der ihn über das Große Meer her zu uns gesandt hat aus der Gegend, da die Sonne aufgeht und dahin der Fürst unserer Ahnen dereinst zurückgegangen ist, nach dem allem glaube ich und bin des sicher – und ihr müßt es ebenso glauben –, daß sein Kaiser der große Herr und Fürst ist, den wir alle erwarten, insonderheit da er uns sagen läßt, daß er schon immer von uns Kunde gehabt habe. Wenn unsere Ahnen das nicht erfüllt haben, was sie ihrem Herrn schuldig waren, so wollen wir es um so mehr tun und unseren Göttern Lob und Dank sagen, daß der so lange Erwartete in unseren Tagen erschienen ist. Indem ich euch an dies erinnere, bitte ich euch ernstlich, so wie ihr mir bisher als eurem Herrn den gebührlichen Gehorsam geleistet habt, nun fortan jenem großmächtigen und gewaltigen Kaiser willig und Untertan zu sein und ihm zu huldigen, dieweil er euer angestammter Herr und Gebieter ist. Diesen Feldherrn hier aber, seinen Statthalter, wollet fürderhin als euren Herrn ansehen und ehren, sowie ihm in allen Dingen dienen gleich wie mir. Ich selbst aber will ihm ebenso wie ihr gehorsam sein und alles tun und leisten, was er mir von Rechts wegen auferlegen wird. Wenn ihr eure Pflicht vor ihm erfüllt, wird dies immer auch zu meinem hohen Wohlgefallen sein.
    Diese Rede hat Herr Montezuma unter gar vielen Tränen und Seufzern vorgebracht und alle seine Lehensherren und Würdenträger weinten mit ihm, so daß sie eine Weile verharrten, ehe sie ihm zu antworten vermochten. Und wahrlich, mein durchlauchtester Herr und Kaiser, es ist kein Hispanier zugegen gewesen, der bei diesen Worten nicht ein groß Mitleid verspürt hätte.
    Endlich aber ermannten sie sich und erklärten, daß sie Eurer Kaiserlichen Majestät gehorsame Untertanen zu sein begehrten. Feierlich gelobten sie, alles zu verrichten ›was nach AllerhöchstderoWillen und Wunsch wäre. Sie seien immerdar bereit, von mir anbefohlene Dienste freudig zu tun und alles, was ich ihnen im Namen Eurer Kaiserlichen Majestät auferlege, zu geben und zu leisten, wie bisher dem Könige ihres Landes.
    Solches alles ist in Gegenwart vieler Hispanier durch meine Notarii aufgezeichnet und in rechtlicher Form zu Urkund genommen worden.
    Mehrere Tage nach dieser Huldigung hatt ich eine Begegnung mit Herrn Montezuma, wobei ich ihm in Allerhöchstdero Namen anzeigte, daß ich zu gewissen von Eurer Kaiserlichen Majestät verordneten Werken etwas Gold bedürfe. Ich ersuchte ihn, er solle etlichen von seinen Leuten den Befehl erteilen, mir solches herbeizuschaffen. Ich wolle selbigen etliche Hispanier mitgeben. Auch möge er selbst aus seinem eigenen Reichtum etwas schicken, denn ich hätte die Absicht, Eurer Kaiserlichen Majestät Gold und andere Kostbarketten zu übersenden.
    Sofort ließ er sich von mir etliche Hispanier stellen, die er zu zweien mit seinen Leuten an verschiedene Orte des Reiches abfertigte, um besagten Handel zu verrichten. Die Namen der Landschaften und Städte, dahin diese Boten abgingen, vermag ich nicht mehr anzugeben, da ich meine Schriften hierüber verloren habe. Alle diese Orte sind bis zu 80, ja bis zu 100 Meilen von der Hauptstadt und auch untereinander weit entfernt, überallhin gebot er, eine Summe Goldes zu leisten, die er benannte. Und dies ist also vollzogen worden.
    Man brachte mir reichlich Gold, in Barren und Blechen, auch bearbeitetes Gold in allerlei Gestalt, so daß der fünfte Teil, den man Eurer Kaiserlichen Majestät schuldig ist, nachdem alles eingeschmolzen war, was dazu geeignet war, 32400 Kastilianer betrug, ungerechnet die Kostbarkeiten aus Gold und Silber, die Edelsteine, die Dinge aus Federwerk und die vielen anderen Wertsachen, die ich für Eure Kaiserliche

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