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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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und wohlgebaute Brücken aus Holz führen über sie, die oft so breit sind, daß zehn Reiter nebeneinander hinüberreiten können.
    Auf den ersten Blick bei meinem Einzug in die Stadt erkannte ich, daß man nur braucht alle Brücken um unser Quartier herum abzubrechen, um uns auszuhungern und zu vernichten. Um mir also den Auszug zu sichern, hab ich sogleich in den ersten Tagen vier Rennschiffe bauen lassen, so daß ich mit ihnen allezeit 300 Mann samt Roß und Reitern ans Land bringen konnte.
    Die Stadt hat viele Plätze, auf denen immerfort Markt von Lebensmitteln und allerlei Dingen ist. Der Hauptplatz in der Mitte der Stadt, doppelt so groß wie der von Salamanka, ist rings von Säulenhallen umgeben. Tag um Tag kommen hier 60000 Menschen zusammen, um zu kaufen und zu verkaufen. Man findet dort alle möglichen Waren aus allen Gegenden des Reiches zur Nahrung und Bekleidung, dazu Gegenstände von Gold, Silber, Kupfer, Messing, Blei, edlem Gestein, Leder, Bein, Muscheln, Korallen, Baumwolle und Federn. Auch bietet man daselbst feil geglättete und ungeglättete Steine, gebrannte und ungebrannte Ziegel, Kalksteine, gehobelte und ungehobelte Balken und Bretter sowie Holz in jedweder Gestalt. An einem besonderen Platz verkauft man allerhand Vögel: Truthühner, Feldhühner, Wachteln, wilde Enten, Krammetsvögel, Wasserhühner, Turteltauben, Holztauben, Spatzen, Rohrvögel, Sittiche, kleine Weihen, Habichte, Falken,Adler und andere mehr; von etlichen Raubvögeln auch nur Federn, Köpfe, Schnäbel und Klauen. Ferner findet man Kaninchen, Hasen, Hirsche und verschnittene kleine gemästete Hunde, die man hierzulande mit Vergnügen verspeist. An einem andern Platze verkauft man alle Arten von Kräutern zu Heilmitteln und Salben. Es gibt Arzneigewölbe und Barbierstuben, sodann Läden, wo man Wein, Kuchen oder anderes zu essen und zu trinken kaufen kann. Ganz wie in Hispanien findet man für Geld Träger und Boten, so daß man das, was man gekauft hat, von der Stelle in die Häuser tragen lassen kann. Auch Holzkohlen, irdene Kohlenpfannen sind feil, ferner allerlei Matten, Decken und Teppiche, feinere Hölzer für den Hausrat und zum Schmucke der Wände.
    Auch kann man kaufen allerhand Gemüse, Salate, Zwiebeln, Knoblauch, Nieswurz, Artischocken, Brunnenkresse usw., ferner allerlei Obst, auch Kirschen, Pflaumen, Apfel, Trauben, daneben seltsame Früchte, die nur hierzulande wachsen. Man verkauft auch Bienenhonig und Wachs, Sirup aus Maisstauden, ferner den süßen Saft der Agave, der besser schmeckt als Most. Aus dieser Pflanze bereitet man Zucker und auch Wein. Baumwollengarn in Gebinden ist in allen Farben zu haben, ganz wie die Seide auf dem Markt in Granada; nur ist mehr von allem da. Des weiteren findet man Malerfarben in allen Tönen, darunter so glänzende, wie sie nirgends besser gemacht werden können; gegerbte Wildhäute mit und ohne Haar, weiß oder gefärbt; allerlei Töpferwaren, Krüge, Töpfe, Pfannen, auch Fliesen, meistens gut überglast und bemalt.
    Der Mais wird in Körnern und auch in Broten feilgeboten. Geflügel und Fische gibt es roh, gekocht oder eingesalzen. Eier von Hühnern, Enten und anderen Vögeln findet man in großen Mengen. Kurzum, man bekommt auf den Märkten von Temixtitan alles, was nur irgendwo wächst, und in solchen Mengen und so vorzüglich wie nirgends. Die verschiedenen Waren dürfen nur an den dafür bestimmten Plätzen verkauft werden,worauf streng gehalten wird. Durchweg verkauft man nach der Stückzahl oder nach Maß, nirgends nach Gewicht.
    Auf dem Hauptmarkte steht ein Gerichtshaus, in dem immerdar zehn bis zwölf Richter ihres Amtes walten und alle Marktstreitereien entscheiden. Sie haben auch Strafgewalt. Ferner gehen beständig Aufseher herum und prüfen die Maße der Verkäufer. Ich habe öfters gesehen, daß falsche Maße von ihnen genommen und zerbrochen worden sind.
    Temixtitan hat viele schöne Paläste, und dies darum, weil alle Edelleute des Landes, die Herrn Montezuma untertänig sind, eigene Häuser in der Hauptstadt besitzen und einen Teil des Jahres daselbst wohnen. Dazu haben viele reiche Bürger sehr schöne, prächtige und große Häuser, mit herrlichen Blumengärten auf ebener Erde und auf den flachen Dächern.
    Die Stadt hat auf einer nahen Höhe des Festlandes ein Wasserwerk und eine Wasserleitung. In einem der langen Steindämme, die vom Festlande zur Stadt führen, laufen zwei mannsdicke Wassergänge. In dem einen fließt gar wohlschmeckendes Trinkwasser,

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