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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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die Nachricht, von der Höhe der Sankt Martins Berge wären vor dem Hafen von Sankt Juan 18 Schiffe gesichtet worden. Was für welche, das wußten sie nicht; denn sobald sie selbige gesehen, seien sie zu mir geeilt. Bald darauf kam ein Indianer von der Insel Ferdinandina (Kuba) mit einem Briefe von einem Hispanier, den ich am Gestade wohnhaft gemacht hatte, um mir jedwedes Schiff zu melden, das sich der Küste näherte. Der Mann schrieb, er habe ein einzelnes Schiff vor Sankt Juan gesehen und vermerke, es wäre wohl das Schiff, das ich an Eure Kaiserliche Majestät gesandt, denn die Zeit der Wiederkunft sei da. Um es genau zu erfahren,verharre er, bis besagtes Schiff in den Hafen einfahre, um es mir hernach eiligst anzuzeigen.
    Als ich diese Meldung gelesen, schickte ich zwei Hispanier aus, jeden auf einem anderen Wege, dem Boten ob dem angekommenen Schiff entgegen. Ich gab ihnen den Befehl, sich an keinem Ort aufzuhalten, bis sie zum Hafen gelangten und erführen, wieviel Schiffe eingelaufen wären, woher sie gekommen und was sie brächten. Sodann sollten sie eiligst wiederkehren und mir alles das vermelden.
    Einen dritten Boten fertigte ich nach der Stadt Verakruz ab, um daselbst zu verkünden, was ich von den Schiffen hatte vernommen. Von dort sollte man das Nähere auskundschaften und mir anzeigen. Einen vierten schickte ich zu dem Hauptmann (Velasquez von Leon), den ich – wie Eurer Kaiserlichen Majestät kundgetan – ausgesandt hatte mit 150 Fußknechten nach der Grafschaft Koazakualko, daselbst einen neuen Ort und Hafen zu gründen. Ich befahl ihm in einem Briefe: an dem Flecke, wo der Bote ihn träfe, solle er haltmachen und nicht weiterziehen, bis er einen anderen Befehl von mir bekäme. Es sei mir kundgeworden, daß etliche Schiffe wären im Hafen angekommen. Hernach stellte es sich heraus, daß der Hauptmann von ihrer Ankunft schon gehört hatte, ehe mein Brief in seine Hände gelangte.
    Nach dem Abgange der Boten verstrichen vierzehn volle Tage, in denen wir nichts Neues hörten und auch von keinem Bescheid erhielten, was mich zum höchsten verwunderte. Darnach aber sind wiederum Indianer gekommen, ebenfalls Untertanen des Herrn Montezuma, mit der Nachricht, die gemeldeten Schiffe lägen bereits im Hafen von Sankt Juan vor Anker, und 80 Reiter, 800 Fußknechte und zehn bis zwölf Stück Geschütze wären ans Land gezogen. Auch brachten sie einen Bericht in ihrer Bilderschrift, durch den Herrn Montezuma alles das angezeigt ward. Überdies erfuhr ich, daß die beiden Boten sowie der Posten, den ich am Meere aufgestellt hatte, bei dem gelandetenKriegsvolk wären. Die Indianer sollten mich benachrichtigen, der Befehlshaber gestatte nicht, daß die Leute zurückkehrten.
    Als ich dies vernommen, faßte ich den Entschluß, den Pater (Olmedo), den ich bei mir hatte, mit einem Briefe von mir und einem von den Richtern und Gemeinderäten der Stadt Verakruz, die just bei mir in der Hauptstadt weilten, nach Sankt Juan zu senden. Diese Briefe waren gerichtet an den Obristen, der mit den Schiffen im Hafen war angekommen. Darinnen war mit vielen Worten dargestellt, was mir in diesem Lande war widerfahren, wieviel Städte und Dörfer ich genommen und bekommen hatte, die ich nun in Seiner Kaiserlichen Majestät Namen in allem Frieden verwalte; ferner daß ich den Herrn des Landes gefangenhielte und schließlich, daß ich in der Hauptstadt läge, die eine gar herrliche Stadt sei, und daß ich viel Gold und Kostbarkeiten für Eure Kaiserliche Majestät erobert hätte. Auch vergaß ich nicht hinzuzufügen, daß ich erst neulich Eurer Kaiserlichen Majestät einen Bericht über dieses Land abgeschickt hatte. Zugleich bat ich die Ankömmlinge, man möge mir anzeigen, wer sie wären und ob sie geboren seien in den Landen und Herrschaften Eurer Kaiserlichen Majestät. Auch sollten sie mir schriftlich zu wissen tun, ob sie auf Allerhöchstdero Befehl gelandet wären, ob sie eine Stadt gründen wollten, ob sie weiter wollten fahren oder umkehren. Und falls sie Mangel an nötigen Dingen hätten, so wollt ich ihnen sogleich Hilfe senden. Wenn sie aber keine Hispanier seien, so sollten sie mir in gleicher Weise wissen lassen, was sie für Bedürfnisse hätten. Ich wolle ihnen helfen, soviel mir möglich. Hätten sie aber keine Notdurft, so geböte ich ihnen im Namen Eurer Kaiserlichen Majestät, aus unserem Lande wieder wegzugehen und sich darin nicht niederzulassen. Anderenfalls müsse ich mit aller meiner Streitmacht, mit meinen

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