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Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman

Titel: Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , Sophie Zeitz
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Französisch beigebracht, dass ich sagen kann: 10-5 16-5-14-19-5 17-21-5 10-5 20-1-9-13-5.« Einen langen Augenblick lang starrte Colin sie sprachlos an. Er hatte den Code ziemlich schnell geknackt, aber er schwieg, weil er darüber nachgrübelte, wann sie ihn sich ausgedacht hatte und wann sie die Zahlenreihe auswendig gelernt hatte. Nicht einmal er hätte so schnell französische Buchstaben in arabische Zahlen übersetzen können. Je pense que je t’aime , hatte sie gesagt. »Ich glaube, ich mag dich« oder »Ich glaube, ich liebe dich«. Das französische aimer hat beide Bedeutungen. Und genau aus dem Grund mochte, und liebte, er sie. Sie sprach in einer Sprache zu ihm, die, egal wie lange man sie studierte, sich nie vollständig entschlüsseln ließ.
    Er schwieg so lange, bis ihm eine Antwort einfiel – eine, die ihr Interesse erregen würde, ohne es zu befriedigen. Colin Singleton, das muss hier gesagt werden, mochte zwar im Endspiel eine Niete sein, doch in der Vorrunde war er Torjägermeister.
    »Das sagst du nur, weil ich in einer Fernsehshow aufgetreten bin, die keiner sieht«, sagte er.
    »Vielleicht.«
    »Oder vielleicht«, fuhr er fort, »weil du geschmeichelt bist, dass ich acht Jahre meines Lebens damit verbracht habe, den neun Buchstaben deines Namens nachzujagen.«
    »Vielleicht«, gab sie zu. Und dann klingelte Colins Telefon. Seine Mutter. Der Ausflug war zu Ende. Aber es war schon zu spät. In Colins Kopf hatte die Verwandlung von Katherine I. in Katherine XIX. bereits begonnen. Bald würde sie den Thron besteigen, der ihr rechtmäßig zustand.

Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012
     
     
    [14]    »Das Problem bei deinen Geschichten ist«, sagte Lindsey ins Dämmerlicht, als sie auf den Wald zugingen, »dass sie immer noch keine Moral haben, und du kannst keine Mädchenstimme nachmachen, und du redest zu wenig von den anderen – deine Geschichten drehen sich immer nur um dich. Aber inzwischen kann ich mir diese Katherine ein bisschen vorstellen. Sie ist schlau. Und sie ist immer ein bisschen fies zu dir. Ich glaube, da stehst du drauf. Das tun die meisten Jungs. Genau so habe ich Colin rumgekriegt. Katrina war die schärfere Braut, und sie wollte ihn mehr als ich. Sie waren sogar ein paarmal miteinander aus, bevor er sich in mich verliebt hat. Doch sie hat es ihm einfach zu leicht gemacht. Auch wenn sie meine Freundin ist und vielleicht Hassans Freundin und so, aber Katrina ist leichter zu knacken als ein Puzzle mit vier Teilen.« Colin lachte, doch Lindsey redete weiter. »Im Grunde ist es so einfach, Leute dazu zu bringen, dass sie dich mögen. Es ist ein Wunder, dass es nicht alle tun.«
    »Für mich ist es nicht so einfach.«
    »So ein Quatsch. Ich mag dich, und normalerweise mag ich nie jemanden. Hassan mag dich, und ich kann mir denken, dass er normalerweise auch nie jemanden mag. Du brauchst eben mehr Leute, die sonst nie jemanden mögen.«
    »Du magst normalerweise nie jemanden?«
    Im Wald folgten sie einem schmalen, stellenweise nicht erkennbaren Trampelpfad. Lindsey zeigte auf die Bäume und sagte: »Du hast wirklich eine Menge Blei in den Wald geblasen, Schlaumeier. Wäre doch lustig, wenn du gleich beim ersten Mal ein Schwein erlegen würdest.«
    »Eigentlich will ich gar kein Schwein töten«, stellte Colin fest. Er dachte an Piggeldy und Frederick. Dann wiederholte er: »Magst du wirklich normalerweise nie jemanden?«
    »Na ja, wahrscheinlich ist das etwas übertrieben«, antwortete Lindsey. »Ich habe nur irgendwann rausgefunden, dass die beste Methode, wie man Leute dazu bringt, einen zu mögen, ist, sie nicht allzu sehr zurückzumögen.«
    »Aber du hast doch viele Leute gern. Was ist mit den Oldies?«, fragte Colin.
    »Bei den Oldies ist es was anderes.« Sie blieb stehen und drehte sich zu Colin um, der vom Bergaufwandern jetzt schon außer Atem war. »Der Unterschied bei den Oldies ist, glaube ich, dass sie nie fies zu mir waren, und deswegen machen sie mir keine Angst. Aber du hast recht. Ich mache eine Ausnahme bei Alten und bei Babys. Die sagen einem nie, dass man hässlich ist.«
    Eine lange Zeit stapften sie schweigend durch dichtes Unterholz, aus dem ringsum dünne, kerzengerade Baumstämme wuchsen. Der Pfad wurde immer steiler und führte im Zickzack den Berg hinauf, bis sie schließlich an eine Felsnase kamen, die etwa fünf Meter in die Höhe ragte, und Lindsey Lee Wells verkündete: »Jetzt kommt das Klettern.«
    Colin

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