Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman

Titel: Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , Sophie Zeitz
Vom Netzwerk:
Schatten.«
    »Sagt das Mädchen, das niemals seinen Heimatort verlassen will.«
    »Ach, halt die Klappe. Okay, ich hab die Flasche hier. Sprich mit mir, dann folge ich deiner Stimme.«
    »Äh, hallo, ich heiße Colin Singleton, und es ist sehr dunkel, und du willst meiner Stimme folgen, aber die Akustik in solchen Höhlen kann ziemlich irreführend … Hoppla, das bin ich. Das war mein Knie.«
    »Hallo.«
    »Hallo.«
    »Ladies first.«
    »Also schön … Himmelarsch und Zwirn, das Zeug schmeckt, als würdest du mit einem Glas Feuerzeugbenzin einen Löffel Weizenkleie runterspülen.«
    »Bist du blind geworden?«
    »Ich hab absolut keine Ahnung. Okay. Du bist dran.«
    »… AkhhhEchhhAhhh. Kahhh. Ehhhh. Wow. Wow. Mann. Das Zeug schmeckt wie ein Zungenkuss mit einem Drachen.«
    »Das war der witzigste Spruch, den du je gemacht hast, Colin Singleton.«
    »Früher war ich noch witziger. Aber dann habe ich irgendwie das Selbstvertrauen verloren.«
    »…«
    »…«
    »Ich erzähle dir eine Geschichte.«
    »Oha, eine Geschichte von Lindsey Lee Wells. Kommt auch ein Erzherzog darin vor?«
    »Nein, es kommt eine Lindsey drin vor. Dafür hat sie alle Elemente einer erstklassigen Geschichte. Wo bist du? Ah, da. Hallo. Hallo, Knie. Hallo, Wade. Okay. Also. Wir sind alle in Danville in die Grundschule gegangen, und wir Kinder aus Gutshot hingen immer miteinander rum, weil alle anderen sagten, dass wir dreckig und arm und voller Läuse wären. Aber dann, vielleicht in der dritten Klasse – und wie ich schon erwähnt habe, war ich früher hässlich –, haben Colin und seine Freunde angefangen zu sagen, ich würde aussehen wie ein Hund.«
    »Was für Arschlöcher. So was kann ich überhaupt nicht leiden.«
    »Regel Nummer eins: keine Unterbrechungen. Egal. Jedenfalls haben sie angefangen, mich Lassie zu nennen.«
    »Hey, so hat er dich doch neulich genannt, als wir auf dem Weg zu den Oldies waren.«
    »Ja, ich erinnere mich. Aber ich wiederhole: Regel Nummer eins. Jedenfalls, wir sind in der vierten Klasse, okay? Und es ist Valentinstag, und in der Schule veranstalten sie das übliche Trara. Und ich hatte wirklich gehofft, dass ich vielleicht auch ein paar Valentinsgrüße bekomme. Ich hab Hollis gefragt, was ich anstellen müsste, um gemocht zu werden, und sie sagte, ich sollte einfach an jeden meiner Klassenkameraden einen Freundschaftsgruß schreiben, und dann würden sie schon antworten. Hollis und ich sind also los und haben eine Packung Charley-Brown-Karten gekauft, und ich habe jedem Einzelnen in meiner Klasse geschrieben, obwohl ich nicht besonders gut im Schreiben war, und das Ganze hat eine Ewigkeit gedauert. Und dann, wie vorauszusehen war, bekam ich keine einzige Valentinskarte zurück.
    Als ich nach Hause kam, war mir zum Heulen, aber ich wollte Hollis nichts erzählen, und so hab ich mich in meinem Zimmer auf den Stuhl gesetzt, und ich – ich war so traurig, dass ich gar nicht daran denken darf. Und dann sehe ich durchs Fenster, wie Colin mit einer kleinen Pappschachtel ums Haus schleicht. Colin war der süßeste Junge auf der Schule und der einzige Junge aus Gutshot, der sogar in Danville beliebt war. Er stellt also die Schachtel vor unsere Tür, klingelt und läuft davon, und ich renne runter, und mein Herz klopft wie verrückt, und ich bin voller Hoffnung und stelle mir vor, dass er heimlich in mich verknallt ist, und dann komme ich an die Tür, und da steht so eine hübsche, selbst gebastelte Pappschachtel, über und über mit Herzen aus rotem Packpapier beklebt … Gott, ich hatte ewig nicht mehr daran gedacht, bis er wieder Lassie zu mir gesagt hat.«
    »Warte – was war in der Schachtel?«
    »Chappi. Eine Dose Chappi. Aber am Ende hab ich ihn doch drangekriegt, denn jetzt ist er mit Lassie zusammen.«
    »O Mann. Verdammt.«
    »Was?«
    »Nichts. Nur, dass ich immer gedacht habe, ich wäre beziehungsgestört.«
    »Damals habe ich es mir zum Lebensziel gesetzt, Colin rumzukriegen. Ihn zu küssen. Ihn zu heiraten. Ich kann’s nicht erklären, aber genauso war’s.«
    »Und du hast es geschafft.«
    »Ja. Und heute ist er ganz anders. Ich meine, damals waren wir neun. Wir waren kleine Kinder. Jetzt ist er süß. Er ist fürsorglich und alles.«
    »…«
    »…«
    »Fragst du dich manchmal, ob die andern dich mehr oder weniger mögen würden, wenn sie in dich hineinsehen könnten? Ich meine, ich hatte immer das Gefühl, dass die Katherines mich immer genau dann sitzen lassen, wenn sie anfingen zu erkennen, wie

Weitere Kostenlose Bücher