Die erste Todsuende
natürlich kann man ihn noch weiter herunterhandeln."
„Sie haben einen großen Swimmingpool." Flo nickte. „Einen Saal mit sämtlichen Übungsgeräten, zwei Saunen, Umkleideraum mit Schränken, Duschen und was sonst noch dazugehört."
„Sogar eine vollständig eingerichtete Küche", fügte Sam hinzu. „Und einen hübschen Aufenthaltsraum mit Tischen und Stühlen."
„Die Einrichtung ist scheußlich, affenscheußlich", fügte Flo hinzu. „Aber die Grundausstattung ist vorhanden."
„Denkt ihr daran, einen Fitness-Club aufzuziehen?" fragte Celia.
„Aber anders als die üblichen." Flo lachte.
„Ganz was anderes." Sam lachte.
„Gemeinsame Benutzung von Umkleidekabinen und Duschen." Sam grinste.
„Und gemeinsame Sonnenbäder auf dem Dach", meinte Flo.
Blank sah von einem zum anderen. „Ihr nehmt mich auf den Arm."
Sie schüttelten den Kopf.
„Dann wollt ihr also nur Ehepaare als Mitglieder aufnehmen?"
„Aber nein", sagte Flo. „Nur lebenslustige Alleinstehende."
„Das ist ja der springende Punkt", sagte Sam. „Das bringt doch gerade das Geld. Einsame Alleinstehende. Wir denken an fünfhundert Mitglieder und einen Beitrag von tausend pro Jahr. Und außerdem müssen wir versuchen, das Verhältnis der Geschlechter bei sechzig zu vierzig zu halten."
„Sechzig Prozent Männer und vierzig Prozent Frauen", erklärte Flo.
Blank starrte sie an, schüttelte den Kopf. „Da landet ihr im Kittchen", sagt er. „Und eure Mitglieder ebenfalls."
„Nicht notwendigerweise", sagte Flo. „Wir lassen die Sache gerade von unseren Anwälten prüfen."
„Es gibt ein paar Präzedenzfälle, die uns hoffen lassen", sagte Sam. „In Kalifornien beispielsweise gibt es abgetrennte Nacktbadestrände. Für alle vier Geschlechter. Die Zulässigkeit ist durch Gerichtsurteile bestätigt. Hier in New York ist die Gesetzgebung sehr verschwommen. Dagegen, daß Männlein und Weiblein in Privatclubs gemeinsam in der Sonne liegen, hat noch niemand etwas zu unternehmen gewagt. Wir meinen, wir könnten damit durchkommen."
„Es hängt alles davon ab, ob man 'ein fortgesetztes öffentliches Ärgernis' bildet oder nicht", erklärte Flo.
„Wenn es privat ist und gut geführt und keine Nacktheit in der Öffenlichkeit, glauben wir, daß es sich machen ließe", erklärte Sam.
„Keine Nacktheit in der Öffentlichkeit?" fragte Daniel Blank. „Ihr meint, Vögeln in der Sauna oder Unterwasserfummelei wäre okay?"
„Ist doch Privatsache." Flo zuckte mit den Achseln.
„Wer tut denn wem schon weh damit?" Sam zuckte mit den Schultern.
Daniel blickte Celia Montfort an. Sie saß still da, ihr Gesicht bar jeden Ausdrucks. Sie schien auf seine Reaktion zu warten.
„Wir gründen eine Gesellschaft", sagte Flo.
„Unserer Meinung nach brauchen wir ein Startkapital von maximal hunterttausend", sagte Sam. „Für Miete, Hypotheken, Umbau, Versicherung und so weiter."
„Wir geben Aktien aus", sagt Flo.
„Interesse?" fragte Sam.
Daniel Blank strich sich sanft über die Via Veneto-Perücke.
„Nein", sagte er, „ich glaube nicht. Das ist nichts für mich. Aber die Idee ist gut, sofern ihr juristisch klarkommt."
„Meinst du, das macht Furore?" fragte Sam.
„Und wirft was ab?" fragte Flo.
„Das steht außer Zweifel", versicherte Blank ihnen. „Wenn der Laden behördlicherseits nicht geschlossen wird, habt ihr eine Goldgrube. Spaziert doch bloß mal über die 8th Avenue. Ich tu das fast jeden Tag. Da gibt's Absteigen, wo du dir von einer Frau einen runterholen lassen kannst, oder du darfst sie anpinseln, oder dir Pornos ansehen, oder dich mit Federn kitzeln lassen. Und natürlich auch ganz gewöhnliche Prostitution. Nacktbaden in einem privaten Swimmingpool, und Männlein und Weiblein durcheinander? Warum nicht? Ja, ich glaube, damit läßt sich Geld machen."
„Warum willst du dann nicht investieren?" fragte Celia ihn.
„Was? Ach... ich weiß nicht. Ich hab dir ja gesagt - nicht ganz mein Stil. Ich habe das alles so satt. Vielleicht langweile ich mich bloß. Auf jeden Fall stößt es mich ab. Mir gefällt das nicht."
Sie starrten ihn an, die drei, und warteten. Doch als er nicht weitersprach, spornte Celia ihn an.
„Was gefällt dir nicht?" fragte sie ruhig. „Die Vorstellung, daß Männer und Frauen nackt zusammen schwimmen? Hältst du das für unmoralisch?"
„O Gott, nein!" Er lachte laut. „Ich bin doch kein Moralapostel. Es ist nur, daß..."
„Es ist nur was?"
„Nun", sagte er, „Sex ist so... so
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