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Die ersten und die letzten Arbeiten des Herkules

Die ersten und die letzten Arbeiten des Herkules

Titel: Die ersten und die letzten Arbeiten des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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einen Gefallen zu tun, und aus gewissen privaten Gründen, die nicht ohne Zusammenhang mit der griechischen Mythologie waren.
    Nach dem Diebstahl ließ Alexander Simpson Poirot kommen und schüttete ihm sein Herz aus. Der Rubens war eine Entdeckung jüngsten Datums, ein bis dahin unbekanntes Meisterwerk, aber seine Echtheit wurde nicht angezweifelt. Er war in der Galerie Simpson ausgestellt gewesen und bei helllichtem Tag gestohlen worden. Es geschah zu der Zeit, als die Arbeitslosen die Taktik verfolgten, sich an Straßenkreuzungen niederzulegen und ins Ritz einzudringen. Eine kleine Gruppe von ihnen war in die Galerie Simpson eingedrungen und hatte sich dort mit groß aufgemachten Schlagworten wie: »Kunst ist Luxus. Nährt die Hungrigen« niedergelassen. Man hatte die Polizei geholt, die Neugierigen hatten sich in Scharen eingefunden, und erst nachdem die Demonstranten durch den Arm des Gesetzes mit Gewalt entfernt worden waren, bemerkte man, dass der Rubens sauber aus dem Rahmen geschnitten und ebenfalls entfernt worden war.
    »Es ist ein ganz kleines Bild, wissen Sie«, erklärte Mr Simpson. »Ein Mann konnte es unter den Arm nehmen und sich damit fortmachen, während alle diese unglücklichen Arbeitslosen anstarrten.«
    Die besagten Arbeitslosen, stellte sich heraus, waren für ihre unschuldige Rolle bei dem Raub bezahlt worden. Man hatte sie beauftragt, in der Galerie Simpson zu demonstrieren, den wahren Grund hatten sie erst nachträglich erfahren.
    Hercule Poirot fand den Trick nicht schlecht, sah aber nicht recht, was er in dem Fall Besonderes leisten sollte. Er wies darauf hin, dass man sich auf die Polizei verlassen könne, einen glatten Raub aufzudecken.
    Alexander Simpson sagte:
    »Hören Sie mich an, Poirot. Ich weiß, wer das Bild gestohlen hat und wo es hingeht.«
    Nach Ansicht des Besitzers der Galerie Simpson war das Bild von einer internationalen Verbrecherbande für einen bestimmten Millionär gestohlen worden, der keineswegs darüber erhaben war, Kunstwerke zu einem erstaunlich billigen Preis zu kaufen – und keinerlei Fragen zu stellen! Der Rubens, meinte Simpson, würde nach Frankreich geschmuggelt werden, um dort in den Besitz des Millionärs überzugehen. Die englische und französische Polizei waren alarmiert worden, aber Simpson hatte kein allzu großes Vertrauen in sie. »Und wenn es einmal in den Besitz von diesem Kerl übergegangen ist, wird alles viel schwieriger sein. Reiche Leute müssen mit Respekt behandelt werden. Deshalb habe ich mich an Sie gewendet. Sie sind der Mann dafür.«
    Schließlich willigte Poirot, wenn auch ohne Begeisterung, ein, den Fall zu übernehmen, und erklärte sich bereit, sich nach Frankreich zu begeben.
    Die Sache interessierte ihn nicht sonderlich, aber durch sie wurde ihm der Fall des vermissten Schulmädchens übergeben, der ihn dagegen sehr interessierte.
    Er hörte zuerst davon durch Oberinspektor Japp, der ihn gerade aufsuchte, als er seinen Diener für das gute Einpacken lobte.
    »Also«, sagte Japp, »Sie fahren nach Frankreich, nicht wahr?«
    »Mon cher, ihr seid bei Scotland Yard unglaublich gut informiert«, entgegnete Poirot.
    Japp kicherte.
    »Wir haben unsere Spione. Simpson hat Sie auf diese Rubensgeschichte angesetzt. Er traut uns scheinbar nicht. Nun, das gehört nicht hierher, aber ich will etwas ganz anderes von Ihnen. Da Sie ohnehin nach Paris fahren, könnten Sie zwei Fliegen auf einen Schlag erledigen. Detektivinspektor Hearn ist drüben, um mit den Franzosen zusammenzuarbeiten – Sie kennen ihn doch? Ein anständiger Kerl – aber ohne Phantasie. Ich möchte Ihre Meinung über die Sache hören.«
    »Von welcher Sache sprechen Sie eigentlich?«
    »Ein Schulmädchen ist verschwunden. Es wird heute in den Abendblättern stehen. Sieht aus, als wäre es in die Finger eines Kidnappers geraten. Tochter eines Kanonikus von Grantchester. King heißt sie, Winnie King.«
    Er erzählte ihm die Geschichte.
    Winnie war auf dem Weg nach Paris gewesen, in Miss Popes exklusives Pensionat für junge Engländerinnen und Amerikanerinnen. Winnie war mit dem Frühzug von Grantchester nach London gekommen. Am Bahnhof hatte sie ein Mitglied der »Älteren Schwesternvereinigung«, die solche Aufgaben übernimmt, abgeholt und zur Victoria Station gebracht und dort Miss Burshaw, Miss Popes Stellvertreterin, übergeben. Winnie hatte Victoria Station zusammen mit achtzehn anderen jungen Mädchen mit dem Zug nach Dover verlassen. Neunzehn Mädchen hatten den

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