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Die Erwaehlten

Die Erwaehlten

Titel: Die Erwaehlten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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einfliegen. Er muss herausgefunden haben, wo der war.“
    „Oder sie haben ihn ausbezahlt und ein falsches Spiel mit ihm gespielt“, sagte Constanza.
    „Kann nicht sein“, widersprach Jen. „Sie haben seine Uniform, Marke und Waffe gefunden, hab ich gehört.“
    „Na und?“
    „Außerdem seine Zähne und Haare. Und seine Fingernägel. Was da in den Badlands auch sein mag, es ist viel schlimmer als Drogendealer.“
    „Genau das wollen die Drogendealer, dass du so denkst.“
    „Wie gut, dass du Bescheid weißt.“
    Liz und Jen sahen Jessica an, als ob es ihre Aufgabe wäre, das Problem zu lösen.
    „Na ja“, hob Jessica an, „die Badlands – das hört sich … ziemlich übel an.“
    „Absolut.“
    „Mädchen“, rief eine Stimme vom Eingangspult der Bibliothek. „Das hier sollte eine Lernstunde und keine Plauderstunde für euch sein.“
    „Ich arbeite gerade an meinem Artikel für die Zeitung, Ms Thomas“, erklärte Constanza. „Ich bin dieses Jahr Herausgeberin.“
    „Müssen alle in der Bibliothek mit dir daran arbeiten?“
    „Ja, das tun sie. Ich schreibe über zehn Dinge, die Bixby zu … etwas Besonderem machen. Mr Honorio hat gesagt, für den Input soll ich mir ein weites Umfeld suchen. Ich bin also am Arbeiten und nicht am Plaudern.“
    Ms Thomas zog eine Augenbraue hoch. „Vielleicht haben die anderen auch was zu tun?“
    „Wir haben die erste Schulwoche, Ms Thomas“, erläuterte Jen. „Bis jetzt hat noch niemand wirklich zu tun.“
    Die Bibliothekarin sah sich die fünf Mädchen eins nach dem anderen an, dann wandte sie sich wieder ihrem Bildschirm zu. „Also gut. Dass ihr mir aber keine schlechten Sitten einführt. Und seht zu, dass ihr beim Arbeiten möglichst wenig Lärm macht.“
    Jessicas Blick fiel auf ihr Mathebuch. Sie hatte allerdings wirklich zu tun. Die Klasse von Mr Sanchez war im Blitzverfahren durch das erste Kapitel gerast, als ob sie mit dem Buch bereits im vergangenen Jahr angefangen hätten. Jessica war sich einigermaßen sicher, dass sie verstanden hatte, was Mr Sanchez im zweiten Kapitel durchgenommen hatte, aber ein paar neue Begriffe tauchten immer wieder auf, die sie einfach nicht kannte. Mr Sanchez schien davon überzeugt, dass Jessica in Chicago auch schon fortgeschrittene Kurse besucht hatte und dass sie nur deshalb nichts sagte, weil sie den anderen weit voraus war. Konnte man so nicht sagen.
    Jessica wusste, dass sie lernen sollte, aber sie fühlte sich zu unruhig, zu energiegeladen. Ihr Traum der vergangenen Nacht hatte etwas mit ihr angestellt. Sie wusste nicht genau, was. Sie war sich auch nicht ganz sicher, ob es ein Traum gewesen war. War sie tatsächlich geschlafwandelt? Ihr Sweatshirt war irgendwie nass geworden. Aber konnte man wirklich im strömenden Regen herumlaufen, ohne wach zu werden? Vielleicht drehte sie einfach allmählich durch.
    Aber was auch in der letzten Nacht passiert war, es fühlte sich wunderbar an. Ihre Schwester Beth hatte heute ihr übliches Frühstückstrara abgezogen, heulend erklärt, dass sie unmöglich in Bixby von vorn anfangen könnte, nachdem sie die ersten dreizehn Jahre ihres Lebens in Chicago verbracht hatte. Dad, der keinen Job hatte, war gar nicht erst aufgestanden. Und Mom hatte es furchtbar eilig gehabt, zu ihrem neuen Job zu kommen, womit Jessica die undankbare Aufgabe überlassen blieb, dafür zu sorgen, dass ihre kleine Schwester das Haus verließ. Aber irgendwie hatten ihr die morgendlichen Dramen heute nichts ausgemacht. Die Welt schien heute ins richtige Licht gerückt. Jess kannte endlich alle Wege zu ihren Kursen, und ihre Finger hatten die Zahlenkombination zu ihrem Schrank völlig gedankenlos abgespult. Alles fühlte sich plötzlich vertraut an, als ob sie schon seit Jahren hier in Bixby leben würde.
    Wie auch immer, Jessica war viel zu unruhig, um ein Mathebuch zu lesen.
    Und was sie von ihren neuen Freundinnen über die seltsame Geschichte von Bixby hörte, war viel interessanter als Trigonometrie. Constanza Grayfoot war hübsch, mit dunklen, glatten Haaren, olivfarbener Haut und einem Akzent, den man kaum bemerkte. Sie und ihre Freunde waren in der Elften, eine Klasse über ihr, aber sie kam sich in ihrer Gegenwart nicht jünger vor. Es fühlte sich so an, als ob sie durch ihren Status als neues Mädchen aus der großen Stadt auf geheimnisvolle Weise ein Jahr dazubekommen hätte.
    „Ich weiß noch was“, sagte Maria. „Wie kommt es, dass es hier ein Ausgangsverbot gibt?“
    „Nummer zwei: die

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