Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erwaehlten

Die Erwaehlten

Titel: Die Erwaehlten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
Vom Netzwerk:
langweilig warst.“
    „Danke.“
    „Da fällt mir was ein: Was machst du am Freitag?“
    „Hausarrest.“
    „Das ist aber schade. Ein paar Freunde von mir, von der älteren Sorte, feiern draußen am Rustle’s Bottom eine Party.“
    „Rustle’s was?“, fragte Jessica.
    „Das ist ein ausgetrockneter See. Ein guter Platz, um ein Fass abzustellen, du verstehst? Das ist drüben im Broken Arrow County, offiziell außerhalb der verdammten Sperrzone. Ich bin mir nicht sicher, ob Jessica Day gerne gekommen wäre, aber Jess Shady hätte ’ne Menge Spaß.“
    „Tut mir leid. Wir haben beide bis Oktober Hausarrest.“
    „Wirklich schade. Also, wir sehen uns in der Mittagspause.“ Constanza umarmte sie. „Und mach dir keine Sorgen, die Geschichte hält sich höchstens eine Woche in den Charts, Spitzenreiterin.“
    Schwungvoll kehrte sie an den langen Tisch zurück, und Jessica sank auf den Stuhl in der Ecke, dankbar, dass Constanza ihren Platz in der Klatschrunde übernehmen würde. Wenigstens eine, die ihr zur Seite stand.
    Jess fiel auf, dass Dess auf ihrem gewohnten Platz auf der anderen Seite des Tisches saß.
    „Oh, wie gut, ich hatte gehofft, dass du hier sein würdest.“
    „Ich würde meine Lieblingsstunde nie verpassen“, sagte Dess.
    „Meinst du Trig-Nachhilfe für Jessica?“, fragte Jessica voller Hoffnung.
    Dess grinste. „Heute kostet dich die Nachhilfe was.“
    Jessica stöhnte. „Du nicht auch noch.“
    „Keine Sorge, ich will nicht wissen, wie ihr verhaftet worden seid. Dein peinliches Strafregister finde ich uninteressant. Ich will bloß wissen, ob ihr geflogen seid.“
    Jess sah zum langen Tisch hinüber. Constanza hatte alle voll im Griff.
    Sie wandte sich Dess wieder zu und nickte.
    „Ist das nicht spitzenmäßig?“, sagte Dess.
    Ein winziger und unerwarteter Anflug von Ärger durchzuckte Jessica. Fast wie Eifersucht. Aber Jonathan hatte natürlich wenigstens einen der Midnighter zum Fliegen mitgenommen. Woher sollte er sonst wissen, wie das ging? Trotzdem hatte sie sich gefühlt, als ob das Fliegen eine Sache wäre, die ihnen beiden allein gehörte.
    „Stimmt. Es ist großartig.“
    „Ich dachte mir, dass es dir gefallen könnte. Deshalb habe ich Jonathan gesagt, wo du wohnst.“
    Jessica nickte und strahlte Dess an. „Ich bin froh, dass du’s getan hast.“
    „Irgendjemand musste es tun.“
    „Du versuchst dich aus der Sache zwischen Rex und Jonathan irgendwie rauszuhalten, oder?“
    Dess seufzte. „Eigentlich ist es zwecklos. Rex ist in Ordnung. Ohne ihn wüsste ich nicht einmal die Hälfte von dem, was ich weiß. Aber manchmal tut er so, als ob nur der Seher wüsste, wo es langgeht. Und Jonathan ist klasse, kriegt aber ab und zu diesen Freiheitsdrang, was ich ihm gut nachfühlen kann. Die Sache zwischen den beiden war von Anfang an so, seit über zwei Jahren.“
    „Dann hat es also noch nie gemeinsam mit euch geklappt?“
    „Ungefähr zwei Wochen lang. Jonathan fing gerade an, sein Talent zu entdecken, als Rex und Melissa aufkreuzten. Rex hat nachts natürlich nichts anderes im Sinn, als an der Lehre weiterzuforschen.“
    Jessica nickte. Vermutlich war Rex mit Jonathans Hilfe viel leichter zu seinen kostbaren Lehrstätten gekommen. Würde er immer noch.
    „Melissa und Jonathan sind aber nie miteinander ausgekommen“, fügte Dess hinzu. „Sie ist nie mit ihm geflogen.“
    „Wirklich?“
    „Sie konnte es nicht ausstehen. Sie hat diese Sache mit dem … an die Hand nehmen.“
    Jessica blinzelte. Vor kurzem war sie noch auf Dess eifersüchtig gewesen, aber jetzt tat ihr Melissa richtig leid. Mit Jonathan zu fliegen war das Beste an der blauen Zeit.
    „Melissa wird also von all den Ausflügen in die Badlands ausgeschlossen, Jonathan hat keine Lust mehr, Rex’ persönlichen Flugchauffeur zu spielen, und schon ist die Hölle los.“
    Jessica schluckte. „Ich glaube, ich kann mir vorstellen, wo da der eine oder andere Persönlichkeitskonflikt ausbricht.“
    „Seitdem herrscht eigentlich nur noch Chaos.“ Dess blickte zu Boden. „Na ja, vielleicht gab es von Anfang an nur Chaos.“
    „Dess, aber warum hast du mir dann nicht von Jonathan erzählt, nachdem klar war, dass Rex schweigen würde?“
    „Ich wollte nichts sagen, solange Rex dabei war. Er braucht nur an Jonathan zu denken und schon ist er total mies drauf.“
    „Du hättest mich anrufen können.“
    Dess zuckte mit den Schultern, lächelnd. „Vielleicht wollte ich, dass es eine Überraschung wird.“
    Jessica

Weitere Kostenlose Bücher