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Die Eule von Askir

Die Eule von Askir

Titel: Die Eule von Askir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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schob sich das Haar aus dem Gesicht, als sie den Dieb prüfend musterte.
    »Ay«, sagte Wiesel. »Euch um einen Gefallen bitten. Sagt, wisst Ihr, wer sie waren? Wir sind im Händlerviertel, hier macht man so etwas nicht. Zu viele Wachen. Entweder waren sie dumm, oder sie hatten einen Grund, Euch aufzulauern. Hat es etwas mit dem Kammerdiener zu tun?«
    »Nein«, sagte sie frustriert. »Mit Alamir de Gerson!« Sie verzog geringschätzig das Gesicht. »Er hat die drei angeheuert und war dumm genug, mir von ihnen ausrichten zu lassen, dass er es nicht gutheißen würde, wie ich ihm seinen Auftritt in der Goldenen Rose abgenommen habe.«
    Von dem Barden Alamir hatte Wiesel schon gehört, ihn auch einmal spielen sehen. Er war recht gut, aber affektiert und hochnäsig, und er spielte, wie man so sagte, gern auf der Flöte anderer Männer. Wiesel hatte ihn noch nie gemocht.
    »De Gerson war der Kerl, dem Ihr den Auftritt in der Rose weggeschnappt habt?«, fragte Wiesel überrascht nach.
    »Genau der. Er hat es mir wohl krummgenommen.«
    »Hättet Ihr Euch nicht einfach einschüchtern lassen können?«, fragte Wiesel. »Oder wenigstens so tun können?«
    »Ich dachte daran, aber sie wollten mehr von mir, als ich zu geben bereit war.«
    »Dumm von ihnen«, meinte Wiesel. »Und auch von de Gerson. Das Trinkgeld in der Rose muss gut sein.«
    »Es ist nicht schlecht«, antwortete sie und bückte sich, um ein paar Haarnadeln aufzuheben. Sie ordnete ihre Haare, sah ihn dabei an und seufzte. »Was mache ich denn jetzt?«, fragte sie. »In einer solchen Situation habe ich mich noch nie befunden.«
    »Tut einfach so, als wäre nichts geschehen.« Wiesel sah sich um, sammelte noch drei weitere Haarnadeln auf und reichte sie ihr. »Als Erstes solltet Ihr meinen Arm nehmen und mich begleiten. Mir erscheint es eine schlechte Idee, hier weiter zu verweilen.«
    »Werden die Wachen sie nicht finden?«
    »Schon, aber erst morgen früh. Sie gehen nicht durch diese Gasse, nicht, wenn sie keinen Grund dazu haben.« Wiesel bückte sich und zerrte die Toten tiefer in den Schatten, sodass vom Eingang der Gasse aus nichts von ihnen zu sehen war. Anschließend bot er ihr mit einem beruhigenden Lächeln den Arm.
    »Folgt mir, ich weiß, wie wir von hier aus unauffällig die Hauptstraße erreichen. Wartet, lasst mich Euch ansehen…« Er hielt inne, musterte sie und beugte sich vor. »Nur hier, dieser kleine Tropfen…« Er wischte mit dem Daumen an ihrem Mundwinkel entlang. »So… Perfekt, besser geht es nicht«, fügte er mit einem gewinnenden Lächeln hinzu. Gemeinsam traten sie aus dem Halbdunkel einer Gasse auf die Hauptstraße, von hier aus konnte man die Goldene Rose bereits sehen.
    »Sagt, Wiesel«, meinte die Bardin wie nebenbei. »Ihr seid ein Dieb und ein Schuft. Muss ich nun befürchten, dass Ihr mich erpressen werdet?«
    Er spielte Empörung. »Ich mag ein Dieb sein, aber das bedeutet nicht, dass ich so tief sinken will! Aber einen Gefallen, genauer derer zwei, könntet Ihr mir schon tun.«
    »Aha«, sagte sie und musterte ihn mit aufmerksamen Augen. »Und, an was habt Ihr dabei gedacht, Freund Wiesel?«
    »Einen Kuss, Sera.« Wiesel grinste. »Eine solche Gelegenheit kann ich mir doch nicht entgehen lassen… Und eine Auskunft.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Ihr an mir interessiert seid«, sagte sie kokett.
    »Besitzt Ihr keinen Spiegel? Das will ich doch bezweifeln!«
    Sie seufzte. »Nun denn…« Sie spitzte die Lippen, doch Wiesel lachte bloß.
    »Doch nicht so! Ich werde diese Gunst nicht einfach so verschwenden. Leistet mir einen Abend bei gutem Wein und Essen Gesellschaft, und wenn wir uns dann trennen, erst dann würde ich dieses Unterpfand einlösen wollen.«
    Die Bardin hob eine Augenbraue und schmunzelte, als sie sein Grinsen bemerkte. »Ich sehe, Euer Ruf ist nicht ganz zu Unrecht erworben. Einverstanden, ich gebe Euch Bescheid. Es dürfte ein paar Tage dauern, ich habe die nächsten Tage jede Nacht einen Auftritt, darunter einen sehr wichtigen.«
    »Ich freue mich darauf.«
    »Und welche Auskunft wünscht Ihr von mir?«, fragte sie.
    Er sah hinüber zur Goldenen Rose. »Es geht um den Kapitän, der sich dort mit jemandem treffen wollte. Ich bitte um denselben Gefallen wie Jenks. Sagt mir, wenn Ihr ihn seht.«
    »Das will ich gern tun. Ist das alles?«
    »Ay. Nur eines interessiert mich noch. Seid Ihr eine Maestra?«, fragte Wiesel leise.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Wiesel, das bin ich nicht. Was ich vermag, ähnelt

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