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Die Evangelistin

Die Evangelistin

Titel: Die Evangelistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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Cousin hat einen Prozess angestrengt, um mich zu enterben.
    Antonio ließ die Ehe meiner Eltern für ungültig erklären, da sie in einer orthodoxen Kirche in Athen geschlossen worden war – Athen gehört zum Osmanischen Reich. Mit anderen Worten: Für die venezianischen Behörden waren meine Eltern nie verheiratet gewesen. Und ich, ihr Kind, war illegitim. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich war nicht erbberechtigt.«
    »O nein!«, stöhnte Elija.
    »Das sagte die Familie Iatros in Athen auch. Himmel und Hölle setzten sie in Bewegung, um mir zu helfen. Sie sandten die Unterlagen über die Eheschließung nach Venedig – vergeblich! Sie schrieben an den Patriarchen in Istanbul, damit er beim Patriarchen von Venedig intervenierte – erfolglos! Antonio war damals schon Prokurator und hatte damit das zweithöchste Amt nach dem Dogen inne. Er ließ mich enterben. Leonardo musste ohnmächtig zusehen, wie der gesamte Besitz seines Freundes nun an seinen Feind fiel. Wie Giacomos Gold Antonio den Weg zum Thron von Venedig pflasterte.«
    »Du hattest alles verloren«, murmelte Elija erschüttert.
    »Nein, Elija, nicht alles. Mein Stolz und mein Zorn waren mir geblieben. Ich habe mich geweigert, den Palazzo zu räumen. Ich bin geblieben. Ich wurde in der Ca’ Tron geboren, war dort viele Jahre glücklich und wäre wenige Wochen zuvor beinahe dort gestorben. Ich konnte das Haus nicht einfach verlassen.«
    »Und was geschah dann?«
    »Eines Nachts kam Antonio, um mit mir zu reden … um mir zu drohen. Er hatte eine Schlägertruppe mitgebracht, die vor dem Haus wartete, während er versuchte, ›vernünftig‹ mit mir zu sprechen. Wie wir gestritten haben! Wir haben uns angeschrien. In seiner Ohnmacht, weil er mich nicht bezwingen konnte, wurde er … wurde er gewalttätig.« Heiße Tränen stiegen in meine Augen. Ich schluckte. »Er hat … er hat …«
    Ich schlug meine Hände vors Gesicht.
    Elija umarmte mich. »Wenn es dich zu sehr aufwühlt …«
    »Nein!«, schluchzte ich. »Ich will es dir erzählen! Ich will, dass du es weißt, Elija!«
    Ganz sanft nahm er meine Hände und liebkoste sie.
    Die Erinnerungen, diese furchtbaren Erinnerungen, überschwemmten mich.
    Ich holte tief Luft: »Antonio war in unserem Streit auf mich losgegangen, hatte mich gegen den Tisch im großen Saal gedrängt, bis ich ihm nicht mehr ausweichen konnte. Zwei seiner Schläger gaben ihm Rückendeckung, die anderen warteten vor dem Haus.
    Er befahl ihnen, mich festzuhalten. Dann griff er in den Ausschnitt meines Kleides, zerriss das seidene Mieder, zerrte das Kleid herunter und stieß mich brutal auf den Tisch.
    Ich hatte furchtbare Angst. Seine beiden Begleiter lachten und hielten mich fest. Ich versuchte, nach Antonio zu treten, doch er stand zwischen meinen Beinen, sodass ich ihn nicht traf. Da spuckte ich ihm ins Gesicht.
    ›Verdammt! Haltet sie doch fest!‹, befahl er seinen Männern. Er packte meine Schenkel und zog mich, erregt von dem Kampf, zu sich heran. Dann öffnete er seine Hose. ›Wenn ich mit ihr fertig bin, könnt ihr sie haben‹, sagte er zu seinen Männern.
    Antonio stieß brutal in mich hinein. Ich stöhnte vor Schmerz und versuchte mich zu befreien, aber vergeblich. Immer wieder trieb er sein Glied in mich hinein, hart und tief. Er atmete schwer. Endlich erreichte er den Höhepunkt und stieß einen Triumphschrei aus. Zuckend ergoss er sich in mich, keuchend nach Atem ringend. Eine Weile verharrte er in mir, dann riss er sein Glied aus mir heraus, wischte es an den Fetzen meines Kleides ab und trat einen Schritt zurück.
    Obwohl ich furchtbare Qualen erlitt, als hätte er ein glühendes Foltereisen in mich hineingestoßen, gönnte ich Antonio nicht die Genugtuung, mich weinen zu sehen. Voller Verachtung sah ich ihn an. Wie sehr ich ihn hasste!
    ›Sie gehört euch‹, sagte Antonio, als er schließlich von mir abließ. ›Im Schutz der Dunkelheit rudert ihr sie auf die Lagune hinaus! Ihr wisst, was ihr zu tun habt.‹ Er brachte seine Kleidung in Ordnung, drehte sich um und ging.
    Seine Begleiter stürzten sich auf mich.
    Obwohl Antonios Samen noch aus mir heraustroff, öffnete einer der Männer seine Hose, drängte sich zwischen meine Schenkel und stieß hart in mich hinein. Er stöhnte schmutzige Worte, die ihn erregten.
    ›Nun mach schon!‹, drängte ihn der andere ungeduldig, das aufgerichtete Glied aus der viel zu engen Hose zerrend.
    ›Warte gefälligst, bis ich fertig bin!‹, keuchte der andere und rammte sich so

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