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Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Titel: Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rusch
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hattest, sonst wären wir jetzt wahrscheinlich tot unter der Mure begraben“, sprach Wasgo zu Jodaryon.
    „Ich habe es geahnt, dass so etwas passieren könnte. Als es so stark zu regnen begann und dann auch dieser plötzliche Sturm dazu kam, dachte ich mir, dass dieses Unwetter nicht von der Natur kommen konnte“, erwiderte der ältere der Zauberer wütend und grimmig.
    „Du meinst, da steckt Magie dahinter?“, fragte Wasgo.
    „Ich glaube, dass Bossus dahinter steckt“, meinte Jodaryon und richtete sich auf. Er hatte gefunden, wonach er suchte.
    In diesem Augenblick schossen die Schlangen hinter ihm hervor. Wasgo sah, was seinem Freund widerfuhr, und wollte helfen. Er sprang auf und wurde im selben Moment von den übrigen noch wartenden Schlangen angesprungen. Rasend schnell legten sich die Schlangen um seinen Körper herum und engten ihn ein. Sofort konnte er nicht mehr atmen und sich auch nicht mehr bewegen. Seine Arme und Beine waren hilflos zusammengepresst. Er hatte das Gefühl, als wenn ihm eine tonnenschwere Last auf den Brustkorb drückte. Schnell verlor er das Bewusstsein.
    Jodaryon erging es ähnlich wie seinem Kameraden. Auch er wurde ein Opfer der Schlangen, die ihn anfielen. Das alles ging so schnell, dass er nicht fähig dazu war, selbst einen Abwehrzauber auszusprechen. Jodaryon war nicht einmal mehr in der Lage, ohne Sprache und Gestik einen Zauber zu beschwören. Mit seinem letzten Atemzug vertraute er sich dem Tod an und bedauerte es, dass sich nun die Prophezeiung nicht erfüllen sollte.
     
     
    Böse lachte Bossus. Er hatte genug gesehen. Zufrieden wandte er sich von seiner Seherkugel ab. Diese beiden dummen Wesen konnten ihm nicht mehr gefährlich werden. Dessen war er sich sicher.
     

Der Kampf geht weiter
     
     
     
    Wie Wasgo und Jodaryon wurden auch Antares und Luziferine von dem Unwetter überrascht. In der Ferne sahen sie eine Mure abgehen, das Getöse davon war bis zu ihnen zu hören.
    „Oh weh“, sagte Luziferine, „wenn da jetzt jemand drunter begraben wurde! Komm schnell, Antares, wir müssen dahin, vielleicht kann dort jemand unsere Hilfe gebrauchen.“Ihre schlimmsten Befürchtungen wollte sie nicht aussprechen.
    „Du hast Recht, wir sollten keine Zeit verschwenden und uns schnell dahin machen. Hoffentlich kommen wir nicht zu spät!“, erwiderte der Angesprochene.
    Damit sie nicht viel Zeit verloren, nahm Antares seine Frau an die Hand und sie liefen, so schnell sie konnten, im Ausdauerlauf zu der Stelle des Murenabgangs. Doch das war gar nicht so einfach bei diesem aufgeweichten Boden. Immer wieder sackten sie bis zu den Knöcheln in den Schlamm ein. Nur mühsam kamen sie voran. Einen guten Bewegungszauber kannte Antares nicht, so dass sie die Strecke wirklich laufen mussten. Als sie endlich ihr Ziel erreichten, konnten sie nichts Auffälliges sehen. Luziferine blickte hoch zum Felsvorsprung. In der Dunkelheit war nur schlecht zu erkennen, was sich dort oben befand. Deutlich konnte sie den Fels ausmachen, aber sie erkannte auch, dass irgendetwas auf dem Fels lag, nur konnte sie nicht sehen, was es war.
    Es war ein Gefühl, das sie hatte. Irgendetwas stimmte da oben nicht. Es gab ihr einen Stich in die Brust. Ihr Mutterinstinkt meldete sich. Voller Angst um Wasgo rief sie: „Schnell, Antares, Wasgo, er stirbt!“
    Wie vom Donner gerührt blieb Antares stehen. Ehe er begriff, was seine Frau soeben gesagt hatte, schubste sie ihn vorwärts. Plötzlich war er wieder voller Unruhe und wollte zu seinen Sohn eilen, doch schnell laufen konnte er nicht. Der Schlamm behinderte ihn auch jetzt am Vorwärtskommen. Immer wieder blieb er mit den Beinen knietief im Schlamm stecken. Seine Schuhe hatte er schon längst verloren. Die Zeit schien ihm viel zu schnell zu vergehen und es kam ihm vor, dass er nur im Schneckentempo vorwärts kam.
    Luziferine versuchte, so schnell sie konnte, hinter ihrem Mann herzulaufen. Zwei oder drei Mal half sie ihm aus dem Schlamm heraus. Doch wertvolle Zeit verstrich dabei. Was sollten sie nur tun, um rascher bei ihrem Sohn sein zu können? Immer wieder rappelten sie sich hoch und versuchten weiterzulaufen. Doch laufen konnte man das wahrlich nicht nennen. Quälend langsam kamen sie im Schlamm voran. Die Zeit verstrich im Eiltempo. Für die Majestät der Berge hatten sie zu diesem Zeitpunkt keinen Blick, sie fühlten unermessliche Angst um Wasgo und Jodaryon.
    Alle ihre Kräfte mussten sie aufbieten, um zu ihrem geliebten Sohn und dessen Gefährten zu

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