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Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Titel: Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rusch
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bis zu dem Zeitpunkt als Jodaryon die Zeit dahin zurückversetzte, um Wasgos Gefangennahme verhindern zu können.
    Aber Luzifer war der Höllenfürst. Die Zeit auf der Erde wurde zurückgedreht, nicht aber in der Hölle. Deshalb konnte er sich noch genau an das Gespräch mit seiner Tochter und ihrem Mann erinnern und handelte jetzt als ihr Verbündeter, der er notgedrungen für sie sein musste. Er wollte als Höllenfürst schließlich weiter existieren.
    Luzifer ging zu Wasgo und Antares. Er sah seinem Schwiegersohn ins Gesicht und knurrte: „Ich muss sie retten, weil ich sonst verloren bin. Das ist schlimm, sehr schlimm. Aber ich schwöre dir, wenn die Welt wieder normal ist, dann werde ich euch nicht mehr gehen lassen, wenn ich euch in meine Finger kriege.“
    Antares erwiderte mutig: „Nur keine Sorge, das wird nicht noch einmal geschehen, wir werden in Zukunft noch besser aufpassen. Dich werden wir nicht mehr um deine Hilfe bitten.“
    Luzifer wurde böse und stieß Antares brutal weg. Seine Tochter schimpfte mit ihm, doch er drohte ihr mit dem Zeigefinger und sagte: „Treibt es nicht zu weit. Ich habe immer eine Möglichkeit, um euch in die Hölle zu holen, wenn ich das will.“
    „Deshalb hast du mich verbannt, Vater!“, rief Luziferine, „Und ich bin froh darüber!“
    Als Antwort darauf stieß Luzifer voller Wut seinen linken Zeigefinger gegen Wasgos Brust, dorthin, wo das Herz war, das gleiche tat er mit Jodaryon. Dann verschwand er schnell, indem er unsichtbar wurde.
    Wasgo und Jodaryon stöhnten und hielten sich die Hände an die Brust. Mit schmerzverzerrtem Gesicht grummelte der ältere Mann: „Mir ist so, als wenn ich eine Tonnen schwere Last auf meiner Brust gehabt hätte.“
    „Und ich habe keine Luft mehr bekommen, was ist passiert?“, fragte Wasgo, dem unbewusst Tränen über das Gesicht liefen. Erst jetzt sah er seine Eltern. Sofort sprang er auf seine Beine, verzog vor Schmerzen das Gesicht, lief aber sofort weiter zu Luziferine und Antares und umarmte sie gleichzeitig und rief voller Freude und Überraschung: „Vater, Mutter, was macht ihr denn hier? Wie kommt ihr hier her?“
    „Langsam, mein Junge“, mahnte Antares gutmütig.
    „Nicht so stürmisch, mein Sohn“, lachte Luziferine. Für den Moment war ihre Angst um Wasgos Leben, die sie kurz zuvor noch verspürt hatte, vergessen.
    Jodaryon stand ebenfalls auf und drehte sich diskret von der kleinen Familie weg. Er wollte nicht stören. Doch als er ein paar Schritte weiter gehen wollte, hörte er Wasgo sagen: „Jodaryon, komm bitte her zu uns, sieh nur, wer hier ist, meine lieben Eltern haben uns gefunden.“
    Der ältere Mann drehte sich also zu den dreien um und ging auf sie zu. Mit einem Handschlag begrüßten sich Jodaryon und Antares, vor Luziferine verneigte sich Jodaryon. „Was ist geschehen?“, fragte er Wasgos Eltern nach der Begrüßung.
    Antares erzählte, wie sie aus der Ferne gesehen hatten, dass eine Mure abgegangen war, und was sie danach erlebt hatten.
     Jodaryon schüttelte seinen Kopf und sagte: „Das hätte ich nicht gedacht, dass einmal der Höllenfürst persönlich sich dazu verpflichtet fühlt, mir das Leben zu retten .“ Dann schlug er vor, diesen Ort des Schreckens, an dem sie sich immer noch befanden, zu verlassen. Sie wollten weitergehen, bis sie eine Felsspalte oder eine Höhle fanden, die ihnen etwas Schutz vor schlechtem Wetter bieten konnte. Jodaryon drehte sich zu seinen Sachen um, die er zum Trocknen auf den Felsvorsprung gelegt hatte. Als er sie berührte, zerfielen sie zu Staub. Wasgo erging es mit seinen Kleidungsstücken nicht anders.
    Sie zuckten mit den Schultern und gingen weiter nach Westen. „Das hat uns Bossus angetan. Aber vielleicht erwächst uns daraus ein kleiner Vorteil. In jedem Fall müssen wir aber noch vorsichtiger sein“, meine Jodaryon. Er fluchte auf den Herrscher der Welt in einer ausgereiften Kunst, die wir hier nicht wiedergeben sollten.
    Tadelnd sah Wasgo seinen Gefährten an und sagte: „Was soll meine Mutter von dir denken, Jodaryon? Warum bist du nur immer so schlecht gelaunt?“
    Jodaryon verstummte und sah zu Wasgos Mutter, die so tat, als wenn sie nichts gehört hätte.
    Aus der Ferne vernahmen sie den Schrei eines Adlers. Luziferine sah Antares an. Er verstand, was seine Frau dachte, und nickte ihr zu.
     
     
    Die Wanderung ging weiter. Es wurde ein anstrengender Fußmarsch über Geröllhalden und durch unwegsames Gelände. Ihr Weg führte sie ständig bergauf

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