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Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Titel: Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rusch
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Wasgos Eltern von der gutmütigen alten Dame verabschieden. Sie gingen ihrem Sohn entgegen. Als sie ihn wieder sehen sollten, sollte er mit dem Tode ringen.
     
     
    Bossus war einmal mehr außer sich vor Wut. „Was ist denn nun schon wieder schief gegangen“, brüllte er in seinem Raum umher, obwohl er alleine war. Er hatte so einen schönen Zauber gegen seine beiden schlimmsten Feinde geschickt. Die Mure hätte sie doch überraschen und unter sich begraben müssen. Da wären die nie wieder herausgekommen. Aber noch war ja nichts Schlimmes geschehen. Noch hatte er Zeit. Noch konnte er den beiden Widerlingen etwas entgegensetzen. Noch war er persönlich der Herrscher der Welt. Das wäre ja wohl gelacht, wenn er, Bossus, der mächtigste und größte Zauberer aller Zeiten, diese beiden albernen Möchtegerns nicht bezwingen sollte. ‘Wer zuletzt lacht, lacht am besten, so heißt es in einem Sprichwort‘, dachte sich Bossus.
    Er stellte sich an seine Seherkugel und beschwor sie, dabei gestikulierte er wieder einmal wild mit seinen Armen. Sie zitterten, hoben und senkten sich, mal stieß er die Fäuste in die Luft, manchmal auch nur den ausgestreckten Zeigefinger seiner Hände. Er murmelte, dann wiederum schrie er, um später wieder ruhiger zu sprechen, mal gestikulierte er wild umher, mal hielt er die Arme still: „Torres kugulus mor mireles schientata unbrava zabere. Banderia brava faseria umum banderia umum banderia binnte lebere lebere torres torres.“
    Fasziniert blieb er vor seiner Seherkugel stehen und beobachtete, was nun geschah. Als er es endlich erblickte, kam ein lautes, böses und hässliches Lachen über seine Lippen.
     
     
    Antares und Luziferine gingen eiligen Schrittes ihren Weg. Sie wussten nicht, wohin er sie führen sollte. Sie hielten sich an die Worte des Adlers des Lebens und der Weisheit, der in seinem Wissen über die Dinge der Welt und seiner weisen Voraussicht ihnen diese Richtung gewiesen hatte. Nach dem Gespräch mit der alten Frau machten sie sich Sorgen um Wasgo. Sollte er am Ende unterliegen? Nein, das konnte nicht sein. Die alte Frau sagte ja auch, dass am Ende alles gut werden sollte. Trotzdem waren Antares und Luziferine um Wasgos Leben sehr besorgt. Irgendetwas sollte geschehen, dass das Leben ihres Sohnes Bedrohte. Nur sie beide, Wasgos Eltern, konnten das Schlimmste abwenden. Das war ihnen bewusst, nur wussten sie nicht, was es war, das sie abwenden mussten, damit sich die Prophezeiung erfüllen konnte.
    Luziferine ahnte jetzt, warum der Adler der Weisheit und des Lebens ihnen diesen Weg gewiesen hatte. Sie verspürte eine innere Unruhe, die nicht mehr vergehen wollte. Im Gegenteil entwickelte sich jetzt diese Unruhe zu einer ausgewachsenen Angst. Sie befürchtete, dass sie zu spät kommen könnten, wenn sie Wasgo das Leben retten mussten. Diese Angst übertrug sich auch auf Antares. Sie beeilten sich, um den ihnen bevorstehenden  Weg schnell bewältigen zu können. Sie wollten schon bald bei ihrem Sohn sein.
     
     
    Der Platz unter ihren Füßen war trocken. Der Felsblock hatte einen Teil des vor ihm befindlichen Erdbodens geschützt, so dass Jodaryon und Wasgo hier etwas Schutz vor dem Sturm und dem Regen fanden. Allmählich beruhigte sich das Wetter und schließlich hörte es zu regnen auf. Der Sturm ebbte vollständig ab und nicht einmal ein Windhauch war noch zu vernehmen.
    „Wir sollten unsere nassen Sachen ausziehen und am Fels hier zum Trocknen aufhängen“, meinte Wasgo.
    Zustimmend nickte Jodaryon mit dem Kopf und brummte dazu ein „Hm“.
    Zuerst stellten sie ihre Rucksäcke vor sich ab und entledigten sich ihrer Kleider. Diese legten sie zum Trocknen hinter sich auf den Fels. Danach bückten sie sich zu ihren Rucksäcken nieder, um nach trockenen Hosen und Jacken zu schauen. Nur mit einem Hemd bekleidet konnten sie nicht mehr weitergehen. Dafür hatte sich durch die immerwährende Nacht die Luft viel zu sehr abgekühlt. Über null Grad stiegen die Temperaturen kaum noch an.
    Unbemerkt lösten sich aus den nass gewordenen Sachen unserer Helden kleine Fäden. Diese Fäden wurden länger und dicker. Jeder Faden wurde zu einer kleinen Schlange. Schnell wuchsen diese Schlangen zu Riesenschlangen heran. Im nächsten Augenblick lauerten je fünf solcher Schlangen hinter Wasgo und Jodaryon. Lautlos standen sie zum Angriff bereit. Angriffslustig schnellten ihre Zungen vor und zurück.
    „Da haben wir aber noch einmal Glück gehabt. Gut, dass du einen Zauber bereit

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