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Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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sehr wir ihn brauchen! Wenn er doch nur seine Macht zu unserer Verteidigung einsetzen würde!«
 
***
 
    Zufällig weilt Richard Bainbridge, Kardinal und Erzbischof von York und ein guter Freund von mir, zurzeit in Rom. Noch am selben Abend schreibe ich ihm einen freundlichen Brief, einen Gruß aus der Heimat, berichte das Neueste aus London, erwähne das Wetter und die Ernteaussichten sowie den Wollpreis. Dann erzähle ich von der Feindschaft des schottischen Königs und seinem sündhaften Stolz, von seinen verruchten Piraten, die, von ihm bevollmächtigt, unsere Schiffe überfallen, und - das Allerschlimmste - von seinen wiederholten Einfällen in unsere nördlichen Gebiete. Ich lebte in Angst, schreibe ich, dass der König sich gezwungen sehen könnte, seine Grenzlande zu verteidigen, weshalb es ihm nicht möglich sei, dem Heiligen Vater zu Hilfe zu eilen. Es wäre solch eine Tragödie, schreibe ich, wenn der Papst schutzlos bliebe, weil wir zu sehr mit den Schotten beschäftigt seien. Denn wir seien gewillt, uns dem Bündnis meines Vaters anzuschließen und den Papst zu verteidigen, doch wir könnten schwerlich eine Heerschau abhalten, wenn unsere Grenze bedroht sei. Wenn es nach mir ginge, so dürfte meinen Ehemann nichts von der Allianz mit meinem Vater, dem Kaiser und dem Papst ablenken ... aber was könne ich arme, hilflose Frau schon ausrichten? Noch dazu, wenn unsere Grenze den Einfällen des Feindes schutzlos preisgegeben sei?
    Was wäre wohl natürlicher, als dass Richard, mein Bruder in Christo, mit meinem Brief Seine Heiligkeit den Papst aufsucht und diesem ausrichtet, wie besorgt ich über die Bedrohung des Friedens durch König Jakob von Schottland sei und wie sehr der Bund zur Rettung der Ewigen Stadt durch meinen bösen Nachbarn bedroht sei?
    Der Papst, der als Nächster meinen Brief liest, versteht ihn sogleich richtig und schreibt an König Jakob und droht ihm mit Exkommunizierung, wenn er nicht den Frieden und die rechtmäßig festgelegten Grenzen eines anderen christlichen Herrschers anerkennt. Er ist entsetzt, dass Jakob sich anmaßt, den Frieden der Christenheit zu bedrohen. Dieses Verhalten könne schwere Strafen nach sich ziehen. König Jakob, der gezwungen ist, in die Wünsche des Papstes zu willigen und sich für seine Überfälle zu entschuldigen, schreibt daraufhin verbittert an Heinrich, dass dieser kein Recht gehabt habe, sich der Unterstützung des Papstes zu versichern: denn dies sei eine Auseinandersetzung zwischen ihnen beiden, und es habe kein Bedarf bestanden, hinter seinem - Jakobs - Rücken zum Heiligen Vater zu laufen.
 
***
 
    »Ich weiß gar nicht, was er meint«, beschwerte sich Heinrich bei Katharina, die er im Garten beim Ballspielen mit ihren Damen antraf. Er war zu verstört, um sich, wie er es gewöhnlich tat, ins Spiel zu stürzen, den Ball aus der Luft zu fangen und johlend das nächste Mädchen abzutreffen. Er war zu aufgewühlt, um auch nur an Spiel zu denken. »Wovon redet er überhaupt? Ich habe doch nie an den Papst appelliert! Ich habe nie etwas über Jakob gesagt. Ich bin kein Ohrenbläser!«
    »Nein, das seid Ihr gewiss nicht, und so sollt Ihr ihm auch antworten«, sagte Katharina heiter, hakte ihren jungen Gemahl unter und zog ihn von den Hofdamen fort.
    »Das schreibe ich ihm wirklich! Ich habe dem Papst nichts gesagt, und das kann ich beweisen.«
    »Es mag sein, dass ich in meinem Schreiben einige meiner Sorgen dem Erzbischof mitgeteilt habe, der sie dann möglicherweise weitergab«, bemerkte Katharina wie nebenbei. »Aber man kann doch schwerlich Euch einen Vorwurf machen, wenn Eure Frau ihrem geistlichen Ratgeber schreibt, dass sie sich Sorgen macht!«
    »Genau«, sagte Heinrich. »Und das werde ich ihm schreiben. Und Ihr sollt Euch keinen Moment mehr sorgen.«
    »Ja. Die Hauptsache jedoch ist, dass Jakob weiß, dass er uns nicht ungestraft angreifen darf. Das hat Seine Heiligkeit so angeordnet.«
    Heinrich schaute sie forschend an. »Ihr wolltet doch nicht etwa, dass Bainbridge es dem Papst hinterbringt, oder doch?«
    Katharina erlaubte sich ein winziges Lächeln. »Aber natürlich«, entgegnete sie. »Dennoch habt nicht Ihr Euch beim Papst über Jakob beschwert.«
    Er verstärkte den Griff um ihre Taille. »Ihr seid eine Respekt einflößende Gegnerin. Ich hoffe, Euch niemals zum Feind zu haben. Da wäre mir die Niederlage gewiss.«
    »Wir werden nie auf gegnerischen Seiten stehen«, versicherte sie liebenswürdig. »Denn ich will und werde nie

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