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Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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bin ich doch die Tochter einer tapferen Frau und mein Leben lang auf meine Aufgabe vorbereitet worden. Deshalb hatte ich, als der junge Herzog so freundlich zu mir sprach, keinen Grund, fast in Tränen auszubrechen. Das war sehr töricht. Ich muss den Kopf hoch tragen und stets tapfer lächeln. Mutter riet mir einst, stets zu lächeln; dann würde niemand erkennen können, dass ich Heimweh oder Angst hätte. Und so werde ich beherzt und tapfer fortfahren zu lächeln, auch wenn mir die Dinge noch so seltsam anmuten mögen.
    Selbst wenn mir dieses England jetzt noch so fremd erscheint, ich werde mich daran gewöhnen. Ich werde ihre Sitten erlernen und mir hier eine Heimat zimmern. Ihre seltsamen Gebräuche werden die meinen werden, und die schlimmsten Missstände - die mir unerträglich sind - werde ich abschaffen, sobald ich Königin bin. Ohnehin wird mich hier ein besseres Los erwarten, als dies bei meiner Schwester Isabel der Fall war. Sie war ja nur ein paar Monate verheiratet und musste als Witwe zu den Eltern heimkehren. Auch habe ich es besser als Maria, die in Portugal in Isabels Fußstapfen treten musste, und besser als Juana, die sich vor Liebe nach ihrem Manne Philipp verzehrt. Ich werde es auch besser treffen als Juan, mein armer Bruder, der kurze Zeit, nachdem er sein Glück gefunden hatte, sterben musste. Und sicherlich habe ich es besser getroffen als meine Mutter, deren Jugend voller Bedrohungen war.
    Meine Geschichte wird natürlich eine ganz andere sein. Ich wurde in eine harmlosere Zeit geboren. Meine Aufgabe wird sein, mit meinem Gemahl Arthur und seinem seltsamen, lauten Vater zurechtzukommen, und auch mit diesem herzigen Prahlhans, dem kleinen Bruder. Ich hoffe, dass auch seine Mutter und seine Großmutter Zuneigung zu mir fassen, oder mich zumindest alles lehren, was ich als künftige Königin Englands wissen muss. Ich werde nicht des Nachts von einer belagerten Festung zur nächsten reiten müssen wie meine Mutter. Ich werde keinen Schmuck versetzen müssen, um Söldner zu bezahlen. Ich werde nicht in schimmernder Rüstung meinem Heer Mut zusprechen müssen. Ich werde mich nicht aufreiben zwischen tückischen Franzosen und ketzerischen Mauren. Nein, ich werde Arthur heiraten, und wenn sein Vater stirbt - ein Ereignis, das in absehbarer Zeit eintreffen wird, weil er so alt und übellaunig ist -, dann werden wir König und Königin von England, und während meine Mutter in Spanien herrscht, werde ich England regieren, und ich werde England als Verbündeten Spaniens erhalten, wie ich es ihr versprochen habe. Dann wird sie erkennen, dass mein Leben für alle Zeiten gesichert ist.

 
 
L ONDON , 14. N OVEMBER 1501
 
    Am Morgen ihrer Hochzeit wurde Catalina früh geweckt, doch sie hatte ohnehin seit Stunden wach gelegen, seit die kalte Wintersonne begonnen hatte, den blassen Himmel zu erleuchten. Ein großer Badezuber war mit heißem Wasser gefüllt worden - und Catalinas Hofdamen berichteten, die Engländer zeigten sich sehr erstaunt darüber, dass sie sich am Hochzeitstage zu waschen gedenke, und die meisten glaubten, sie würde damit ihre Gesundheit gefährden. Als Infantin, die in der Alhambra mit den schönsten Hamams aufgewachsen war, in denen ausgiebig geredet, gelacht und in parfümiertem Wasser gebadet wurde, war Catalina ihrerseits erstaunt über die Engländer, die ein gelegentliches Bad vollkommen ausreichend fanden - wie sie gehört hatte, badeten arme Leute sogar nur einmal im Jahr!
    Sie hatte bereits gemerkt, dass dem Duft von Moschus und Ambra, der sie bei der ersten Begegnung mit König Heinrich und Prinz Arthur angeweht hatte, eine Unterströmung von Schweiß und Pferd anhaftete. Auch aus anderen Beobachtungen schloss sie, dass sie den Rest ihres Lebens unter Menschen würde verbringen müssen, die höchst selten ihre Unterkleider wechselten. Dies war wohl eine Prüfung, die sie zu erdulden hatte wie ein Engel aus dem Himmel die Entbehrungen auf Erden. Sie hatte Al-Yanna, den Garten Eden, das Paradies, verlassen und war in die gewöhnliche Welt eingetreten. Mit solchen Verschlechterungen hatte sie durchaus gerechnet.
    »Ich nehme an, es ist immer so kalt, dass man sich ohnehin nicht waschen kann«, sagte sie zweifelnd zu Doña Elvira.
    »Für Euch ist es jedoch wichtig«, erwiderte die Duenna. »Und Ihr werdet ein Bad nehmen, wie es einer spanischen Infantin geziemt, und wenn alle Köche in der Küche nur noch mit der Bereitung von heißem Wasser beschäftigt sind!«
    Doña Elvira

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