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Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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sie an sich. »Ich habe mich den ganzen Tag nach Euch gesehnt«, flüsterte er in ihre warme Halsgrube.
    Catalina schnürte sein Nachthemd auf, um ihre Wange an seine gut riechende Haut zu schmiegen. »Oh mein Liebster.«
    Einander umschlingend bewegten sie sich zum Bett. »Oh meine Liebste.«
 
***
 
    »Erzählt mir eine Geschichte.«
    »Was wünscht Ihr heute zu hören?«
    »Erzählt mir, wie Euer Vater und Eure Mutter geheiratet haben. War es eine arrangierte Verlobung, so wie die unsere?«
    »Oh nein!«, stieß Catalina hervor. »Überhaupt nicht. Mutter stand fast allein in der Welt, und obwohl Gott sie vor Don Pedro bewahrt hatte, war sie immer noch schutzlos. Sie wusste, ihr Bruder würde sie an jeden verheiraten, der sie davon abhielt, den Thron zu erben.
    Es war dies eine düstere Zeit für meine Mutter. Sprach sie zu ihrer Mutter, so war es, als rede sie mit einer Toten. Meine Großmutter war in ihrer eigenen Welt von Traurigkeit verloren, sie konnte nichts tun, um ihrer Tochter zu helfen.
    Der Cousin meiner Mutter, ihre einzige Hoffnung, war der Erbe des benachbarten Königreiches: Ferdinand von Aragón. Er kam in Verkleidung zu ihr. Ohne Diener, ohne Soldaten ritt er durch die Nacht und erreichte die Burg, in der sie um ihr Überleben kämpfte. Er ließ sich selbst ein, dann warf er Hut und Umhang ab, und sie sah ihn und erkannte ihn sogleich.«
    Arthur war hingerissen. »Wirklich?«
    Catalina lächelte. »Klingt das nicht wie ein Ritterroman? Sie hat mir erzählt, dass sie ihn sofort liebte, es war Liebe auf den ersten Blick, wie bei einer Prinzessin im Märchen. Er machte ihr auf der Stelle einen Heiratsantrag, den sie ohne zu zögern annahm. Auch er verliebte sich auf den ersten Blick in meine Mutter - ein Umstand, den keine Prinzessin erwarten kann. Meine Mutter und mein Vater waren von Gott gesegnet. Er brachte sie zueinander, und ihre Herzen folgten den dynastischen Interessen.«
    »Gott sorgt für die spanischen Könige«, bemerkte Arthur halb im Scherz.
    Catalina nickte eifrig. »Euer Vater tat recht daran, unsere Freundschaft zu suchen. Wir erschaffen unser Reich aus Al-Andalus, dem Land der Maurenfürsten. Wir haben Kastilien und Aragón, und nun haben wir Granada, doch wir werden noch mehr Gebiete dazugewinnen. Mein Vater begehrt Navarra, und selbst das wird noch nicht das Ende sein. Ich weiß, dass er entschlossen ist, Neapel zu erobern. Und ich glaube, er wird nicht eher zufrieden sein, als bis die südlichen und westlichen Provinzen Frankreichs ebenfalls uns gehören. Ihr werdet schon sehen. Er hat noch nicht die Grenzen erreicht, die er sich für Spanien wünscht.«
    »Haben sie im Geheimen geheiratet?«, fragte Arthur, immer noch voller Staunen über dieses Königspaar, das sein Leben in die eigenen Hände genommen und sein eigenes Schicksal geschmiedet hatte.
    Nun schaute Catalina ein wenig kleinlaut drein. »Er sagte ihr, er habe einen Dispens erlangt. Dieser war jedoch nicht korrekt unterzeichnet. Ich fürchte, er hat sie damit getäuscht.«
    Er runzelte die Stirn. »Euer wunderbarer Vater hat seine fromme Frau belogen?«
    Catalina brachte ein klägliches Lächeln zustande. »Es stimmt, er würde alles tun, um seinen Willen durchzusetzen. Ihr werdet es merken, wenn Ihr mit ihm zu tun bekommt. Er denkt stets einen, zwei, vielleicht sogar drei Schritte voraus. Er wusste, dass meine Mutter sehr fromm war und nie ohne Dispens heiraten würde, und olé! - sie bekam ihn!«
    »Aber später wurde er rechtskräftig?«
    »Ja, und obwohl sein Vater und ihr Bruder ihm darob zürnten, tat er doch das Richtige.«
    »Wie konnte es richtig sein? Wenn er sich der Familie widersetzte? Dem eigenen Vater nicht gehorchte? Das ist eine Sünde. Es bricht eines der zehn Gebote. Es ist eine Todsünde! Kein Papst könnte einer solchen Ehe seinen Segen geben.«
    »Es war Gottes Wille«, sagte Catalina zuversichtlich. »Keiner von ihnen wusste, dass es Gottes Wille war. Aber meine Mutter wusste es. Sie weiß immer, was Gott will.«
    »Wie kann sie da so sicher sein? Wie konnte sie damals als blutjunges Mädchen so sicher sein?«
    Catalina kicherte. »Gott und meine Mutter haben immer schon das Gleiche gedacht.«
    Arthur stimmte in ihr Lachen ein und wickelte eine ihrer Locken um seinen Finger. »Sie hat gewiss das Richtige getan, indem sie Euch zu mir sandte.«
    »Das stimmt«, sagte Catalina. »Und wir werden das Richtige für unser Land tun.«
    »Ja«, stimmte er zu. »Solche Pläne hege ich auch für die

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