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Die ewige Straße

Die ewige Straße

Titel: Die ewige Straße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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damit?« fragte Quait.
    »Ihr werdet rasch feststellen, daß sie viel wirkungsvo l ler sind als das, was ihr jetzt besitzt. Ihr müßt auf einen Gegner nicht genau zielen. Richtet die Waffen einfach in seine Richtung und drückt ab.« Mike wiederholte noch einmal, daß die Waffen zuerst aufgeladen werden müßten, und dann beschrieb er, wie das zu bewerkstelligen wäre.
    »In Ordnung«, sagte Avila schließlich. »Wir sehen uns die Sache an.«
    »Und bitte seid vorsichtig mit verschlossenen Türen. Verstanden? Keine offenen Flammen. Vielleicht könnt ihr in einem Raum, der verschlossen war, nicht einmal a t men. Also wartet erst, bis er gelüftet ist.«
    »Zu dumm, daß Jon keinen Vorteil mehr aus diesem Ratschlag ziehen kann«, sagte Flojian.
    Avila bedachte ihn mit einem wütenden Blick. »In Ordnung, Mike«, sagte sie. »Sonst noch etwas?«
    »Seid vorsichtig, wenn ihr die Stadt verlaßt. Ich habe Lichter auf dem Wasser gesehen. Ich weiß nicht, was sie zu bedeuten haben. Und falls eure Götter ex i stieren, dann werden sie euch diese Nacht hoch a n rechnen.«
     
    Die Luft im Computerraum roch abgestanden, doch es bestand keine Explosionsgefahr. Ein gebrochenes Rohr und verrottete Isolierung hatten dafür Sorge getragen, doch das konnte keiner wissen, und so warteten Avila und Flojian eine halbe Stunde, bevor sie die Lampe nahmen und auf einem Brett vorsichtig in den Raum schoben, um jeder Gefahr aus dem Weg zu gehen. Als nichts geschah, trat Avila vorsichtig ein. Flojian folgte ihr mit der Axt.
    Sie fanden mehrere graue Kästen, aber nur einer war mit dem Schriftzug MICA/SR markiert. Das Gehäuse bestand aus einem Metall und sah fast wie neu aus, genau wie der Tisch, auf dem es stand. Die Farbe war an manchen Stellen verblaßt, doch das war alles. Der Kasten war durch mehrere Kabel mit anderen, ähnlich aussehenden Kästen unterschiedlicher Größe verbunden.
    Aus dem Innern kam ein Summen. Ein tiefes, leises Summen.
    Auf der rechten Seite befand sich der Druckschalter mit der Aufschrift POWER. Auf der linken Seite fanden sich weitere Schalter und Knöpfe mit den Beschriftungen TURBO, CAPA und INT sowie ein großes Schild mit den drei Buchstaben IBM. Avila legte die Hand flach auf das Gehäuse. Es war rauh und warm, und sie spürte eine leichte Vibration.
    Sie dachte daran, Mike noch ein paar letzte Worte zu sagen. Ein Lebewohl, eine Warnung, eine letzte Möglichkeit, seine Meinung zu ändern. Doch vermutlich wartete Mike bereits in Agonie auf sein Ende (wie sie selbst es wahrscheinlich getan hätte), und jede weitere Verzögerung wäre nichts als grausam gewesen. Also betätigte sie den Knopf, und die Vibration hörte auf.
    Rings um die Vorderseite des Gehäuses verlief eine Naht. Avila setzte die Axtklinge in den Spalt und bemühte sich, das Gehäuse damit aufzuhebeln. Doch es wollte ihr nicht gelingen, und so streckte Flojian die Hand nach dem Werkzeug aus.
    »Bevor du dir den Arm abhackst«, sagte er.
    Er zog einen Meißel hervor, und kurz darauf lag das Gehäuse offen vor ihnen. Darinnen war der kleine weiße Kasten. Avila schob die Finger unter die Kante und zog. Es klickte, und der Deckel sprang auf. Darunter kam die schwarze Scheibe zum Vorschein.
    Avila betrachtete sie im Schein der Lampe und nahm sie heraus. »Fertig«, sagte Flojian.
    Sie wickelte die Scheibe in ein Stück Stoff.
    Einige Minuten später brachen sie den Schrank im Wachraum auf und fanden zwei Dutzend der keilförmigen Waffen, die Mike ihnen beschrieben hatte. Sie waren klein genug, um in der Handfläche Platz zu finden, und sie sahen ein wenig aus wie schwarze keilförmige Seemuscheln.
    »Damit macht man jedenfalls niemandem Angst«, sagte Flojian.
    Avila nahm sechs Keile. Sie hätte alle mitgenommen, weil man theoretisch nie genug Feuerkraft besitzen konnte, doch jede mußte erst fünfzehn Minuten in dem Apparat ruhen, den Mike als Lader beschrieben hatte. Als sie fertig waren, gab sie die Hälfte Flojian und steckte die restlichen Waffen in ihre Taschen. Dann kehrte sie in den ersten Stock zurück und rief nach Mike.
    Niemand antwortete.
     
    Sie verbrachten die Nacht in dem grauen Turm. Am Tag darauf stiegen sie mit den Pferden im Schlepptau in den dritten Stock hinauf, fanden Landon Shays Markierung und folgten ihr über eine Art Hochweg zwischen Dächern und durch Straßenschluchten hindurch. Sie marschierten durch lange, schlecht beleuchtete Korridore und kreuzten andere Überwege. Bei Sonnenuntergang waren sie wieder auf dem

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