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Die ewige Straße

Die ewige Straße

Titel: Die ewige Straße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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reglos flach auf dem Boden. Chaka versuchte ihm zu helfen, das Blut wegzuwischen, doch es war vergebens.
    »Ich weiß es nicht«, gab Avila nur zur Antwort. »Die Tür ist einfach explodiert.« Ein strenger Geruch nach verbranntem Kork erfüllte den gesamten Gang.
    Quait tastete nach Shannons Puls und fand ihn nicht.
    Chaka kniete sich neben Avila, half ihr ein wenig auf und zog sie sanft von Shannon weg. Sie nahm sie in die Arme. »Alles in Ordnung?« fragte sie.
    »… ja.«
    »Scheint eine Bombe gewesen zu sein.« Chakas Stimme klang unsicher. »Aber warum nur? Das ergibt doch keinen Sinn!«
    »Es muß eine Bombe gewesen sein«, stimmte Quait ihr zu.
    Flojian war nicht so schnell wie die anderen. Er traf außer Atem ein und riß die Augen auf.
    Die Tür lag verbogen im Gang. Der Rahmen war zur Hälfte zerfetzt. Quait warf einen Blick in den Raum dahinter, vorsichtig, um dem Eingang nicht zu nahe zu kommen. »Faßt nichts an! Vielleicht warten dort drinnen noch weitere Überraschungen auf uns.«
    Chaka hatte Mühe, ihre Tränen unter Kontrolle zu halten.
    Sie fragte Avila, wo sie verletzt war.
    Avila starrte unverwandt auf Shannon. »Es war meine Schuld«, sagte sie.
    »Unsinn«, widersprach Quait. »Niemand trägt daran die Schuld.«
    Avila kroch zu Shannon, nahm seine Hand in ihre Hände und senkte den Kopf.
    Chakas Gesicht war verschmiert mit Blut und Tränen. »Meint ihr, Mike hat das absichtlich getan?«
    »Ich wüßte nicht, wie es sonst passieren konnte«, erwiderte Quait.
    Flojian nickte.
    »Ich kann das einfach nicht glauben.« Chaka war bleich, ihre Augen voller Schmerz. »Warum? Mike hatte doch überhaupt keinen Grund, irgend jemanden von uns anzugreifen.«
    »Vielleicht sollten wir damit aufhören, ihn immer bei seinem Vornamen zu nennen«, sagte Quait. »Dieses Ding ist schließlich kein armer verirrter Wanderer und kein freundlicher übergroßer Hund, sondern ein Es. Vielleicht hatten wir von Anfang an recht und es ist tatsächlich ein Dämon. Und vielleicht versucht es, jeden zu töten, der hierher kommt.« Sie sahen einander an, als ihnen plötzlich bewußt wurde, daß Mike wahrscheinlich jedes Wort belauschte, das sie von sich gaben.
    »Derartige Dinge geschehen eben«, sagte Flojian. »Ich habe schon alle möglichen Geschichten gehört.«
    Quait blickte zur Decke hinauf, die voller Flecken und Wasserränder und in der Umgebung der Tür rußgeschwärzt war. »Es war dir völlig egal, nicht wahr?« fragte er zur Decke empor. »Du konntest schließlich nicht wissen, wer die Tür öffnen würde.«
    Vor Chakas geistigem Auge entstand plötzlich die Vision, wie sie von einem unsichtbaren Ding durch die verlassene Stadt gejagt wurden. »Wir müssen hier raus«, sagte sie. »Jetzt. So schnell wir können!«
    »Auf der Plattform sind wir wahrscheinlich sicher«, sagte Quait. »Offensichtlich kann es nicht hinter uns her, sonst hätte es das längst getan.«
    Avila faltete Shannons Hände über seinem Herzen. Sie murmelte ein Gebet und malte das Zeichen des Wanderstabs in die Luft.
    Quait beobachtete sie mit maskenhaftem Gesicht. »Ich würde diesem verdammten Mistding nur zu gerne geben, worum es uns gebeten hat. Ich will es umbringen!« In seinen Augen lag ein Abgrund. »Ich denke, wir können nicht davon ausgehen, daß diese Geschichte mit der schwarzen Scheibe auch nur einen Funken Wahrheit enthält?«
    »Das bezweifle ich ebenfalls«, sagte Chaka. »Er würde uns sicher nichts in die Hand geben, das wir gegen ihn verwenden können.«
    »Hört zu«, sagte Avila und erhob sich mühsam. »Laßt uns nicht unsere Zeit damit verschwenden, daß wir über Dämonen phantasieren, ja? Mike ist ein Teil dieses Gebäudes. Genauso wie die Wände oder die Züge. Die einzige Frage, die wirklich interessiert, lautet, ob er es absichtlich getan hat oder nicht!«
    »Was denn sonst?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht sollten wir ihm diese Frage stellen.«
    »Die Sache gefällt mir nicht«, sagte Flojian. »Welchen Namen du diesem Ding auch immer geben magst, wir können es nicht anfassen. Wie wollen wir uns verteidigen, wenn es noch weitere Überraschungen auf Lager hat?«
    »Können wir nicht«, entgegnete Avila. »Ich glaube allerdings auch nicht, daß es notwendig sein wird.«
    »Also schön. Wenn wir uns darüber einig sind, daß wir nichts gegen dieses Ding unternehmen können, warum verschwinden wir dann nicht einfach von hier?« beharrte Flojian. »Solange wir noch können? Warum lassen wir es nicht

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