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Die ewige Straße

Die ewige Straße

Titel: Die ewige Straße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Lokal strömte.
    Sie gaben ihre Bestellung auf, und bereits wenige Augenblicke später kam das Bier. Flojian schlug vor, auf die Columbine zu trinken. »Das ist die Zukunft der illyrischen Schiffahrt«, sagte er.
    Quait hatte sich umgezogen. Er trug sein weißes Hemd und den blauen Schal, was er nur zu besonderen Gelegenheiten tat. »Wir sind fast am Ziel«, erklärte er.
    Flojian bedachte ihn mit einem skeptischen Blick. »Das könnte ein wenig zu optimistisch sein«, sagte er.
    »Wieso? Wir müssen nur das Schiff finden, das Karik gechartert hat. Dann chartern wir es ebenfalls und lassen uns von ihm hinbringen.«
    »Haben wir noch genug Geld?« flüsterte Chaka.
    Flojian nickte. »Kein Problem.«
    »Ich frage mich, ob wir ein paar Mingos unter die Leute bringen können?«
    Flojian griff unauffällig in die Tasche und gab ihr die Münzen.
    Die Gefährten hatten dieses Lokal ausgesucht, weil es offensichtlich von Männern und Frauen besucht wurde, die auf den Flußschiffen arbeiteten. Chaka steckte die Silbermünzen ein, blickte sich im Lokal um, fand, wonach sie suchte und stand schließlich auf. »Ich bin bald wieder da«, sagte sie.
    An der Bar standen ein paar Flußschiffer beiderlei Geschlechts. Chaka gesellte sich zu ihnen und spendierte eine Runde für alle. »Wir sind eben mit der Columbine angekommen«, verkündete sie. »Ihr Leute leistet eine verdammt gute Arbeit.«
    »Danke sehr«, sagte ein junger Mann. Er besaß braunes Haar, braune Augen und ein hübsches Gesicht, wenn man die fehlenden Zähne nicht überbewertete. »Aber wir gehören nicht zur Besatzung der Columb i ne .«
    »Ich weiß«, lachte Chaka. »Aber die Besatzung der Columbine ist nicht hier, und ihr seid es.«
    Innerhalb weniger Minuten sang sie mit ihnen Lieder – und fing die ersten mißbilligenden Blicke von Quait auf. »Auf welchem Schiff fahrt ihr?« fragte sie den jungen Mann mit den fehlenden Zähnen.
    »Auf der Reliable .«
    »Fährt die Reliable auf dem Ruß oder auf dem Kanal? Oder beides?«
    Eine Frau mit blaugefärbten Haaren antwortete mit gespielter Entrüstung. »Auf dem Fluß natürlich! Der Kanal ist nur für Landratten. Stimmt’s, Cory?«
    Der junge Mann schüttelte den Kopf, als hätte er den Witz schon häufig gehört, und Chaka schloß aus seiner Reaktion, daß er auf dem Kanal gefahren sein mußte, bevor er an Bord der Reliable gekommen war. Doch er nahm den Seitenhieb gutmütig hin und schien sogar die Aufmerksamkeit zu genießen. »Richtige Matrosen gibt es nur auf dem Kanal«, erwiderte er.
    »Genau!« rief einer der anderen, und alle lachten.
    »War einer von euch schon mal auf dem Meer?« fragte Chaka.
    Sie sahen sich fragend an. »Ich«, meldete sich ein kräftiger älterer Bursche. »Ich war draußen hinter den Toren.«
    Chaka prostete ihm zu. »Wie ist das, so auf dem offenen Wasser?«
    Er grinste. »Das muß man selbst erlebt haben«, antwortete er.
    »Und wohin ging die Fahrt?«
    »Ja, wohin ging die Fahrt, Keel?« rief einer der anderen.
    Keel besaß einen dichten schwarzen Bart und Arme so dick wie Oberschenkel. Er zuckte die Schultern. »Vielleicht hundert Meilen die Küste hinunter.«
    »Erzähl uns mehr!« feixte die Frau. Offensichtlich kannte sie die Geschichte bereits.
    »Gib Ruhe, Blue«, sagte er. »Die Lady hat mir eine Frage gestellt. Hast du vielleicht was dagegen, wenn ich sie beantworte?« Er wandte sich an Chaka. »Es ist sehr friedlich dort draußen«, sagte er. »Als wäre die Welt einfach stehengeblieben.«
    »Wie oft?« fragte Chaka.
    »Zweimal«, sagte er. »Beim zweiten Mal waren wir ein paar Tage lang unterwegs.«
    »An Bord der Reliable?«
    »Ja«, erwiderte Keel. »Aber das Schiff hatte damals noch einen anderen Kapitän.«
    »Kommst du aus der Gegend des Inländischen Meers?« fragte Cory Chaka. »Ich habe deinen Dialekt nämlich noch nie gehört.«
    Chaka schenkte ihm ihr charmantestes Lächeln. »Grob aus dieser Richtung, ja«, sagte sie und nickte ihren Gefährten im hinteren Teil des Lokals zu. Sie griff in ihre Tasche und zog die Haven- Skizze ihres Bruders hervor. »Der Grund, aus dem ich frage«, sagte sie und hielt die Zeichnung so, daß alle sie sehen konnten. »Ich habe mich gefragt, ob vielleicht einer von euch diesen Ort hier kennt. War irgend jemand schon mal dort?«
    »Was soll das denn sein?« grollte ein Matrose mit einer breiten Nase, der seinen Drink bereits hinuntergespült hatte. »Ich sehe nichts außer Felsen und Wasser.«
    Keel betrachtete die Zeichnung

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